Jetzt liegst du vor mir auf dem Rücken. Ich stehe mit gespreizten Beinen über dir. Du siehst mich durch deine Kamera an, lächelst, drückst auf den Auslöser. Close up, nennt man das, erklärst du. Ich lächle dich an. Wie schön du bist.
Weil du schön bist, hast du geantwortet auf meine Frage, warum du mich fotografieren wolltest. Dein Angebot war unmittelbar und direkt. Keine drei Sätze haben wir davor gewechselt, in dieser Bar, in der wir uns trafen. Nur ein Hallo und unsere Namen haben wir ausgetauscht. Dann rücktest du schon raus mit der Sprache.
Du gefielst mir auf Anhieb. Ich bin zwar kein Modell, aber ich glaube, es ist genau so wichtig, dass die Künstlerin dem Modell gefällt, wie das Modell der Künstlerin. Nur dann werden die Bilder wirklich gut, egal ob gemalt oder fotografiert. Na gut, sagte ich, wenn du das willst.
Dein Atelier lag um die Ecke. Warm war es dort. Ich will nicht dass meine Modelle frieren, sagtest du. Und dass auch du nicht frieren wolltest. Dann schlüpftest du aus deiner Jean. Nur dein T-Shirt hast du angelassen. Jetzt zieh du dich aus, sagtest du, und ich tat es.
Noch während ich mich entkleidete, legtest du los. Sahst mich durch die Kamera an, gingst um mich herum, drücktest den Auslöser. Auf deiner Kamera und auf mir. Ich ließ mir Zeit, genoss deine Aufmerksamkeit, deinen Blick durch das Objektiv, dein Objekt zu sein.
Ich, stehend, kniend, sitzend, liegend. Du, mich beobachtend und um mich herumgehend. Ich, meine Arme hochhebend, mein Haar raufend, meine Hände mich streichelnd. Du, mich suchend, mich sehend, mich schießend. Wie eine Jägerin ihre Beute.
Und jetzt liegst du vor mir und ich stehe nackt über dir. Das Objektiv deiner Kamera sieht mich an wie ein schwarzer Dildo. Ich beuge mich zu dir, meine Haare kitzeln dich am Hals. Ich nehme die Trageschlaufe der Kamera und binde dir damit deine Handgelenke zusammen. Dann ziehe ich dir die Arme über den Kopf.
Du lächelst mich an, deine Nippel heben dein T-Shirt. Weit streckst du deine Zunge aus deinen Mund, sie reicht fast bis zur Kinnspitze. Ich knie mich hin, dein Gesicht ist close up zu meiner Lust. Langsam gleitet mein Becken vor und deine Zunge findet ihren Weg.