Kapitel 20

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Ich schüttelte den Kopf. "An gar nichts." Er sah mich schweigend an. "Kannst du dich an unseren ersten Kuss erinnern?", fragte er plötzlich. "Natürlich." "An diesem Tag wollte ich dich eigentlich fragen, ob du mit mir ausgehst. Doch du hast alles ruiniert, weil du davon angefangen hast, wie sehr du dich bemühst, damit ich dich mag und so weiter. Ich wollte mir mit dem Kuss eigentlich länger Zeit lassen, aber du hast mir keine andere Wahl gelassen, als dich sofort zu küssen.", er lachte. "Du wusstest nicht, dass ich dich mag. Ich hatte Angst, dass du wütend wirst und nicht mehr mit mir sprichst." "Also hast du mich nur geküsst, weil ich dich bedrängt habe?", fragte ich. "Natürlich nicht! Ich hab dich geküsst, weil ich dich liebe, Ronnie." Mir entging das Präsens nicht. "Ich wollte mir nur etwas länger Zeit nehmen, um es... Na ja, romantischer zu machen." Er lächelte mich an und ich konnte nicht anders, als zurück zu lächeln. Ich hörte die Kirchturmuhr erst acht mal kurz, dann Acht mal lange schlagen. Jason! Ich sprang auf. "Ich muss gehen, Derek! Tut mir Leid." Er erhob sich. "Okay." Ich umarmte ihn und küsste ihn zum Abschied auf die Wange. "Bis bald.", rief ich. "Bis dann.", antwortete er. Ich sprintete los. Zum Glück war das Restaurant, in dem ich mit Jason verabredet war, nicht allzu weit entfernt. Um fünf nach acht kam ich schwer atmend vor dem Eingang zum stehen. Es wurde bereits dunkel und im Restaurant brannte nur schummriges Licht, dafür standen auf jedem Tisch Kerzen. Ich sah Jasons blondes Haar und seinen Rücken durch ein Fenster. Ich Schnell lief ich durch den Eingang und erklärte dem Mann am Empfang, dass ich verabredet war. Er nahm mir die Jacke ab und führte mich an den Tisch. Als Jason mich sah, stand er auf, nahm mich in den Arm und küsste mich zur Begrüßung. Er schob mir den Stuhl zurück und ich setzte mich. Seine blauen Augen leuchteten, als er sich mir gegenüber setzte. "Hi.", hauchte ich. "Hey.", lächelte er. "Du siehst schön aus.", bemerkte er. Ich trug ein bodenlanges Sommerkleid mit buntem Muster, dass ich schnell übergestreift hatte, bevor ich zu dem Treffen mit Derek gegangen war. Mir fiel erst jetzt auf, dass er einen Anzug trug. "Oh, wow.", staunte ich. "Den Anzug solltest du öfter tragen. Er steht dir." Er grinste. "Danke." Der Kellner nahm unsere Bestellung auf. Als er weg war, griff Jason über den Tisch hinweg und nahm meine Hände. Unsere Blicke trafen sich und ich verlor mich im tiefen blau seiner Iris.

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