Kapitel 53

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Erst als ein weiterer Schuss fiel, löste Yaten sich aus seinerStarre. Seine Waffe war innerhalb von Sekunden entsichert und zumAbfeuern bereit. Taiki ließ im gleichen Zug von Kenji ab, und auchsein Blick schweifte durch den Raum. Yaten preschte an ihm vorbei indie Richtung, aus der die Schüsse gefallen waren, und Taiki heftetesich an seine Fersen.

An der Treppe, die in die Kellergewölbe führte, stoppte Yaten.Mit erhobener Pistole nickte er seinem Bruder zu, auch dieser hattemittlerweile seine Waffe gezogen und war auf alles vorbereitet. DerPuls beider hatte sich rasant beschleunigt, als sie langsam undbedacht nach unten gingen. Vorsichtig lugte Yaten um die Ecke, undals er seinen mittleren Bruder am Boden sah, lief er los. Innerhalbvon Sekunden hockte er an Seiyas Seite und musterte ihn eilig nachVerletzungen. Seiya hatte seine Hände auf seinen Oberschenkelgepresst und biss schmerzverzerrt die Zähne aufeinander.

"Seiya, verdammt noch mal, was ist passiert?", wollteYaten von ihm wissen.

"Rubeus, dieses miese, freige Stück hat mir ins Beingeschossen.... Los, hinterher mit dir, Yaten, ich hab eben schonwieder Schüsse gehört vielleicht braucht Ren hilfe. Ich komm schonklar."

Yaten gab ein knappes Nicken von sich und eilte weiter, er wusstedas es keine Zeit zu verlieren gab. Er kannte diese Kellergewölbenoch sehr gut. Früher als Teenager hatte er sich hierdrüber oftzutritt zur Villa verschafft um sich heimlich mit Mina zu treffen.Daher wusste er genau, dass zwei dieser Gänge außerhalb desAnwesens endeten. Die Sicherheitsmaßnahmen hier waren für Yatenlachhaft, und er hätte nie gedacht das Kenji ihre Existenz überhauptwahrgenommen hatte. Es spielte ihm in die Karten, dass Rubeus hierentlang geflohen war, denn er wusste noch genau, welche Wege in dieIrre führten. Das Problem war, dass Yaten nicht wusste welchen derWege Rubeus gewählt hatte.

Yaten hetzte durch die düsteren Gänge der Kellergewölbe, seineSinne geschärft, während er versuchte, Rubeus ausfindig zu machenund einzuholen. Der Klang seiner eigenen Schritte hallte durch dieleeren Gänge, begleitet vom Echo des aufgeregten Herzschlags. Anjeder Gabelung hielt er kurz Inne und lauschte doch hier war nichtszu hören außer sein eigener Atem.

Taiki hatte mittlerweile einen improviesierten Verband um SeiyasBein gewickelt. Da das Projektil noch steckte würde Seiya um einenArztbesuch nicht drum rum kommen. Einige von Yatens Männern warenauch dem Klang der Schüsse gefolgt und Taiki schickte sie Yatenhinterher. Die letzten Beiden die nach unten kamen wurden von ihmbeauftragt Seiya zum Auto zu bringen. "Ich komme klar, geh Yatenhinterher. Usagi hat oberste Priorität", schnaufte Seiya undhielt sich am Geländer fest.

"Kommt nicht in Frage. Die beiden bringen dich jetzt zumAuto. Du kannst eh nichts ausrichten Die sind jetzt schon mitmindestens 15 Männern hinter Rubeus her. Du lässt dich jetztuntersuchen und ich werde sehen ob ich Kenji noch irgendwo erwischenkann.", sagte Taiki entschlossen.

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Usagi kam inzwischen wieder zu sich. Es war dunkel um sie herum,und ihr war schwindelig, als sie sich aufsetzte. Sie lag auf einerMatte auf dem Fußboden, eine schäbige Decke mit Löchern war übersie geworfen. In einem heruntergekommenen Kamin brannte nur einschwaches Feuer, das einen leichten Lichtschein warf und kaum Wärmespendete.

"Oh, sieh an, wer da endlich aufgewacht ist", drängtesich eine Frauenstimme in Usagis Ohr, die sie erstarren ließ.

Ihr Kopf fuhr herum, und da saß Mimete locker auf einem massivenHolztisch im Schatten der Dunkelheit. Ihre aufgesetzte Freundlichkeitspiegelte genau das wider, was sie stetig versucht hatte, Usagibeizubringen.

"Wo bin ich hier?", fragte Usagi und ließ ihren Blickerneut durch den abgedunkelten Raum schweifen. Abgesehn von dem Tischeinem Stuhl und ihrer Matte gab es hier nichts.

Verborgene GeheimnisseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt