Teil 7

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                                                                ⚕

Die Flure des Manor erstreckten sich vor uns, während ich wiederwillig Mattheo folgte. Er hatte mich zu seinem privaten Zimmer bringen wollen, einem Ort, den ich bisher vermieden hatte wie die Pest. Doch die Umstände zwangen mich, mich in seine Welt zu begeben.

Mattheo schritt voran, seine Schritte zügig und ohne Rücksicht darauf, ob ich mithalten konnte oder nicht. Sein Gesichtsausdruck verliert deutlich, dass er diese Begleitung nicht schätze. Ich spürte eine unterschwellige Wut in der Art, wie er mit den Türen umging und mich einfach hinter sich her zog.

Als wir den Raum betraten, schlug mir ein Gemisch aus Zigarrenrauch, Alkohol und teurem Parfum entgegen. Seine Totesser, eine Gruppe von 4 Jungs und einem Mädchen, die ebenso undurchsichtig waren wie er selbst, blickten auf, als wir eintraten.

„Da bist du ja", rief einen von ihnen und hob sein Glas in meine . Es war ein Brünetter Junge mit einem Italienischem Akzent. Die Blicke der anderen folgten, und ich fühlte mich in ihrem Fokus wie ein Eindringling. Theodore Nott.

Der Raum war von düsterem Ambiente geprägt, mit schweren Vorhängen und gedämpftem Licht, das die Konturen der Gesichter verschleierte.

Mattheo zog mich näher zu sich und ich konnte die Anspannung in seinen Schultern spüren.

"Das ist Isabelle Sullivan", stellte er mich knapp vor, wobei er seine Unmut kaum verbergen konnte.

„Isa, die Zukünftige Mrs. Riddle" gab ein anderer von ihnen wieder, und die anderen lachten auf.

Ich versuchte, meine Nervosität zu überspielen, als ich höflich und knapp nickte. Mattheo machte keine Anstalten, mich in die Gruppe einzuführen oder mir einen Platz anzubieten. Er schien genervt von meiner bloßen Anwesenheit, als ob ich ihn in einem Spiel gestört hätte, das er nicht unterbrechen wollte.

Während ich Inder düsteren Atmosphäre des Raumes stand nd versuchte, mich zurechtzufinden, konnte ich seine Blicke spüren, die mich wie Messer durchbohrten. Seine Freunde schienen genauso undurchsichtig und irrelevant wie er selbst. Es war eine Welt, die ich nie freiwillig betreten hätte, und doch fand ich mich mitten drin, gezwungen, die Realität meines neuen Lebens zu akzeptieren.

Der Raum pulsierte förmlich mit einer dunklen Energie, als ich mich still am Rand des Geschehen aufhielt. Die Totesser scheinen in eine Welt eingetaucht zu sein, die von Intrigen und Geheimnissen durchdrungen war. Ihre Gespräche, von denen ich nur Bruchstücke aufschnappen konnte, drehten sich um Geschäfte, Macht und vertrauliche Angelegenheiten, die weit über meine Vorstellungskraft hinausging.

Während die Männer sich in ihre Diskussion vertieften, fühlte ich mich wie eine Fremde in einem unbekannten Land. Die düsteren Wände des Raumes schienen sich auf mich zuzubewegen, und die schummrige Beleuchtung und dem leichten Feuer welches im Kamin knisterte, gab den Gesichtern der Männer eine unheimliche Aura.

Ich war wie eine Schattenfigur, ein Element, das nicht in diese düstere Szenerie passte, egal wie oft ich es mit schon eingeredet hatte. Mattheo war in seinem Gespräch vertieft, es schien ein ziemlich interessantes Thema zu sein, aber ich hörte schon lange nicht mehr zu, seitdem ich sein Lächeln gesehen hatte, welches meiner Meinung nach, den ganzen Raum erhellen könnte.

Plötzlich trat ein Mann aus dem Halbdunkel auf mich zu. Sein Blick war freundlich, im Gegensatz zu den anderen, die mich Misstrauisch betrachtet hatten. Er lächelte mich an und stellte sich als Lorenzo Berkshire vor, bestand aber das ich ihn Enzo nennen sollte.

Ich kannte Lorenzo Berkshire von der Schule, aber trotzdem ließ ich es mir nicht anmerken und lächelte freundlich zurück.

„Isabelle, nicht wahr? Theo hat mir bereits von deiner Ankunft erzählt" sagte er höflich und reichte mir die Hand.

Ein Hauch von Erleichterung durchströmte mich, als ich seine freundliche Geste annahm.

"Ja, das stimmt. Freut mich dich kennen zu lernen, Enzo" gab ich mit einem Lächeln zurück als ich seine warmen Hände drückte.

Dein Lächeln vertiefte sich, und er fragte höflich:"Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Die Atmosphäre kann für Neulinge immer was bedrückend sein"

Die Wärme in seiner Stimme waren wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit, und ich nickte dankbar.

„Was sollen dein sein? Ein Wein-?"

„Feuerwhisky" unterbrach ich ihn viel zu schnell und errötete daraufhin leicht und kicherte als sich auf Enzos vor einem Moment noch überfordertem Gesichtsausdruck ein lächeln widerspiegelte.

„So soll es sein" sagte er und kümmerte sich um mein Getränk. Ich fragte mich welches Geheimnis er wohl hütete und welche Rolle er in dieser undurchsichtigen Welt spielte.

Während Enzo für mich denn Whisky holte, ließ ich meinen Blick durch die Einrichtung des Raum streifen, bis es an einem Bild an der Wand hängen blieb, welches meine Aufmerksamkeit auf mich zog.

Es zeigte diese Totesser Truppe in einer etwas vergangen Zeit, ich schätze vor 3 Jahren. Sie sehen jung und unbeschwert aus, jedoch waren ihre Gesichter und Kleidung mit blutspuren bedeckt. Trotz der düsteren Szenerien strahlten sie vor Übermut und ein unbeschwertes Lachen, das selbst auf dem Foto ansteckend wirkte.

Die Pose, welche sie eingenommen hatten war vielleicht albern und kindlich, jedoch huschte mir ein unwillkürliches Lächeln über mein Gesicht, als ich es betrachtete.

Die Freundschaft, die Freude, die Unbeschwertheit

Es wirkte wie aus nicht von dieser Welt, als sie noch unbeschwert und ohne Dunkelheit um sie herum waren.

Als Enzo zurück kehrte mit meinen Whisky, stellte er sich für einen Moment still neben mich und guckte sich selber das Bild an. So, als wenn er es selber seiet Jahren nicht gesehen hätte.

„Das war vor langer Zeit, als wir unsere Ausbildung zum Totesser angefangen haben" gab er von sich und nahm selber einen Schluck bevor er in der Nostalgie verschwand.

Ich konnte nicht anders, als weiterhin auf das Bild zu starren während Enzo weiter erzählte."Es war unser aller erster Auftrag, etwas komplett harmloses und einfachen, aber wir hatten uns so sehr darüber gefreut, dass es schon als peinlich gelten konnte. Doch am Ende der Nacht waren wir so betrunken und glücklicher als je zuvor"

Ein warmes Lächeln erschien auf Enzos Gesicht, und ich spürte, wie sich meine Neugier vertiefte. Seine Worte hallten in der Stille des Raumes nach, ich konnte die Gefühle in seiner Stimme spüren während sie meine Gedanken zu Mattheo führten. 

Auf dem Bild konnte er sich, so wie die anderen kaum vor lachen halten und ich fragte mich wie einmal solch ein lebensfroher teil von ihn verloren gehen konnte. Es zeigt die Veränderung, von der Unaufhaltsamkeit der Zeit, die selbst von den dunkelten Seelen nicht mithalten konnte. 

In diesem Moment, während meine Augen auf dem Bild und den fröhlichen Gesichtern der Gruppe ruhte, spürte ich einen durchlöchernden Blick auf mir. 

Ein Schauer überlief mich, und als ich meinen Blick hob, traf ich die eisigen Augen von Mattheo.

Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich sofort, und er senkte den Blick. Die Dunkelheit, die seine Augen umgab, kehrte zurück, und er wandte sich ab, als ob er die Erinnerungen, die das Bild hervorgerufen hatte, wieder in den tiefsten Schatten seines Inneren zurückdrängen wollte.

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Forced LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt