Achtzehn

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Dereks Sicht:
Ich rannte durch irgendwelche Gassen und sah mich um. Brina rannte IMMER an fremde Orte wenn sie traurig war oder einfach allein sein will.  Mir fiel der kleine Park in der Nähe ein. Wahrscheinlich ist sie dort noch nie gewesen, da ich tief zwischen tausend Gassen liegt. Aber vielleicht hat sie ihn gefunden.

Ich wurde schneller und rannte zielsicher weiter. Auf dem Wef rammte ich zwar ein paar Menschen, aber das war mir in dem Moment egal.

Da war er. Ich betrat den kleinen Park und sah mich um. Er hatte die Form eines Dreiecks und über standen Bänke und Bäume. Ich sah eine Person mit Kapuze über den Kopf an einem Baum angelehnt sitzen. Ich lief auf diese Person zu, in der Hoffnung es sei Brina.

"Hey, du!",sagte ich ruhig und sah es an. "Hallo Derek!",bekam ich als antwort und erkannte an der stimme das es Brina war.
"Ich hab dich überall gesucht!",fing ich an.
"Und du hast mich ja gefunden. Super! Ziel erreicht! Und jetzt kannst du auch gerne wieder gehen!"
"Brina, es tut mir leid. Du hast es in den falschen Hals bekommen. Ich stand unter Schock. Bitte! Verzeih mir!"
"Mal ganz kurz, was bringt es mir dir zu verzeihen",sie wurde lauter bis sie schrie,"WENN DU SOWIESO IN DEIN SCHEISS LAND ABHAUST!!!!!??"
"Brina, ich komme ins Gefängnis wenn ich nicht gehe! Als meine Mutter mir erzählt hat das wir ohne Erlaubnis in einem fremden Land sind, ist mir das Herz stehen geblieben! Ich würde so gerne hier bleiben. Bei dir!"
"Hol dir doch einfach so eine Aufenthaltsbestetigung. Dann hat es sich erledigt!"
"Du verstehst das nicht."
"Ja stimmt! Ich versteh das nicht. Und weißt du was ich auch nicht verstehe? Das du mir die ganze Zeit vorgemacht hast, das du mich liebst!"
"Ich habe dir garnichts vorgemacht! Ich kann diesen Satz einfach nicht aussprechen. Du weißt doch von dieser HeiratsGeschicht. Ich kann das einfach nicht sofort wieder sagen!"
"Sag es doch einfach, wenn du so empfindest. Wenn du es nicht sagst, dann weiß ich das dann auch."
Ich schwieg und sah sie flehend an. Ich konnte es nicht sagen. Es war die Wahrheit aber dieser Satz machte alles so schwer.
"Derek? Sag."
Ich sah sie an, dann auf den Boden rechts neben mir.

Und schon stand sie auf und sah mich an als wäre ich das größte Arschloch. Was ich wahrscheinlich auch bin. Ich ging wieder nachhause.

Montag.
Heute ist Schule. Ich hoffe sie ist in der Schule. Ich muss unbedingt mit Brina reden.

Es klingelte zum Stundenanfang und ich stand bereits vor dem Klassenzimmer der 10b, in der Brina war. Ich öffnete die Tür und stolzierte rein.

Brinas Sicht:
Ich hasse es zu wissen einen Ganzen Tag lang, Derek an der Backe hängen zu haben. Er war ein Arschloch und das soll er zu spüren bekommen.

Er stolzierte ins Klassenzimmer und sah sich um. Als er mich sah konnte er sich das Grinsen nicht zurückhalten. Ich drehte mich in die Richtung von Sarah, welche beim Anblick von Mister Arschloch anfing zu sabbern. "Hallo 10b!",begrüßt er uns. Alle standen auf. Ich nicht. "Entweder stehen alle auf oder keiner!",sagte ich und sah unauffällig zu mir. Wiederwillig stand ich auf. Alle sagten zusammen "Guten Morgen" und setzten sich dann wieder.
"Ich muss schnell ins Sekretariat. Ihr lest solang im Buch Seite 47 und macht Nummer 1-3." Dann ging er. Alle fingen an zu lesen.

5 Minuten später läutete der Laursprecher für eine Durchsage.
"Hallo Schule, heute möchte ich schnell etwas loswerden. Es geht an eine bestimmte Person...". Es war Derek. Mein Bauch fing fürchterlich an zu kribbeln.
"Ich wollte nur mal eben sagen.... Ich liebe dich!"
Meine Augen weiteten sich. Ich stand auf und alle Augen richteten sich auf mich. Ich verlies das Klassenzimmer und lief in Richtung Sekretariat. Auf halbem Weg kam mir Derek entgegen. Er hatte gerade angefangen zu sprechen, als ich ihm in die Arme fiel. "Es tut mir so unendl---"..."ich dich auch!",unterbrach ich ihn. Seine Augen fingen an zu glänzen, wie bei einem kleinen Kind an Weihnachten. Dann küsste er mich. Erst sanft, dann wilder.

Ich genoss seine Berührung. Ich schloss die Augen und erkundete mit meiner Zunge seinen Mund.

Plötzlich unterbrach er den Kuss. "Was ist los?",fragte ich.
"Ich kann dich jetzt nicht küssen. Ich will dich! Aber nicht hier. Das ist das Problem! Wenn ich dein Lehrer bin, muss ich dich den ganzen Tag sehen und darf dich nicht anfassen. Weißt du wie schrecklich das ist?"
"Sei froh, dann gewöhnst du dich an die kommende Zeit in deinem neuen Land."
"Brina, fang nicht wieder damit an!"
"Aber es ist so. Egal jetzt! Lass uns einfach die Zeit noch nutzen!" Ich küsste ihn wieder. Dann liefen wir zusammen zurück ins Klassenzimmer und alle Augen richteten sich auf uns. Alle sahen Erschrocken aus. Aber warum?!

Der Lehrer. ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt