Du oder keiner-Erinnerst du dich?

To-Do

Etwas betrübt stieg ich aus und öffnete die hintere Türe, Andreas war immer noch am Kofferraum beschäftigt. Ich fragte mich weshalb ich traurig war, wollte ich was anderes? Ich versuchte es mir bequem zu machen was mir nicht sonderlich schwer fiel. Andreas sein Auto war eine riesige limo. Ein Audi A8. Das Leder war hell.
Ich zuckte kurz zusammen als sich die Tür öffnete und meine Gedanken unterbrochen wurden.

Andreas hatte ein Tablet in der Hand. Shit man will der uns filmen? Ich rutschte ungeduldig auf meinem Sitz hin und her und fühlte mich mittlerweile relativ unwohl. Andreas bemerkte das wie es scheint, denn er schaute mich eindringlich an.
Ich versuchte kokett zu grinsen und er machte weiter mit den Kabel von seinem Tablett rum.
Kurz daraufhin hatte er es.
Ich sah nicht direkt was er machte, aber Neugier brachte mich fast schon um.

Das nächste was ich hörte war das Netflix gestartet wurde. Okay, nun war ich komplett verwirrt. Andreas startete einen Liebesfilm und lehnte sich dann zurück.
„Kommst du zu mir?" fragte er mich und öffnete dabei seine Arme als Zeichen das ich zu ihm kommen soll.
Ich erstarrte und brachte kein Wort raus. Ich denke man sah mir meine Verwirrung buchstäblich an.
„Autokino mal anders, du hast James davon erzählt und ich hab es beiläufig gehört" versuchte er meine Gedanken zu ordnen. Seine Arme waren nach wie vor geöffnet.
„Du willst einfach den Film schauen?" fand ich meine Sprache wieder.
„Marina, du bist müde. Es war ein langer Tag, ich wollte dir nur eine Freude bereiten" sprach er fürsorglich zu mir.

Ich kuschelte mich in seine Arme. Er war kein Arsch, er wollte nichts unmoralisches von mir. Ich hatte eine To-Do-Liste auf der ich meine traumdates notierte. James fragte mich mal was da so drauf steht da ich sie immer und überall dabei hatte. Er hatte mich solange damit aufgezogen bis ich den Deal raushandelte das er das erste Date erzählt bekommt mich dafür aber damit in Ruhe lässt. Das erste Date war ein Auto Kino. Das Andreas sich jedoch so viel Mühe gab und überhaupt so etwas beiläufiges erinnern kann brachte mich wirklich zum grinsen.

Er saß in seinem Sitz während ich mit dem Kopf auf seinem Schoß lag. Er streichelte mir immer wieder über die Haare und manchmal küsste er mich auch. Immer wieder erwischte ich mich dabei wie meine Augen zufielen, jedoch wollte ich nicht einschlafen oder das der Abend ein Ende nimmt.

„Baby, du bist müde" flüsterte Andreas mir zu.
„Das bin ich schon den ganzen Tag", gab ich genervt zurück.
„Ich bring dich jetzt nachhause" sagte er für mich etwas zu traurig.
„Es ist Samstag Abend, ich schaff das schon. Morgen kann ich den ganzen Tag schlafen" zickte ich ihn an.
Da von ihm nun nichts mehr kam war ich mir sicher das ich die Diskussion gewonnen hatte. Kurz darauf kam mir aber der Gedanke das er vielleicht morgen was mit mir unternehmen wollte. Na toll nach dieser Antwort jetzt wird das bestimmt nichts.
„komm Baby, wir gehen" meinte er sehr distanziert. Diesmal ohne zu protestieren lies ich zu das er mich nachhause bringt. So schnell hab ich schon lange nicht mehr geschlafen...