Chapter 13

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Am nächsten Tag betrat Yeonah das ›Angelia's dream‹

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Am nächsten Tag betrat Yeonah das ›Angelia's dream‹.

War regelrecht dorthin geflüchtet.

Denn abgesehen davon, dass Gumi hier arbeitete, war die Bar ein sehr heller Ort der Geborgenheit. Mit all den Pflanzen, den großen Fenstern, die viel Sonnenlicht hereinließen. Diese Atmosphäre spendete Trost oder wie im Fall ihrer Stiefschwester sicher eine romantische Kulisse.

Aber darüber dachte Yeonah im Moment nicht nach, hatte Gumi nur zugenickt und das übliche bestellt, bevor sich die 24-jährige junge Frau an einen freien Platz setzte.

Der weite beige Pullover, die Skater-Jeans und die zu einem wilden Dutt zusammengebundenen Haare verliehen Yeonah den Eindruck, als wäre sie gerade erst aufgestanden. Dabei war die Studentin bereits seit Stunden wach und hatte auch eine sehr lange Diskussion mit ihrer Mutter hinter sich. Der Fakt, dass ihre Prüfungsergebnisse gut waren, aber Yeonah ihre Anwesenheitspflicht vernachlässigte, war zu einem Streitthema zwischen Mutter und Tochter geworden.

Yeonah mochte ihr Studium nicht.

Sie fand das Thema eintönig und trocken, aber niemand interessierte sich dafür, was die 24-Jährige wirklich wollte.

Deshalb hing Yeonah ihren trüben Gedanken nach, stützte ihren Kopf mit der rechten Hand und betrachtete die vorbei spazierenden Mädchen mit ihren aufwendigen Outfits. Nach einiger Zeit stellte Gumi den Latte Macchiato vor Yeonah ab, bemerkte den nachdenklichen Blick und schob ihr einen Keks entgegen.

»Du siehst so aus, als würdest du etwas Süßes gebrauchen.«

»Danke«, erwiderte Yeonah, die manchmal das Gefühl hatte, als wäre für Gumi jedes Problem mit einem Keks lösbar. Lächelnd schob sie Kaffee und Keks vor sich hin. »Keine Sorge, du merkst gar nicht, dass ich da bin. Du kannst dich ja nachher in deiner Pause zu mir setzen.«

Nun merkte man noch mehr, wie niedergeschlagen das Mädchen war. Ihre Stimme war leise und zerbrechlich und ihr Gesichtsausdruck trüb. »Okay, ich komme später«, sagte Gumi schließlich und nahm sich vor, in ihrer Pause mit Yeonah zu reden. Sie hatte noch einiges zu tun und machte sich wieder daran, die nächste Bestellung vorzubereiten. Immer mehr Leute trudelten in das Bistro ein und die Kellner flitzten umher. Erst als ihre Arbeitskollegin aus der Pause zurückkam und sie ablöste, konnte Gumi sich entspannen. Die Rothaarige schnappte sich eines der belegten Brote und setzte sich an Yeonahs Tisch. Jene hatte ihr Getränk mittlerweile schon ausgetrunken und Gumi hielt ihr das Brot hin, um ihr anzubieten, davon abzubeißen.

Aber Yeonah winkte mit einem Lächeln ab.

Sie hatte wirklich keinen Hunger und den Keks hatte sie auch nur Gumi zu Liebe gegessen.

»Iss nur, du musst für deine Schicht bei Kräften bleiben«, meinte die Älteste, nahm die leere Tasse zwischen ihre Hände und drehte sie leicht hin und her.

Aber Gumi wollte nicht locker lassen und ließ das Brot sinken. Sie legte den Kopf schief und schob die Unterlippe nach vorn.

»Was ist los?«, fragte Gumi schließlich.

𝐒𝐓𝐑𝐀𝐖𝐁𝐄𝐑𝐑𝐘 𝐓𝐎𝐔𝐂𝐇Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt