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Als wir hinter Ayala durch das Tor treten, wird mein Mund zum zweiten mal innerhalb von kürzester Zeit zur lebendigen Fliegenfalle.

Vor uns liegt eins Saal von mindestens der größe eines halben Fußballfeldes.
Der Boden ist aus Marmor und glänzt, die Dunlen Holzwände sind fast vollständig bedeckt mit eingeschnitzten Kunstwerken mit filigran eingearbeitetem Gold, und alles wird erleuchtet von einem riesigen Kristallinen Kronleuchter, der von der hohen Decke baumelt.

Ein großer roter Teppich führt über eine breite Steinerne Treppe in das zweite Stockwerk.

Neben der Treppe kann ich auf beiden Seiten zwei Türen ausmachen, sowie drei andere auf der rechten Seite und 4 auf der Linken seite.

Ich versuche mir vorzustellen was alleine dieser Empfangssaal gekostet haben muss, aber mein Gehirn weigert sich.

"Mund zu oder ich klatsch dir noch eine."

Verwirrt blinzeld blicke ich zur Seite bevor ich mich schnell ducke, da schon eine Flache Hand auf mich zufliegt.

"Ah, da seid ihr ja schon!",ruft plötzlich eine Stimme aus Richtung Treppe.
Ich richte mich auf, und mustere die Frau, die auf uns zukommt. Sie hat das gleiche Haar, die gleiche Hautfarbe, die Gleiche Stupsnase und sogar die gleichen *hust* freundlichen *hust* Gesichtszüge, woraus ich leite, dass das wohl ihre Mutter sein muss.
Einzig ihre Augenfarbe ist nicht wie bei Ayala rot, sondern dunkel, fast schwarz, was mich kurz erschaudern lässt.

Es ist die Frau aus meinem Ersten Traum, stelle ich überrascht fest.

"Hi Mom. Ja, es hat weniger lange gebraucht ihn hierherzubewegen als angenommen.", antwortet Ayala lächelnd und umarmt ihre Mutter, als diese uns erreicht hat.

Diese Erwiedert die Umarmung kurz, bevor sie sich von ihr löst und uns zuwendet.

"Hallo Bennjo, schön dich mal wieder zu sehen Ennia. Und du bist dann wohl Joël.", meint sie mit einem Breiten lächeln im Gesicht.

Als ich nicke zieht sie mich in eine Feste Umarmung.

"Uff", ächze ich, da mir alle Luft aus der Lunge gepresst wird.

Schnell lässt sie mich wieder los, und ich schnappe erleichtert nach Luft.

"Angela, wir müssen reden.", mischt sich meine Mom ein.
Angela nickt sofort und sie lassen uns nach einem:"Ihr könnt euch doch bestimmt irgendwie beschäftigen",allein.

"Am besten zeige ich dir erstmal dein Zimmer.", sagt Ayala und blickt zu mir.
Ich nicke sofort und sie geht los, die Treppe hoch.

______

"So. Das ist dein Zimmer, zumindest fürs erste. Wenns dir nicht gefällt, dann ist das dein problem." wird mir von Ayala verkündet, wärend ich noch versuche den Weg in mein Gehirn zu speichern.

Wir waren die Treppen hoch gegangen, sind dann nach rechts abgebogen und dann in die 7 Tür, dort einen großen Flur entlang bis zu einer weiteren kleinen Treppe nach oben, an deren Ende eine Große Flügeltür den Beginn des Pflanzentraktes kennzeichnete. Dann sind wir in irgendeine Tür auf der Rechten seite einer Großen Halle, um vor einer Tür mit einer Goldenen Nummer 47 Stehenzubleiben.

Von meinen Gedanken überfordert, beschließe ich ersteinmal das Zimmer in Augenschein zu nehmen und drücke die Klinke herunter.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe.
Vielleicht ein kleines Zimmer mit einem kleinen Bett, einer unpersönlichen weißen Einrichtung und ein Paar schränke, vielleicht noch ein Bad.

Doch sicher nicht das.

Der Boden ist überzogen mit weichem Moos, an den Wänden ranken sich Kletterpflanzen, in den Ecken stehen kleine Bäumchen und es gibt eine Große Fensterfront durch die die Morgensonne den Raum in ein goldenes Licht hüllt, und einen großen Balkon mit einer hölzeren runden Erhöhung auf der rechten Seite, aus der Dampf aufsteigt. In der Mitte des Raumes steht ein Großes Bett, das so aussieht, als würde es mindestens aus Wolken bestehen.

Es gibt noch drei weitere Türen im Raum, welche sich als Bad mit großen Spiegeln, begehbaren Kleiderschrank und Ankleidezimmer mit Schminktisch, den ich garantiert nie benutzen werde, herausstellen.

"Wow" binge ich nach einer kurzen Erkundungsrunde im Zimmer Hervor.
"Ich meine wir haben ja auch nicht gerade wenig Geld, und mein Zimmer ist auch nicht gerade das kleinste und unspektakulärste, aber das hier ist unglaublich."

"Wart mal ab, du hast noch nicht mal alles in diesem Zimmer gesehen." sagt Ayala mit einem mitlerweile fetten Grinsen im Gesicht.

Ich blicke sie fragend an, und sie führt mich auf dem Balkon. Das hölzerne Runde Ding, das ich schon aus dem Zimmer gesehen habe ist ...
ein Wirlpool!

Ich muss unglaublich breit grinsen.
"Habt ihr zufällig überschüssige Badehosen hier?"

"Aber sicher!" antwortet sie lachend.
"Aber vielleicht solltest du erstmal auspacken oder Schlafen, du hast schließlich die Nacht durchgemacht."

"Solange du morgen früh hier bist und mich zum Esszimmer bringst. Alleine werde ich den Weg bestimmt nicht." fordere ich daraufhin.

"Abgemacht."

~~~

Ich stehe am rand einer Klippe am Meer.
Es ist Windig, doch der Wind macht mir nie etwas aus, sodass ich mich ordentlich durchpusten lasse.

Ich drehe mich einmal im Kreis. Hinter mir liegt ein grüner Wald und vor mir die endlose weite des Ozeans.

Ich schaue der Sonne dabei zu wie sie den Horizont durchbricht.
"Schön, nicht war?"

Mein Kopf fliegt herum.
Einige Meter neben mir stehen eine Frau und ein Mann.

Beide sind etwa einen Kopf größer als ich. Die Frau hat Schulterlange weiße Haare, die strahlen, sodass ich kurz geblendet die Augen schließen muss.
Der Mann hat Haare, die so dunkel sind, dass sie das Licht förmlich aufsaugen, und so einen großen Kontrast zu der hellen Leuchte neben ihm geben. Ihre Augen erscheinen in den jeweiligen selben Farben wie ihre Haare.

"Belle, jetzt unterdrück doch endlich deinen Haarglanz, Joël ist schon ganz geblendet."tadelt der Mann die Frau mit dunkler Rauchiger Stimme, und ihr Haarschein wird sofort gedimmt.

"Oh, entschuldigung Joël. Ich hatte vergessen, wie grell ich für sterbliche bin.
Ich hoffe du kannst mir das verzeihen."

"Alles gut, ist nicht so schlimm.
Aber könntet ihr mir vielleicht sagen, wer ihr seid, und wo wir hier sind?"

"Also, ich bin Belle und das ist Nilo. Wir sind die Götter des Lichts und des Schattens, und wo wir hier sind, tja...das können wir dir nicht wirklich beantworten. Dieser Ort ist dein persönlicher Ruhepool. An diesem Ort fühlst du dich sofort wohl, und er variiert von Person zu Person. Meiner zum Beispiel ist mein Eine kleine Wiese im Greenwich Park in England, und Nilos ist ein Kleiner Spielplatz mit Rutsche in irgendeinem McDonalds in Berlin.

Deiner ist augenscheinlich ein Sonnenaufgang an einer Klippe am Meer. Der Ruhepool kann auch durch prägende Ereignisse verändert werden, zum Beispiel wenn man seinen Seelenverwandten findet."

Ich nicke verstehend, und bedeute ihr fortzufahren.

"Du fragst dich bestimmt warum du hier bist nicht wahr?", fragt Nilo stattdessen.

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Ja ich weiß, schlechter cut, aber sonst wäre das Kapitel zu lang geworden.
Also sooooryyyy...

Insgesamt auch sorry, dass es so lange gebraucht hat, aber ich hatte zwischendurch für Klassenarbeiten zu lernen und auch wenig motivation weiterzuschreiben.

Ansonsten viel Spaß beim lesen.

LG
Kai

Herr der ElementeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt