Lovesongs

Long way home

"Missing you comes in waves,

tonight I'm drowning."

*pov Rose*

Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich die Augen aufschlug war stockdunkel um mich herum. Wie ein tollpatschiges Reh tapste ich umher, auf der Suche nach einer Uhr. Mein Wecker zeigte 3 Uhr Nachts. Okay, es war vielleicht nicht die richtige Zeit Caity zu treffen, doch auf jeden Fall notwendig. Ich brauchte ihren Rat, wie ich den Mist wieder gerade biegen konnte.

So setzte ich mich einfach ins Auto und fuhr zu ihr. Da die Straßen um diese Uhrzeit fast gänzlich ausgestorben waren kam ich sehr gut voran und war nach nur fünfzehn Minuten bei ihr. Ich stieg aus dem Auto aus und lief zum Eingang. Für kurzen Moment zögerte ich, sollte ich sie wirklich aus dem Schlaf reißen? "Ja, es war notwenig." beschloss ich und drückte die Klingel.

Nach kurzer Zeit meldete sich eine völlig verschlafene Stimme durch die Gegensprechanlage. "Wer ist da?" fragte Caity. "Hi, hier ist Rose. Kann ich raufkommen?" fragte ich vorsichtig. "Klar." meinte Caity nur und drückte auf. Ich öffnete die Tür und stieg die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf. Im Türrahmen stand eine ziemlich verwuschelte Caity. "Hey." meinte sie nur und gähnte. "Wie kann ich dir helfen?" Anstatt auf ihre Frage zu antworten warf ich mich nur in ihre Arme und weinte leise. Auf einmal schien Caity hell wach. Sanft strich sie mir über den Rücken. "Schhhhh, alles gut. Ich bin ja da. Komm wir gehen erst mal rein und dann kannst du mir erzählen was los ist."

So folgte ich ihr, immer noch leicht schluchzend in ihr Zimmer, wo wir uns auf das kleine Bett pflanzten. "Wenn soll ich umbringen?" fragte Caity tot ernst während sie mir ein Taschentuch reichte. Ich lächelte leicht und schniefte in das Taschentuch. "Ethan. Aber eigentlich geht es um Luke." meinte ich. Verwirrt sah sie mich an. "Naja, ich hatte mich mit Luke bei mir verabredet um ihm zu sagen, dass ich ihn liebe. Denn ich musste feststellen, dass ich mich komplett in ihn verliebt habe. In alles was er tut, in alles was er sagt. Er ist mein erster Gedanke wenn ich aufwache und mein letzter wenn ich zu Bett gehe, und er ist fast jeder Gedanken dazwischen." Caity nickte nur, sie hatte es ja schon länger gewusst. Länger als ich. "Und tauchte Ethan plötzlich vor meiner Tür auf und meinte das er sich in mich verschossen habe und dann hat er mich geküsst." Caity sog scharf Luft ein. "Lass mich raten, Luke hat es gesehen und ist umgedreht?" meinte sie. Ich nickte nur mit Tränen in den Augen. "Es tut mir so leid." sagte Caity leise und umarmte mich fest.

Sie ließ mich erst wieder los, als mein Körper nicht mehr vor schluchzen bebte, dann reichte sie mir noch ein Taschentuch und meinte entschieden: "Ich denke das Beste wäre es zu versuchen Luke alles zu erklären. Es ist ein Missverständnis und das wird er auch sicherlich verstehen." Ich lächelte leicht. Deshalb war sie meine beste Freundin, sie hatte immer die besten Sätze zur passenden Zeit bereit. "Okay, das werde ich direkt Morgen früh erledigen. Doch jetzt fahre ich erst mal wieder nach Hause. Dann kannst du dich auch wieder hinlegen." meinte ich und lächelte entschuldigend. Caity grinste und wank ab: "Ist schon okay. Ist doch so: Liebe, bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihre beste Freundin." Ich lachte leise. Caity hatte es tatsächlich geschafft mich wieder ein wenig aufzubauen. Aus lauter Dankbarkeit umarmte ich sie noch einmal fest bevor ich aufstand und zur Tür lief. "Meld dich dann Morgen noch mal und erzähl mir wies gelaufen ist." sagte Caity und gähnte leicht. "Klaro!" versprach ich nur und lief die Treppe wieder hinunter.

Nun saß ich wieder in meinem Auto und sah auf die menschleere Straße. Sie hatte etwas romantisches mit den schwach leuchtenden Laternen und den großen Bäumen rechts und links. Ich beschloss ihr ein wenig zu folgen und den langen Weg nach Hause zu nehmen.

Irgendwann taten sich am Straßenrand Wohnsiedlungen auf, die nach nur kurzer Zeit kleinen, geschlossenen Läden wichen. Am Ende fand ich mich auf einem kleinem Parkplatz wieder. Es gab keine Möglichkeit rechts oder links abzubiegen, ich hätte nur den Weg , den ich gekommen war, zurück fahren können. So parkte ich dort und stieg aus.

Es war so dunkel, dass es eine Weile dauerte ehe ich erkannte wo ich mich befand. Es war der Park in dem Luke und ich unser erstes Date gehabt haben. Die Erinnerungen kamen wieder hoch. Wir aßen auf einer Bank vor einem kleinem See Asianudeln, während Luke sich über meine Essweise lustig machte. Ich lächelte, während ich an diesen glücklichen Tag dachte.

Wie von selbst fanden meine Füße den Weg zu diesem magischen Ort. Als ich an dem See ankam blieb ich wie angewurzelt stehen. Überall schwirrten Glühwürmchen umher. Es sah aus, wie in einem dieser Disneyfilme. Einfach nur wunderschön.

Ich hätte ewig dort stehen können und das Schauspiel beobachten, doch meine Beine wurden langsam schwer und so setzte ich mich auf die Bank. Genau dort hin, wo Luke damals gesessen hatte. Ich wusste, dass es nicht sein konnte, doch es kam mir so vor als wäre sie noch warm von ihm.

Während ich das leuchtende Treiben beobachtete, dachte ich weiter über Luke und mich nach. Er hatte mir genau hier erzählt, dass er total gerne mal in Santa Cruz Urlaub machen würde. Wieso ich mich ausgerechnet daran noch erinnern konnte (obwohl ich ein echt mieses Erinnerungsvermögen hatte), wusste ich nicht. Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass ich mich in jeden einzelne Wort was er gesagt hatte verliebte?

Meine Gedanken wurden von schwachen Sonnenstrahlen durchbrochen. Die Sonne war aufgegangen. Es war ein wunderschön mit anzusehen wie das sanfte violett erst rot und dann gelb wurde. Ich wollte mich nur sehr ungern wieder ins Auto setzten, doch ich wusste das es bereits nach vier war und damit definitiv Zeit für mich zu gehen.

Als wieder im Auto saß drehte ich das Radio auf und fuhr los. Es kam Green Day mit "Are we the waiting". Leise sang ich mit.

"Starry nights city lights

Coming down over me

Skyscrapers and stargazers

In my head

Are we we are, are we we are

The waiting unknown

This dirty town was burning down in my dreams

Lost and found, city bound in my dreams"