❔ Band 2 ❔
Eigentlich kann Peter die neue Freundin seines besten Freundes und Mitbewohners nicht leiden. Jedes Mal, wenn sie sich sehen, geraten sie wegen Kleinigkeiten aneinander. Doch als Ivete bei einer Gala in eine brenzlige Situation verwickelt...
Schnell zieht er sich tiefer in den Schatten zurück, als der junge Mann an seinem Versteck vorbeikommt. Vermutlich hätte er das nicht tun müssen, weil dieser so aufgewühlt ist, dass er die Welt um sich herum gar nicht wahrnimmt.
Peter Shaw.
Inzwischen hat er nicht nur den Namen des jungen Mannes in Erfahrung gebracht, sondern auch einige weitere Details, die sich als nützlich erweisen könnten. Der Junge studiert an der renommierten UCLA und genießt als gefeierter Basketballspieler einige Aufmerksamkeit. Seine Wurzeln liegen in einer beschaulichen Kleinstadt unweit von Los Angeles. Und - das ist vielleicht die interessanteste Information, die er zutage gefördert hat - Peter Shaw ist seit seiner Jugend Teil eines Detektivtrios, das offenbar immer noch aktiv ist und zu dem auch die Brillenschlange gehört, die er am Freitag mit seinem Motorrad fast erwischt hätte. Zuerst hatte er diese Information als kindliche Spinnerei abgetan, aber nach kurzer, aber intensiver Recherche im Internet und in den Archiven der Lokalzeitungen fand er eine beeindruckende Anzahl von Presseberichten und Zeitungsartikeln über die bemerkenswerten Erfolge des Trios in den letzten Jahren.
Es bleibt abzuwarten, ob dies zu einem Problem wird. Er muss aufpassen, was er als Nächstes tut. Aber er ist gut vorbereitet. Diese Schnüffler werden ihm schon nicht in die Quere kommen.
Vorsichtig spähte er aus seinem Versteck. Sie steht immer noch an der gleichen Stelle und schaut in die Richtung, in die Peter gegangen ist. Ivete Camargo, sonst eine Frau von beeindruckender Stärke und Durchsetzungsvermögen, steht da, ihre normalerweise so feste Haltung ist aufgegeben, die Schultern sind nach unten gezogen. Sie wirkt in diesem Moment schwach und verletzlich, als hätte sie jeder Kampfgeist verlassen, als wäre die Last der Ereignisse zu schwer für sie geworden und hätte ihr jede Widerstandskraft geraubt.
Der Gedanke keimt auf, wie leicht es wäre, aus dem Schatten herauszutreten, sich an sie heranzuschleichen, sie mit einem schnellen, kräftigen Schlag zu überwältigen und in eine Ecke zu zerren. Verführerisch schwebt der Gedanke in seinem Kopf, seinem ursprünglichen Plan zu folgen, sie ihrer Würde zu berauben. Aber er zügelt seine aufkeimenden Impulse. Nein, was ihm jetzt vorschwebt, übertrifft die Grausamkeit jener ersten Absicht bei weitem. Sein neuer Plan wird nicht nur einen flüchtigen Schmerz verursachen, sondern tiefe, vernichtende Narben in ihrer Seele hinterlassen. Er wird sie auf eine Weise zerstören, die sie nie für möglich gehalten hätte. Genauso, wie sie es bei ihm getan hat.
Ohne zu ahnen, dass sie beobachtet wird, dreht sich Ivete schließlich um und geht mit hängenden Schultern zu ihrem Wohnhaus zurück.
Er bedauert sehr, dass er zu spät erfahren hat, in welcher Wohnung sie genau untergekommen ist. Was für ein Jammer. Zu gerne hätte er ihr ein Zeichen seiner Aufmerksamkeit hinterlassen, einen Blumenstrauß, sorgfältig arrangiert und mit einer Botschaft versehen. Am liebsten direkt in die Mitte ihres Bettes, dorthin, wo sie sich in trügerischer Sicherheit wähnte und wo sie bei seinem Anblick sofort erkennen würde, dass er ihr näher war, als sie je vermutet hätte.
Der Gedanke gefällt ihm sehr. Er hat sogar schon den passenden Spruch parat: ›O carma não tem prazo‹ - Karma hat keine Deadline.
Der Spruch passt perfekt!
Leider hat sich das Zeitfenster für solch subtile Gesten bereits geschlossen. Kleine Nadelstiche hat es genug gegeben. Jetzt ist es Zeit für die nächste Phase seiner Rache. Und dafür muss er noch ein paar Feinjustierungen vornehmen. Er lacht erwartungsvoll. Was er gerade erfahren hat, wird das Sahnehäubchen sein, die Kirsche auf der Torte. Sie wird es bereuen, sich ihn zum Feind gemacht zu haben.
Oh, er kann das große Finale kaum erwarten!
Hochzufrieden dreht er sich um und geht die Straße hinunter, wo er sein Motorrad abgestellt hat.
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Ihr Lieben,
Mit diesem Kapitel haben wir ungefähr die Hälfte des Buches erreicht. Ich war in den letzten Wochen sehr fleißig und habe einige Kapitel geschrieben, die jetzt noch korrigiert werden müssen.
Wie der Vilão gerade schon angedeutet hat, beginnt jetzt die nächste Phase, die Ivete und die drei Fragezeichen ziemlich beschäftigen wird.
Zwischendurch würde ich mich über ein kleines Feedback von euch freuen, damit ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin. 😊
⫸ Mit einem Wort (oder Smiley): Was gefällt euch besonders an dieser Geschichte?
⫸ Was stört euch? Was müsste besser sein?
⫸ Für alle, die gerne spekulieren: Wer ist der Vilão? Was hat er noch mit Ivete vor? Und wie endet der Konflikt zwischen Peter, Bob und Ivete?
Vielen Dank bis hierher für Kommentare und Votes! ❤️❤️ Ich bin immer sehr glücklich, wenn einige von euch am Mittwoch gleich mit dem Lesen anfangen.
Wie gesagt, freut euch, es geht noch weiter, wir sind jetzt ungefähr bei der Hälfte 😉😁.
