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Ich saß auf der Toilette, während mein Kopf an der Wand lehnte. Ich schloss die Augen und atmete tief durch, um nicht direkt wieder zu weinen. Ich erhob mich von dem Klodeckel und schloss die Kabine auf. Ich trat ein paar Schritte nach vorn und sah mein Gesicht, im Spiegel über dem Wachbecken, genauer an. Ich sah verheult aus, mit erröteten Augen, verschmierter Mascara und getrockneten Tränen in meinem Gesicht.
Ich spülte mich mit kaltem Wasser ab, während ich mich immer mehr beruhigte. Ich wartete noch einen Moment, bis ich loslief, damit Noel nicht wartet. Ich beeilte mich sehr, aber trotzdem sah mein Dom nicht gerade erfreut aus.
Mit hochgezogener Augenbraue musterte er mich. „Du lässt mich also warten, ja?", zischte er bedrohlich, was mich einschüchterte. Ich versuchte mich schnell zu erklären: „Es tut mir so leid- ich hab mich anfangs geweigert-"
„Habe ich dir nicht gesagt du darfst dich nicht weigern?!", unterbrach er mich scharf. „Du hast dich mehrerer meiner Befehle widersetzt. Ich habe gesagt du darfst dich nicht weigern, du hast es getan, ich habe gesagt ich erwarte dich, du hast mich warten lassen als hätte ich ewig Zeit."
„Mein Fehler", äußerte ich und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.
„Unterbrich mich nicht!", sagte er scharf. Meine Entschuldigung ignorierte er. Ich wurde etwas wütend und protestierte: „Du hast mich doch vorhin auch unterbrochen!" Das hätte ich nicht sagen sollen, denn er erhob sich und kam auf mich zu. Er war einen Kopf größer als ich, was mich einschüchterte. Ich ging ein paar Schritte nach hinten, bis ich die Wand erreichte. Er stellte sich vor mich und sah mich ernst an. „Uns Doms wurde beigebracht, mit neuen Subs immer vorsichtiger umzugehen, weil das hier ja alles neu für euch ist. Langsam aber, reicht es mir." zischte er und knirschte mit den Zähnen. „Ich bin dein Dom, du bist meine Sub. Wenn das hier nichts für dich ist, musst du halt gehen, aber solange du dich hier befingest, bist du sowas wie mein Eigentum. Ich kann über dich entscheiden. Für mich gelten andere Regeln als für dich. Ich darf dich unterbrechen, da du mir unterlegen bist, du darfst mich aber nicht unterbrechen. Ich entschuldige mich für Fehler, und du entscheidest ob su mir verzeihst. Aber du musst für deine Fehler bestraft werden, ob ich dir verzeihe oder nicht. So sind nun mal die Regeln. Wenn du dich nicht dran hältst, wirst du andere Seiten von mir kennenlernen."
Er stand jetzt so dicht an mir, dass zwischen unseren Oberkörpern fast keine Luft mehr war. Mein Herz pochte. Einerseits wegen ihm, andererseits wegen seiner Worte. Ich schaute ihn einfach nur an, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte. „Ich werde dir einfach alles Schritt für Schritt beibringen. Wir haben ein halbes Jahr Zeit." Ich war erstaunt über seinen Entschluss.
„Wann willst du anfangen?", fragte ich.
„Jetzt. Lektion eins: wenn du mich ansprichst, enden deine Sätze mit Sir oder Herr." Ich nickte. „Lektion zwei: gib mir verdammt nochmal eine vernünftige Antwort!", sprach er in einem lautem Ton.
„Ja, Sir?"
„War das eine Frage?"
„Ja, Sir."
„Good Girl.", lobte er mich.
Mein Dom war jetzt so nah an mir, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Er schaute mir tief in die Augen und mein Herz machte einen gewaltigen Satz, als sein Kopf zu meinem sank. Er packte meinen Nacken und zog mich nach vorn, wo seine weichen Lippen auf meine warteten. Mein Herz entspannte sich und ich genoss es, in seiner Wärme zu sein. Einen kurzen Moment, lagen unsere Lippen einfach nur aufeinander. Plötzlich öffnete er seinen Mund und ich stieg drauf ein. Wir küssten uns, und es war wahrlich der schönste Kuss den ich mir vorstellen konnte. Mein Herz flatterte wir wild. Ein Feuerwerk aus abwechselnder Wärme und Kälte floss durch mich hindurch. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und genoss den kurzen Moment solange, bis er sich von mir löste.
Er sah zu mir herunter während er meinen Nacken streichelte. „Können wir schlafen gehen? Ich bin wirklich fertig." , sagte ich, was auch eigentlich stimmte, aber gerade war ich voller Elan. „Das stimmt nicht, ich weiß das. Außerdem, hast du vergessen dass du mich hast warten lassen?" er beugte sich etwas und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Freu dich schon auf deine Bestrafung.", grinste er bedrohlich und ich hatte keine Ahnung was auf mich zu kommt, deswegen lies ich mich überraschen.

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