Teil 9

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Die schweren Samtvorhänge meines Bettes hingen wie ein dichter Schleier um mich herum ,während die kühlen Laken mich umhüllten, als ich in meinem Bett lag und die Dunkelheit des Raumes mich erdrückte. Es war Nachmittags, aber seitdem ich hier bin, fühlt sich jeder Tag gleich und endlos an. Zwei Tage waren vergangen, seit dem Duell mit Mattheo. Seit dem hatte ich ihn weder beim Essen, noch irgendwo anders gesehen.

Auch von den anderen Totessern schien keine Spur und kläglich vergriffen sich meine Gedanken an die Gruppe von jungen Magiern, welche ich schon seit meiner Schulzeit kannte, aber immer aus dem weg gegangen war.

Mein Blick schweifte durch das düstere Zimmer, dessen Wände von Schatten verschluckt schienen, gefangen in den Intrigen einer gezwungenen Ehe, umgeben von Menschen, die mir feindlich gesinnt waren. Das Duell mit Mattheo hallte in meinen Gedanken wider und das Gefühl der Machtlosigkeit brannte immer noch auf meiner Haut.

Ich versuchte, mich aufzurichten, doch die Schwere in meinen Gliedern schien mich am Bett festzuketten. Der Schmerz von jenem Tag pulsierte immer noch in meinem Körper. Jeder Muskel schien sich zu erinnern, wie er gegen die dunklen Kräfte von dem Erben angekämpft hatte. Mein Blick wanderte zu meinem linken Arm, wo die Erinnerung an seinen Zauber in Form von schimmernden Narben zurückgeblieben war.

Die Bilder des Duells durchzogen meine Gedanken wie ein düsteres Gemälde. Mattheos Augen, die von einer undurchdringlichen Finsternis durchzogen waren, die Macht seiner Magie, die meinen Körper durchzog. Die Erinnerung an den stechenden Schmerz, als seine Zauber mich durchdrangen, spüre ich in jeder einzelnen Faser meines Körpers.

Es war nicht nur der physische Schmerz, der mich quälte. Es war die düstere Realität, in der ich mich nun befand, umgeben von Totessr, welche ich in der Schule verachtet hatte und jetzt mit denen Leben muss.

Ein tiefer Seufzer entwich meinen Lippen, als ich mich in den Kissen vergrub. Der Raum schien sich zu verengen, und die Unruhe fraß sich wie, dass Gift einer Viper durch meine Gedanken. Das Gefühl der Beklemmung wuchs, und ich fragte mich, wie ich jemals dieser Dunkelheit entkommen könnte, die mich umhüllte wie ein undurchdringlicher Nebel.

Die Zimmertür öffnete sich mit einem leisen Knarren, und Tom betrat den Raum. Sein Blick streifte meine Gestalt, doch sein Gesicht verriet keine Regung. Die Distanz, die zwischen uns lag, schien greifbar zu sein.

"Isabelle", begrüßte er mich mit einem knappen Nicken, und ich erwiderte höflich, obwohl sein distanziertes Verhalten mich verunsicherte. "Du siehst... anders aus."

Ein leichtes Lächeln spielte um meine Lippen, obwohl meine Narben und Blutergüsse, mit denn Erinnerungen an das Duell mit Mattheo zwischen uns standen."Ein Souvenir von deinem Bruder", sagte ich beiläufig, ohne dies groß zu Thematisieren.

Sein Blick haftete kurz auf den Narben, und dann wandte er sich ab. "Wo ist Mattheo eigentlich? Und der Rest der... Totesser?" Fragte ich bemüht, meine Frage lässig klingen zu lassen, als währe es mir ziemlich egal.

Toms blickt huschte zu mir als er mich mit seinen dunkelen Augen beäugte."Ein wichtiger Auftrag in London. Der dunkle Lord hat ihn und die anderen für eine wichtige Mission ausgewählt. Sie werden bald zurück sein."

In seinen Worten lag eine Kühle, die mir einen Ahnung davon gab, was in London vor sich ging.

Die Stadt war schon lange nicht mehr das, was sie einmal wahr. In jüngeren Jahren haben wir öfters mal als Familie einen Ausflug in die Stadt gemacht, damit mein Vater uns zeigte wie die Muggel lebten, die er jetzt unter Einfluss des dunkeln Lords so sehr verabscheute.

Der Gedanke, dass Mattheo und die anderen Todesser auf einer gefährlichen Mission waren, rief eine Mischung aus Sorge und ungewisser Erwartung hervor. Obwohl ich mich bemühte, meine Gefühle zu verbergen, konnte ich nicht verhindern, dass sich eine leichte Unruhe und Neugierde in meiner Brust ausbreitete.

"London", wiederholte ich beiläufig, als ob es mich nicht weiter interessieren würde. "Und was genau ist dieser wichtige Auftrag?"

Toms Miene veränderte sich nicht. Seine Augen verrieten weder Mitgefühl noch Verständnis. "Ein Auftrag des Dunklen Lords, Sie kehren zurück, wenn ihre Mission erfüllt ist." Beantworte er ohne auf meine Frage wirklich drauf einzugehen und sich einfach zu wiederholen.

Die Distanz zwischen uns schien zu wachsen, als ob unsichtbare Mauern errichtet wurden. Tom, mit seinem makellosen Äußeren, wirkte wie eine undurchdringliche Festung.

Eine Mischung aus Furcht und Unbehagen breitete sich in meinem Inneren aus. Mattheo und die anderen Totesser in den Fängen des Dunklen Lords, gefangen in einem gefährlichen Spiel, auch wenn man es nicht anders erwarten könnte. Während ich versuchte, meine eigenen Ängste zu unterdrücken, konnte ich nicht ignorieren, dass Tom selbst sich mehr und mehr in die Dunkelheit einzuhüllen schien ein Schatten in Menschengestalt, der mich mit seiner Kälte und Distanz umgab.

Ein Schatten legte sich über den Raum, und ich konnte die Unsicherheit spüren, die zwischen uns stand. In den vergangenen Tagen hatte ich versucht, meinen Platz in dieser Welt zu finden, zwischen düsterer Magie und komplizierten Verbindungen. Doch die Abwesenheit von Mattheo und die Gleichgültigkeit von Tom brachten mich dazu, meine eigene Position in dieser verstrickten Geschichte zu hinterfragen.

Tom war nicht der Mann, den ich mir für mich erhofft hatte, und die Schatten der kommenden Ehe schienen mich jetzt schon auf mich zu fallen.


Nach Toms Erklärung wandte er sich ohne weiteren Kommentar ab und verließ mein Zimmer, die Tür hinter sich schließend. Die Stille, die er zurückließ, fühlte sich an wie ein düsterer Schleier, der sich um mich legte. Ich starrte auf die geschlossene Tür, während Gedanken an Hogwarts, an eine Zeit, die sorglos und leicht schien, in meine Erinnerungen drängten.

Mein Blick fiel auf die steinernen Wände meines Zimmers, die so weit entfernt von den vertrauten Schlossmauern von Hogwarts waren. Ich erinnerte mich an die warmen Holztöne und die freundlichen und großen Fenster, die den Blick auf das Schlossgelände und Abends auf denn Schwarzen See freigaben. Hier, in diesem unheimlichen Anwesen, war jede Ecke von düsterer Eleganz und Magie durchdrungen, und der Luxus fühlte sich an wie ein Käfig, in dem ich gefangen war.

Meine Gedanken schweiften ab zu den Gemeinschaftsräumen, zu den Gängen von Hogwarts, wo das fröhliche Lachen meiner Freunde überall zu hören waren. Die Erinnerungen an Tage und magische Nächte schienen weit entfernt, als ob sie von einer anderen Welt stammten. Hogwarts war mein Zuhause, und hier fühlte ich mich wie eine Fremde.

Ich starrte auf die Wand, als ob sie mir Antworten auf Fragen geben könnte, die ich nicht einmal formulieren konnte.

Atme

Meine Gedanken verloren sich in den Korridoren der Erinnerungen, wo die Luft nach Magie duftete und die Freiheit in den Flügeln der Eulen zu liegen schien.

Die Atmosphäre meines Zimmers hier war erdrückend, und der Blick aus dem Fenster zeigte nur die bedrückende Leere des Anwesens. Hogwarts dagegen lebte und pulsierte, ein Ort, an dem Magie und Freundschaft in der Luft lagen. Ich sehnte mich nach der Unbeschwertheit vergangener Tage, nach dem Klang von Lachen und dem Gefühl, dazuzugehören.

Mit einem Seufzen ließ ich mich auf das Bett sinken, meine Augen weiter auf die Wand gerichtet. Hogwarts war nicht nur eine Schule für Zauberei, sondern ein Ort, der meine Seele genährt hatte. Hier, in diesem düsteren Schloss, fühlte ich mich verloren und allein, umgeben vom puren Bösen, wo jeder Tag den ich überlebte ein erfolg war.


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Forced LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt