Something Unique || BoyxBoy

Kapitel 8

Die Tür des Büros fällt ins Schloss, als Nicolas Killian hineinzieht. Dieser starrt den Dom noch immer perplex an. Das kann doch nicht wahr sein! Seine Mutter wollte Killian adoptieren! Und das geschah nicht, weil sie bei dem Autounfall starb... Wow... Wow!

Nicolas scheint derweilen eher etwas durch den Wind zu sein. Wie konnte es dazu kommen, dass weder er noch Killian davon wussten, dass er in gerade dieser Abteilung anfangen wird? Nicht zu glauben...

Und was sagte Killian gerade noch?

„Wie meintest du das eben?", wendet der Dom sich an seinen Freund, der in seinem Schock nur kurz das hübsche Büro bewundert hat, jedoch abgelenkt grinsen muss, als er das Foto von sich und Nicolas auf dessen Schreibtisch entdeckt. Aw, das ist von Weihnachten. Das hat Gwendolin von ihnen gemacht. Ein hübsches Foto.

„Hey, Killian", lässt Nicolas ihn aus seinen Gedanken auftauchen, sodass er kurz erschrocken zusammenzuckt und zu seinem Freund blickt, dem wirklich die pure Überraschung ins Gesicht geschrieben ist.

„Sorry, war abgelenkt... Ähm... Bevor wir das klären mit, oh nein, Liebe am Arbeitsplatz... Fuck, ich hab was rausgefunden, was du echt wissen solltest! Ich mein... Heilige Scheiße! Ich hätte dich fast nicht daten können... Also, wenn doch, wäre das natürlich besser gewesen, weil dann keiner ums Leben gekommen wäre. Aber... Äh so ist mir das doch lieber und eigentlich find ich das auch gu..." – „Jetzt halt doch mal die Luft an, Kleiner und erzähl mir, was los ist", stoppt Nicolas Killians Redefluss, den er kurzerhand am Arm packt und zu sich auf den Schoß zieht.

Fuck... Dieser heiße Mann in Jackett, mit hübscher Frisur und diesem Unschuldsblick... Ein Jammer, dass sie heute früh nicht genug Zeit aufbringen konnten...

„Hey, jetzt schweifst du aber ab", weckt diesmal nun Killian Nicolas aus dessen Starren und stiehlt sich einen schnellen Kuss, nachdem er das Kinn des Älteren zu sich gezogen hat. Über Nicolas' Lippen kommt ein genießendes Seufzen, als er die seines Freundes auf den seinen spürt. Für einen Moment machen die ganzen Gedanken, warum der Zwerg hier so plötzlich aufgetaucht ist, Pause und genießen das Gefühl. Jedoch leider nur kurz.

Denn im nächsten Moment löst Killian sich und blickt Nicolas ernst an. „Was ist los?" – „Wir wären fast Brüder geworden..." – „Was...?"

...

„Das... ist schwer zu glauben... A-Also noch mal..." – „Egal wie oft ich es noch durchgehe... Ich hab den Namen von ihr aus den Akten sowie die Adresse der Firma...", entgegnet Killian Nicolas mit belegter Stimme, der nervös, als er die Fakten aufzählt, auf und ab vor der Glasfront tigert und nachdenklich auf die Stadt blickt.

„Ich... Ich wusste, dass meine Mutter noch ein Kind adoptieren wollte... Aber... Aber du?" – „Na danke" – „So war das nicht gemeint!"

Killian schmunzelt schwach. „Weiß ich doch. Mir kam die Idee mich hier deswegen zu bewerben, schon vor einer ganzen Weile... Na weil ich die Medaille eben wiedergefunden habe." – „Medaille?" – „Oh, hab ich nicht erwähnt?"

Nicolas sieht vollkommen irritiert zu seinem Eisengel, der dort etwas fehl am Platz und doch so passend in seinem Stuhl sitzt und etwas winzig in dem großen Stuhl wirkt. Er schüttelt nur überfordert den Kopf. Killian aber lächelt verlegen und kramt aus seiner Tasche eine golden schimmernde Medaille hervor.

„Die hab ich glaube von deiner Mum... Das hat mir meine Betreuerin damals erzählt. Ich war leider zu klein, um mich zu erinnern. Komisch, dass sie mir eine Medaille schenkt, von nem Schwimmwettbewe..." – „Das warst du!", stellt Nicolas mit perplexem Ausruf fest, als Killian so klein dort vor sich mustert mit der Medaille in der Hand.