11 Once

40 5 6
                                    




Julia

Ich spüre ein leises Rütteln an meiner linken Seite und werde somit aus meinen Träumen herausgerissen. Murmelnd drehte ich mich um und versuchte der Person, die versuchte mich zu wecken, zu vermitteln, dass ich nicht aufstehen möchte.

Leider klappt, dass nicht, denn es wird immer stärker. „Komm schon, Julia. Wir sind da.", hörte ich die Stimme meines Bruders und schlage meine Augen auf. Die Tür war geöffnet, sodass es immer kälter in der Limousine wird.

Seufzend Rappel ich mich auf und steige stolpernd aus dem Auto hinaus. Dabei halte ich mich bewusst an Lorenzo fest, weil ich nicht ganz auf meine jetzige Balance vertraue. Wir gingen ein paar Meter bis ich eine riesige Villa wahrnehme. Und das ist noch eine Untertreibung! Es ist ja schon fast ein Schloss.

Räuspernd streiche ich meine Haare glatt und wir gehen gemeinsam auf die Tür zu, die aus massivem Holz besteht. Madre geht hoch und drückt auf die Klingel, woraufhin eine zierliche Frau, in einem schwarzen Kleid, die Tür aufmacht. Sie guckt uns nicht an, sondern auf den Boden, als ob sie weniger wert ist als ich. Wohl kaum.

Schnell verstecke ich mich hinter Lorenzos Rücken, da ich davor noch unbedingt auf die Toilette gehen muss, weil ich nicht weiß wie ich aussehe. Bei solch einer Familie darf ich nicht schrecklich aussehen. Sie sind bestimmt der Begriff Perfektion.

Das flüstere ich meinem Bruder auch schnell ins Ohr, der das Dienstmädchen von gerade anspricht, die uns dann ins Hausinnere führt. Vorbei an endlosen Gängen und Abzweigungen, kommen wir nach etwa 5 Minuten an einer Toilette an. Warum haben wir 5 Minuten gebraucht!

Schnell gehe ich hinein und Muster mich im Spiegel. Meine Haare waren immer noch ein bisschen zerzaust und und mein Make Up ist leicht zerlaufen. Schnell richte ich meine Haare wieder, damit sie nicht mehr aussehen, als ob ich gerade in die Steckdose gegriffen habe, und Puder schnell mein Make Up ab. Dann wasche ich mir mit kaltem Wasser die Hände, damit ich meine Nerven ein wenig beruhigen kann.

Draußen angekommen, wohnt Lorenzo an der Wand und guckt auf sein Handy. Sobald ich mich jedoch vor ihn stelle, schaut er hoch und lächelt mich an. „Fertig?", fragt er und ich beantworte es mit einem Lächeln. Er nimmt meine Hand und führt ich den ganzen Weg zurück.

Dachte ich zumindest, denn als er in einen Raum einbiegt, wo ein riesiger Tisch mit allen möglichen Gerichten steht, sitzen bereits alle am Tisch und schauen sich an. Es ist eine unangenehme Stimmung hier drin und dafür brauchte ich nicht mal eine Minute hier zu sein, um das zu erkennen.

Alle drehen sich zu uns um und ich schaue in die Runde. Madre sitzt neben einer älteren Frau, wahrscheinlich Paula. Neben ihr sitzt ein , ebenfalls älterer, Mann, der aber immer noch sehr gut aussah. An irgendwen erinnerte er mich. Vor Kopf vor ihnen saßen drei Jungs. Obwohl der eine nicht mehr wie ein Kind oder Jugendlicher aussieht. Der Älteste sitzt ganz links und schaut mich mir tief in die Augen, als ob er gerade meinen ganzen Lebenslauf herausfindet. Der in der Mitte hatte sein Kopf gesenkt, sodass ich ihn nicht erkennen konnte und der Junge rechts von ihm schaut mich mit einem Lächeln an. Er ist sicher der Jüngste von allen, was darauf hindeutet, dass der in der Mitte das mittlere Kind ist. Was ein Armer Kerl. Immer die letzte Wahl.

Ich setzte mich gegenüber von den Jungs, aber lasse bewusst einen Platz zwischen Madre und mir frei, damit ich erstens nicht neben ihr sitzen muss und zweitens Lorenzo noch Platz nehmen kann.

Dieser setzt sich auch direkt neben mir und schaut gespannt in die Runde. „Mi Ángel, wie geht es dir? Du wolltest mir am Telefon ja nichts erzählen.", fragt Paula direkt und schaut mich abwartend an. „Gut schätze ich." Eine Lüge. Eine so fette Lüge. Dennoch überspiele ich alles und lächle. So wie immer. Lächeln, Lächeln, Lächeln.

It's youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt