22. Schlafmütze

65 2 1
                                    

Ekaterina

Mich weckte eine Hand, die mal wieder meinen Kopf massierte. Diese Geste ist mir mittlerweile sehr vertraut. „Guten morgen Schlafmütze. Bereit für den Tag?“, fragt mich der Mann, dem die Hand gehört. „Können wir nicht noch ein bisschen liegen bleiben?“ Die Nacht war kurz. Wir haben gestern ausnahmsweise mal keinen Film angeschaut, sondern uns anderweitig beschäftigt. Wir sind locker noch bis um 4 küssend im Bett gelegen. Bis ich eingeschlafen war, war mindestens schon um 5. „Okay. Aber nur kurz. Wir müssen uns noch für den Tag stärken“ Er drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn und ich kuschel mich in seine warmen, starken Arme und döse wieder ein. 10 Minuten später werde ich wieder geweckt. Dieses mal, weil mein Handy klingelt. „Hallo?“  „He du Schlafmütze. Es gibt Frühstück unten“, begrüßt mich Mariia. „Warum nennt ihr mich alle Schlafmütze?“ „Was heißt denn hier alle?“ Ups. „Ach egal. Ich komm sofort. Ich zieh mich noch schnell an“ „Ja dann los. Beeil dich und bring deinen Partner mit. Ich weck noch kurz Andrzej. Der schläft anscheinend auch noch.“ „Ja äh ich komm gleich und bring Timon mit.“ Ich lege auf. Timon kommt nur mit einem Handtuch um die Hüften und nassen Haaren genau in diesem moment aus dem Bad. Ich kann nicht anders als seine nackte Brust anzustarren. „Ist was?“, will er wissen. Ich werde mal wieder rot. „Äh ne. Außer das wir die vorletzten sind die zum Frühstück fehlen.“ „Dreh dich mal um, dann kann ich mich anziehen“, fordert er mich auf. Ich drehe mich um und lass ihn seine ruhe. Als ob ich ihn noch nicht so gesehen hätte. Damals in der Dusche. Es war zwar damals nur kurz aber trotzdem.

Nachdem ich mich auch schnell angezogen habe, gehen wir zur Lobby nach unten. „Guten morgen zusammen“, begrüße ich alle, und lasse mich neben Mariia auf einen freien Stuhl fallen. Sie beugt sich zu mir rüber und flüstert: „Also bei euch wundert mich gar nichts mehr“ „Warum?“ „Naja ihr beide ne Halbe Stunde später als verabredet und dann auch noch zusammen.“ „Ja du hast doch gesagt, ich soll meinen Partner mitbringen“, erwiedere ich. „Da muss ich dir recht geben..“ „So. Einen Kaffee für die Dame und einen für mich“, kommt Timon mit zwei dampfenenden Tassen um die Ecke. „Danke. Du bist ein Schatz“, grinse ich ihn an. „Und wo ist mein Kaffee?“, fragt Mariia beleidigt und beäugt ihren Tanzpartner Mimi, der gegenüber von ihr sitzt. „Hol dir selber einen. Ich bin nicht dein Angestellter“, kommt es von ihm zurück.  „Ach Ekat, du kannst so stolz sein, das du so einen Gentleman an deiner Seite hast“, stellt meine beste Freundin fest. „Ja. Das bin ich auch.“ Timon und ich müssen beide lächeln. Um das zu überspielen trinken wir beide synchron einen Schluck. Mariia schüttelt lachend den Kopf. „Oh man seit ihr süß zusammen. Ich hol mir jetzt selbst einen Kaffee.“ Sie steht auf und verlässt uns. Timon und ich müssen schon wieder grinsen. Zum Glück ist Mimi so in sein Handy vertieft, das es keinem auffällt. Als mein Partner mich kurz über mein Knie streichelt, was sofort meine Schmetterlinge erweckt. Man, ich bin echt verknallt.

Tanzpartner?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt