Kapitel 1

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Hey Ihr Lieben,

ich bin so aufgeregt, den Anfang meiner neuesten Geschichte mit euch zu teilen! In meinem Kopf schwirren so viele Ideen herum, und ich konnte einfach nicht widerstehen, sie zu Papier zu bringen. "Echo der Einsamkeit" ist keine klassische Severus/Harry Vater-Sohn-Geschichte. Ich möchte euch vorab warnen: Sie wird traurig, also wirklich traurig. Nur lesen, wenn man nicht deprimiert werden möchte :-D Snape wird in dieser Geschichte nicht der nette, liebevolle Vater werden. Seine Beziehung zu Harry ist kompliziert und voller Spannungen.Vielen Dank für eure Unterstützung. 

Lasst uns gemeinsam dieses magische Abenteuer erleben! Keine Sorge auch die anderen Geschichten gehen weiter. Schreibe parallel an allen offenen. 

Liebe Grüße 
Eure Anne

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Harry Potter saß im Mittelpunkt der Großen Halle, den Sprechenden Hut tief über die Augen gezogen. Die Stille, die ihn umgab, schien fast greifbar, als ob ganz Hogwarts den Atem anhielt, um das Urteil des Hutes zu erwarten. In Harrys Innerem jedoch tobte ein Sturm aus Angst, Vorfreude und Unsicherheit.

Harrys 11. Geburtstag wurde zum Wendepunkt seines Lebens – ein Übergang, der ihn von den düsteren Schatten seiner Kindheit in die ungewisse, doch verheißungsvolle Welt der Zauberei führte. Der Schrank unter der Treppe, den er im Haus der Dursleys sein Zuhause nannte, hatte seine Welt verkleinert, auf einen winzigen vergitterten Lüftungsschlitz und die spärlichen Lichtstrahlen reduziert, die es durch diesen zu ihm schafften. Doch an einem besonderen Morgen wurden die Schatten durch drei Umschläge vertrieben, die wie Botschafter einer neuen Ära auf seinem schäbigen, kleinen Bett lagen. Der erste Umschlag, das Ticket in seine Zukunft, trug das Siegel von Hogwarts. Die beiden anderen waren persönlicher – und schwerwiegender. Der Erste davon war von seiner Mutter, Lily Potter. Seine Finger zitterten, als er das Papier öffnete und die Zeilen las, die seine Welt auf den Kopf stellten. Lily offenbarte ihm sanft, aber unmissverständlich, dass der Mann, den er immer für seinen Vater gehalten hatte, nicht James Potter war. Es war Severus Snape, einen Namen, den Harry bis dato noch nie gehört hatte. Der zweite Umschlag war versiegelt und nicht für seine Augen bestimmt. Harrys Aufgabe war es, ihn sicher an Severus Snape zu übergeben, den Mann, der nun als sein Vater galt. Als Harrys Tante Petunia dies mit angespannten, kalten Augen zur Kenntnis nahm, sprach sie das unausweichliche Urteil mit einer Stimme, die so gefühllos war wie das Leben, das sie Harry bisher zugemessen hatte. Sie sagte ihm, dass er in den Sommerferien nicht zurückkehren dürfe, da er nun einen Vater hätte, der noch lebte. In ihrem Ton schwang eine Mischung aus Erleichterung und Verachtung mit – befreit von der Last, Lily Potters Sohn zu versorgen, und doch voller Abscheu für das, was er wirklich war. Harry fühlte eine seltsame Befreiung bei dem Gedanken, nie mehr zu den Dursleys zurückzukehren. Inmitten der Verwirrung und der neuen Erkenntnisse über seine Herkunft spürte er einen Funken Hoffnung. Vielleicht, nur vielleicht, bedeutete, ein Vater zu haben, nicht allein zu sein in dieser Welt.

Als Harry später durch die magische Winkelgasse schritt, geführt von Hagrids riesiger, freundlicher Gestalt, öffnete sich ihm eine Welt voller Wunder. Und doch überwog die Unsicherheit, was nun geschehen würde. Harry fragte Hagrid nach Severus Snape, ohne ihm aber zu erklären, warum er wissen wollte, wer der Mann war. Hagrid berichtete ihm, dass Snape in Hogwarts als Lehrer arbeitete. Harrys Herz machte einen Sprung, so einfach hatte er sich nicht vorgestellt, seinen Vater zu erreichen. Vielleicht würde sein Leben nun wirklich endlich besser werden. Er erinnerte sich an die Nächte bei den Dursleys, an das Gefühl des leeren Magens, an die Einsamkeit, die seine einzige konstante Gefährtin gewesen war. Er hatte gehungert, nicht nur nach Essen, sondern auch nach Wärme und Liebe. Geschlagen nicht nur vom Cousin, Dudley, sondern auch von der harten Realität eines Lebens, das so kalt war wie Petunias und Vernons Blick. Das alles war nun Vergangenheit – eine dunkle, traurige Vergangenheit, die ihn zu dem machte, was er war: ein Junge, der kurz davor stand, seine Identität neu zu definieren. An all das dachte er, als er auf dem Hocker saß, den alten Hut auf dem Kopf.

Echo der EinsamkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt