Das Wiedersehen der Geschwister

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POV Kimiko

Stumm saß ich auf dem Balkon.

Es war inzwischen Abend.

Ich saß schon den ganzen Tag hier.

Und das aus einem bestimmten Grund.

Ich habe nicht so weit gedacht.

Ich hätte mir all das denken können...

Ich hätte mich darauf vorbereiten können...

Aber nein...

Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Obwohl er nicht mein Tomura ist...

Aber ihn zu sehen...

Es schmerzt...

Dass er hier lebt...

Es schmerzt wirklich...

„Fuck...", murmelte ich und schon lief die erste Träne mein Gesicht herunter.

Ich zog meine Beine an mich und vergrub mein Gesicht in meine Knie.

„Ich bin doch für die Mission hier..."

„Okay, wer bist du wirklich?", ertönte auf einmal eine mir sehr bekannte Stimme.

Sofort hob ich meinen Kopf an und sah in die Richtung, aus der die Stimme kam.

Es war wirklich Tomura.

Direkt wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht und stand auf.

„Was willst du?", fragte ich einfach nur und ging ein paar Schritte hinter, während er auf mich zugelaufen kam.

„Wie ist dein richtiger Name? Du kannst unmöglich Kimiko Shimura heißen."

Tomura blieb stehen und sah mir ins Gesicht.

Ich blieb ebenfalls stehen und blieb stumm.

„Na los. Sag schon. Wer bist du?!"

Ich sah nur weiter stumm auf Tomura.

Ich konnte es einfach nicht sagen.

Ich war absolut nicht fähig, es zu sagen.

Ich brachte meinen Mund nicht auf.

Tomura seufzte genervt und lief auf mich zu.

„Dann eben auf die andere Weise."

Er wollte gerade meinen Kragen packen, doch ich hob meine Arme so an, dass Tomura statt meinen Kragen meine Arme packte.

Versehentlich berührte er mich mit allen seinen Fingern.

Er riss die Augen auf.

„Scheiße! Yuna bringt mich u-"

Er stoppte und sah mir ins Gesicht, als er realisierte, dass ich nicht zu Staub zerfiel.

„W-wie?"

Er ließ mich los und ging ein paar Schritte nach hinten.

Ich drehte mich um, lief zum Geländer, lehnte mich an dieses und sah in die Landschaft.

„Es ist ganz einfach...", fing ich leise an und versuchte mich zusammen zu reißen, nicht los zu weinen, „ich bin immun gegen deinen Quirk. Ich war das schon immer "

„Was? Wie meinst du das? Ich-"

„Kiyomi Shimura. Das ist mein Geburtsname. Doch seitdem ich unter All For Ones Fittiche gelandet bin, benutze ich den Namen Kimiko Shigaraki."

Ich drehte mich nun zu Tomura um und sah ihm ins Gesicht.

„Dein Name war Tenko Shimura. Du benutzt inzwischen den Namen Tomura Shigaraki. Du weißt, was das bedeutet."

Tomuras Augen wurden noch größer.

„A-aber...wie kann das sein? Meine Familie ist tot...ich habe sie alle getötet..."

„In meinem Universum hast du auch alle getötet...außer mich. Ich war immun."

„Hier wurdest du nie geboren...meine Mutter hatte zwar eine Fehlgeburt 3 Jahre nach meiner Geburt gehabt, aber-"

„Ich bin drei Jahre jünger als der Tomura in meinem Universum."

Ich starrte Tomura immer noch an.

Wenn ich es richtig vermute, war dieses Kind i-

„Dann warst du dieses Kind...", schlussfolgerte Tomura meine Vermutung zu Ende und ich nickte.

„Ich schätze es mal."

„Dann heißt das, dass du wirklich meine Schwester bist? Nur aus einem anderen Universum?"

Tomura kam wieder auf mich zu und blieb knapp vor mir stehen.

„Und du mein Bruder. Nur aus diesem Universum... und lebendig...", rutschte es aus mir aus und sofort blickte ich weg.

„Lebendig?"

Ich blieb stumm und meine Hand verkrampfte sich zu einer Faust.

„Ich...ich bin tot bei dir?", fragte Tomura vorsichtig und schon lief mir eine neue Träne das Gesicht herunter.

„Ja..."

„Wieso bin ich gestorben? Was ist passiert?"

.

.

.

„Das- ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll..."

Ich sah zu Tomura.

„Du musst auch nichts dazu sagen... Wenn ich du wäre, würde ich auch nicht wissen, was ich dazu sagen soll..."

Ja, ich habe ihm gerade alles erzählt.

Ich habe ihm alles gesagt, was bei mir im Leben passiert ist.

Er wusste also nun alles.

Er wusste, was All For One uns angetan hatte.

Er wusste die ganze Geschichte, wie ich mich gegen diesen gestellt hatte und etc.

Zum Schluss erfuhr er, wie mein Tomura gestorben ist.

„Tut mir echt leid, falls du jetzt vom ganzen etwas überrumpelt wurdest...Das war nicht meine Absicht", fügte ich hinzu und sah wieder in die Landschaft raus.

Wir beide standen nämlich am Geländer.

„Alles gut... Du kannst ja auch nichts dafür, was bei dir im Universum passiert ist. Niemand von uns hat Einfluss darauf. Ich bin mir aber bei einem sicher. Ich denke, dass der Tomura in deinem Universum sicher sehr froh darüber ist, dass du statt er gerettet wurdest. Wäre ich dieser Tomura, wäre ich das nämlich. Er würde nicht wollen, dass du ihm nach trauerst."

Ich lächelte schwach.

„Ich weiß...es ist schwierig, aber ich versuche mein Bestes...und danke."

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