„Was- Was hat Matt dir denn erzählt?", flüstert Killian mit kratziger Stimme und beunruhigtem Blick zu Nicolas, der immer noch nicht versteht, was eigentlich los gewesen ist. Doch die Reaktion seines Freundes sagt mehr, als Matt ihm berichtet hatte. Und doch ergibt das alles keinen Sinn.
Also schüttelt er langsam den Kopf und blickt Killian in die Augen. „Das würde ich gern von dir hören... Was ist denn passiert...? Und... Warum...?" Eigentlich erhofft Nicolas sich keine Antworten auf diese Fragen. Ihm wird klar, dass diese Ungewissheit bei der Fahrt hier her ihn zwar in den Wahnsinn getrieben hat, jedoch viel angenehmer war, als die nackte Wahrheit zu erfahren, die jeden Moment alles ruinieren könnte.Aber eigentlich... kann er es immer noch nicht glauben. Und Matt würde... lügen? Wieso sollte er das tun und dann ihm so etwas erzählen?
Das Häufchen von Eisengel auf seinem Schoß kneift die Augen zusammen. Er will gar nicht daran denken. Mit jeder Sekunde erschaudert er und spürt den festen Griff. Er fühlt die Panik wieder in sich aufkommen bei den Gedanken daran. Schwitzt augenblicklich und bemerkt jetzt erst, was für eine Angst ihn erfüllt, sollte Nicolas ihm vielleicht nicht glauben.
Zitternd lockert er seinen Kragen von diesem viel zu zugeknöpftem Hemd, bevor er Luft holt und Nicolas in die Augen sieht. Also denkt das zu tun. Denn dessen Blick ist gesenkt und geschockt geweitet, als er die dunklen Handabdrücke an Killians Hals sieht. Langsam weiter und weiter lila färbend zeichnet sich dort eine große Pranke an dem zierlichen Hals ab.
Es ist, als stände alles ein paar Sekunden still. Zeit, in der Killian förmlich die Luft anhält und einfach wieder die Augen zu machen würde. Zeit, in der Nicolas langsam eins und eins zusammenzählt. Killians aufgelöstes Auftreten, die Abdrücke, Matts Lüge aus dem Nichts...
„Ich bring ihn um", knurrt Nicolas nach einigen Momenten des Schweigens, was auch Killian aus seiner Starre weckt. Dieser zuckt zusammen und schüttelt den Kopf. „E-Es ist nichts passiert..."
Als hätte das einen Nerv getroffen wird Nicolas' Ausdruck zunehmend wütender. Sein Kiefer tritt stärker hervor vom Zusammenbeißen der Zähne. Seine Hand ballt sich zu einer Faust. „Nichts passiert...", entgegnet er ruhiger als Killian hätte erwarten können. Doch im nächsten Moment schallt es laut. „Nicht passiert?!"Mit einem Satz steht Nicolas auf und hebt somit auf Killian auf die Beine, den er an den Schultern gepackt hat. Eindringlich blickt er seinen Freund an. „Was hat dieses Schwein dir angetan? Sag mir ganz genau, was er gemacht hat, Killian. Und ich warne dich. Ich kenne dich. Wehe, du versuchst in irgendeiner Weise es zu verharmlosen."
Was soll Killian schon tun? Er ist für diesen Tag einfach zu fertig, um mit Nicolas zu diskutieren und eine Erklärung für Matts Handeln zu finden. So simpel und grausam es ist, Matt war kurz davor ihn zu vergewaltigen.
Ihn schüttelt es bei dem Gedanken. Killian will das doch gar nicht. Er will keine Probleme. Er will nirgendwo hineingezogen werden. Er will doch einfach... er selbst sein.
Und so ist er das auch und bittet Nicolas nach seiner Erzählung schließlich, ihn einfach in den Arm zu nehmen, wo dieser doch schon dabei ist, jegliche Kontakte aufzulisten, die er wegen einer Anzeige kontaktieren will als auch die Polizei zu rufen.
Killian versteht das. Aber das kann er auch morgen machen. Morgen ist auch noch ein Tag. Dann haben sie eine Nacht drüber geschlafen und können dann entscheiden, wie sie das handhaben wollen. Jetzt aber will er einfach nur bei seinem Freund sein.Manchmal ist es ironisch. Wie kontrolliert und dominant Nicolas auftritt, so temperamentvoll und ungestüm ist er, wenn es um seine Liebsten geht. Vielleicht ist dies der Grund, der Killian kurz leicht Lächeln lässt. Es ist schön zu sehen, wie viele Züge ein Mensch mit sich bringt und bei Nicolas lernt er immer wieder neue zu schätzen.
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Something Unique || BoyxBoy
AléatoireZwischen all dem Chaos, von Familiendrama, der speziellen Beziehung zu Nicolas und alle den Problemen drum herum, hat Killian eine Menge, mit dem er klarkommen muss. Dabei wöllte man doch am liebsten einfach der Eisengel sein beschützt von seinem E...