Kapitel 9

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"Ich verstehe nicht, wieso er es vor ihr geleugnet hat...", murmelte ich, Tränen in den Augen. Clara legte mir eine Hand auf den Rücken. "Ich kann mir das auch nicht erklären... Er liebt dich wirklich... Er hat während den Proben immer nur von dir gesprochen und immer, wenn er dich ansieht... Strahlen seine Augen." Ich schluckte. "Ich liebe ihn auch. Aber wieso lügt er dann?" "Ich weiß es nicht, Süße.", murmelte sie. "Trotzdem danke, dass du mir zugehört hast.", sagte ich, wischte über meine Augen und stand auf. "Gerne. Du bist doch nicht so übel, wie ich anfangs dachte." Sie grinste. Ich lachte. "Ja, du auch nicht." Wir umarmten uns und ich lief zum Wohnwagen. Ich beschloss, Jason zur Rede zu stellen. Ich setzte mich aufs Bett und wartete. Eine geschlagene Stunde später öffnete Jason die Tür und trat ein. Ich sprang auf. "Was zum Teufel sollte das? Du weißt genau, dass sie... Und ich... Wie konntest du? Und dann lügst du auch noch, was uns betrifft! Bin ich dir etwa peinlich? Ich hätte nie gedacht, dass..." Ich unterbrach mich, als ich seinen Gesichtsausdruck sah. Er sah niedergeschlagen aus. Fassungslos. "Jason, was ist passiert?", fragte ich vorsichtig. Er schüttelte den Kopf. Wieder und wieder schüttelte er den Kopf. Er sah immer verzweifelter aus. "Jason, sag etwas.", flehte ich. "Was hast du?" Seine Augen glänzten. Er fiel auf die Knie. Tränen glitzerten auf seinen Wangen. Ich stürzte zu ihm. "Jason!" Ich nahm ihn in den Arm, er lehnte seinen Kopf gegen meine Brust und ich drückte ihn an mich. Wir verharrten eine Weile in dieser Position. Irgendwann hob er den Kopf und nahm meine Hände in seine. Er sah mir in die Augen. Das blau seiner Iris verdunkelte sich leicht. "Sie ist meine Mutter.", sagte er schließlich.

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