6.Kapitel

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«Eispfote!» Eispfote streckte sich und stieg aus seinem Nest. «Eispfote!», rief Flammenschwinge erneut. «Komm raus! Wir gehen Trainieren!» «Ich komme!» Sofort strömte Energie durch seinen Körper. Sein erstes Training. Er schoss aus dem Bau und blieb neben Flammenschwinge stehen «Was machen wir?», fragte er. Flammenschwinge sah ihn an «Wir jagen», miaute sie dann und stürmte los, Eispfote dicht hinter ihr. Als Flammenschwinge abrupt stoppte, lief er fast in sie hinein. «Da!», zischte sie und deutete auf einen Wühler, der vor ihnen eine Nuss ass. «Fang ihn!», befahl Flammenschwinge und schubste ihn auf die Beute zu. Eispfote kauerte sich nieder und schlich sich an. Er erinnerte sich daran, was Blut einmal zu ihm gesagt hat: «Deine Beine sind stark, du kannst das ausnutzen, indem du weit springst, sodass die Beute dich nicht hören kann.» Er spannte seine Muskeln an und sprang. Er legte fünf Fuchslängen mit seinem Sprung zurück und landete genau auf der Maus. Er biss ihr ins Rückgrat und sie erschlaffte. «Guter Fang!», miaute Flammenschwinge und Eispfote merkte, dass sie das nicht wirklich ernst gemeint hat. Sie erlegte eine Amsel, die sie im Gras versteckte, Eispfote machte es ihr nach. Sie führte ihn ans Ufer und maunzte: «jetzt zeige ich dir, wie man Fische fängt», hockte sich hin und achtete darauf, dass ihr Schatten nicht auf das dunkle Wasser fiel. Sie streckte eine Pfote vor, bereit, einen vorbeischwimmenden Fisch zu packen. Ihre Pfote schnellte vor und ein grosses, silbern schimmerndes Ding flog in hohem Bogen durch die Luft. Flammenschwinge packte es und schlug ihre Zähne hinein. «So, und jetzt du!», befahl sie schroff. Er hockte sich an den Wasserrand und wartete, bis ein Fisch vorbeischwamm. Er sah etwas glänzen und stiess die Pfote ins Wasser, er spürte etwas glitschig Weiches, und fuhr die Krallen aus, um es aus dem Wasser zu ziehen. Er packte den Fisch um zog ihn aus dem Wasser, er war etwa halb so gross wie der von Flammenschwinge aber ziemlich fett. Eispfote tötete ihn und lief hinter Flammenschwinge zum Versteck ihrer Beute.

«Noch etwas höher!» Eispfote sprang erneut in die Luft, landete auf den Hinterbeinen, drehte sich und bückte sich unter den «Dachs» und biss leicht zu. Nach der Jagd hatte Flammenschwinge ihn zum Kampftraining geschleppt. Nun waren sie bei einer Verteidigung gegen Dachse angelangt, und Eispfote hatte den Sprung schon etliche Male wiederholt, ohne Flammenschwinge zufriedenzustellen. «Gut, das reicht für Heute!», maunzte sie und wandte sich zum Lager. «Nimm dir etwas Frischbeute und ruh dich aus.» Dann stakste sie davon und liess Eispfote erschöpft auf dem Trainingsplatz zurück. Er folgte ihr und wählte eine Drossel vom Haufen Frischbeute, die er vor dem Schülerbau genoss. Donnerklang sprang zu ihm. «Wie war das Training?», maunzte sie fröhlich und Eispfote war froh, dass wenigstens eine Katze freundlich zu ihm war. «Gut», antwortete er und spuckte ein paar Federn aus. «Das freut mich zu hören», miaute Donnerklang, legte sich neben Eispfote und begann, ihm das Fell zu lecken. Ein Schnurren drang aus seiner Kehle und er schloss die Augen. «Donnerklang!» Glutwinds Stimme hallte über die Lichtung und Donnerklang sprang davon, Eispfote hörte, wie Glutwind fortfuhr: «Du gehst mit Ahornnase auf die Jagd. Flammenschwinge», miaute er zu der Rotbraunen Kätzin, «hol Eispfote, wir überprüfen die Grenze!» Flammenschwinge tappte zu ihm. «Grenzpatrouille», miaute sie und lief zum Lagerausgang. Eispfote erhob sich auf die Pfoten und sprang hinterher. «Wir gehen entlang der Grenze zum HöhlenClan und dem FelsenClan, wir haben momentan ein bisschen wenige Katzen, aber das geht schon», empfing ihn Glutwind, zwängte sich durch den Busch und rannte zum Ufer der Insel. «Jetzt gibt es eine kleine Schwimmlektion», miaute er und glitt ins Wasser. An Eispfote gewandt miaute er: «Beweg deine Pfote, als würdest du über das Gras der Insel laufen. Siehst du?» Er strampelte mit den Pfoten und schwamm einen Kreis. «Probier's mal!» Eispfote lief ins Wasser, bis es ihm bis zum Bauchfell reichte. «Weiter», ermutigte ihn Glutwind und Flammenschwinge knurrte auffordernd. Eispfote watete weiter, plötzlich spürte er nichts mehr unter den Pfoten. Panisch wedelte er mit den Pfoten und Erinnerungen überspülten ihn wie Wellen. Eiskaltes Wasser zerrte ihn in die Tiefe, seine Lungen brannten und sein Magen drehte sich um. Auf einmal umgab ihn Schwärze und zog zerrte an seinem Fell. «Nur keine Panik.» Glutwinds Miauen riss ihn aus seinen Gedanken. Er atmete tief ein und aus, verlangsamte seine Bewegungen und stellte sich vor, er würde über weiches Gras laufen. «Grossartig!», rief Glutwind, «Weiter so!» Eispfote paddelte weiter. Ich schwimme!

Eissterns ReiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt