Die Morgensonne tauchte den Bahnhof King's Cross in ein warmes Licht, als Harry, Adam und Taylor auf ihren Zug warteten. Die Aufregung in Harrys Augen war unübersehbar, auch wenn er sich bemühte, ruhig zu wirken. Adam und Taylor tauschten ein verstehendes Lächeln aus. Sie hatten sich gegen das Apparieren entschieden, da Harry es noch nicht besonders gut vertrug und gerade über eine längere Distanz würde es ihm mit Sicherheit Probleme bereiten. Als der Zug einrollte, ein leises Zischen und Quietschen auf den Schienen, packte Adam Harrys Hand, ein stilles Versprechen, dass alles gut werden würde. Sie fanden ihre Plätze in einem ruhigen Abteil, weit entfernt vom Trubel der Großfamilien und Reisegruppen.
»Stell dir vor, Kleiner, bald siehst du das Meer«, flüsterte Taylor, während der Zug aus dem Bahnhof rollte. Harry lehnte sich ans Fenster, die vorbeiziehende Landschaft spiegelte sich in seinen Augen. Felder und Wälder zogen vorbei, dann kleine Dörfer, jedes ein neues Bild, das er in sich aufnahm. Adam beobachtete Harry, bemerkte, wie dessen Augenlider mit der Zeit immer schwerer wurden. Die Aufregung der letzten Tage, gemischt mit der sanften Bewegung des Zuges, forderte ihren Tribut. Schließlich sank Harrys Kopf langsam zur Seite, seine Augen fielen zu.
»Er schläft«, flüsterte Adam leise, um den Jungen nicht zu wecken.
»Leg ihn doch hin«, sagte Taylor leise, deutete auf Adams Schoß. Vorsichtig, um Harry nicht zu stören, hob dieser ihn an, so dass Harrys Kopf nun bequem auf seinem Schoß lag. Der Junge murmelte etwas Unverständliches, beruhigte sich aber sofort wieder und schlief weiter. Während der Zug weiter durch die Landschaft fuhr, lehnte sich Taylor zurück und beobachtete die beiden. Adam, mit einem Ausdruck tiefster Zuneigung im Gesicht, strich Harry sanft durchs Haar. Taylor nahm Adams freie Hand und drückte sie leicht.
»Er hat viel durchgemacht. Aber jetzt ist er sicher«, sagte er leise.
»Ja, vorerst ist er es«, antwortete Adam, sein Blick weich. Er blickte aus dem Fenster, wo sich die Landschaft allmählich änderte. Die urbane Enge wich offenerem Land, dann begannen sich erste Hinweise des Meeres in der Ferne abzuzeichnen. Es war bereits später Abend, als sie in dem kleinen Ort Downderry ankamen. An dem kleinen, fast verlassenen Bahnhof wirkte die Szenerie fast unwirklich in der Dunkelheit. Die Stille war fast greifbar, nur das leise Rauschen des nahen Meeres durchbrach die Stille. Harry gab keinen Mucks von sich, als Adam versuchte, ihn zu wecken.
»Er schläft sehr tief«, murmelte Adam zu Taylor, während er Harry behutsam hochhob. Taylor nickte, ein besorgter Ausdruck auf seinem Gesicht, aber auch ein Lächeln, als er sah, wie friedlich Harry in Adams Armen aussah. Sie entschieden sich, den letzten Teil der Strecke zu apparieren, um Harry nicht weiter zu strapazieren. Taylor packte Adams Arm, der Harry immer noch fest hielt, und mit einem leisen *Plop* verschwanden sie von dem kleinen Bahnhof, um Sekunden später in der Nähe des Strandhauses wieder aufzutauchen. Auch dieser sanfte Übergang weckte Harry nicht, seine Erschöpfung sprach Bände über die Tiefe seiner emotionalen Belastung. Im Haus angekommen, trug Adam Harry in das kleine, aber gemütliche Gästezimmer. Sanft legte er ihn auf das Bett und deckte ihn mit einer leichten Decke zu. Ein kurzer Moment des Zögerns, dann strich er liebevoll über Harrys Stirn, bevor er leise das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss.
Taylor stand auf der Terrasse, blickte hinaus auf das nächtliche Meer. Die Wellen brachen sich leise am Strand, und der Mond spiegelte sich silbrig auf der Wasseroberfläche. Als Adam zu ihm trat, legte der andere seine Arme um ihn. Sie standen da, umgeben von der nächtlichen Schönheit und der Ruhe des Ortes, die nach den turbulenten Wochen fast unwirklich erschien.»Er wird sich erholen. Wir werden dafür sorgen«, flüsterte Adam, während er seinen Kopf an Taylors Schulter lehnte.
»Ich weiß, Love. Es ist nur ... es bricht mir das Herz, ihn so zu sehen. So verloren und verletzt«, antwortete Taylor matt. Sie standen noch eine Weile so da, getröstet durch die Nähe des anderen und die beruhigenden Geräusche des Meeres, ehe auch sie sich schlafen legten.
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Echo der Einsamkeit
FanfictionAn seinem 11. Geburtstag erfährt Harry Potter, dass seine Welt nicht das ist, was sie zu sein scheint. Ein Brief von Hogwarts öffnet die Tür zu einer Welt voller Magie, aber zwei weitere Briefe von seiner verstorbenen Mutter enthüllen eine schockier...