Mogli wachte gerade auf, streckte sich und ging nach draussen. Er sprang auf den Zaun, der den Garten einschränkte und wartete auf seinen besten Freund Charly, der auch bald darauf erschien. «Komm, wir gehen Jagen», miaute Mogli und sprang zu ihm ins Gras. «Ja. Ich hab richtig Lust auf eine saftige, fette Maus.» Charly leckte sich die Lippen. «Komm jetzt!», rief Mogli und sprang los. Charly holte ihn ein und zusammen rannten sie in den Wald. «Ich rieche Maus», zischte Charly und liess sich in ein Jagdkauern fallen. Er kroch auf die Maus zu und sprang. Die Maus flitzte davon, doch nicht schnell genug und Charly erwischte sie. Um Sonnenhoch hatte Mogli auch eine Maus gefangen, die er nun ass. Charly sass daneben und leckte sich die Pfoten. «Ich gehe nach Hause», sagte Mogli, als er die Maus verschlungen hatte. «Bis Morgen!», rief Charly ihm nach. Mogli sprang zum Haus seiner Hausleute. Sie hatten Besuch. Ganz viele andere Hausleute, deren Geruch Mogli nicht kannte, waren da. Als er reinkam, hörte er das Quieken eines Hausleutejungen. Es rannte auf ihn zu und kraulte ihn. Mogli schnurrte, ihm gefiel es, wenn seine Hausleute Besuch hatten. Plötzlich kam einer der Hausleute zu ihm und packte ihn am Nacken. Mogli fauchte, als er in eine Kiste gesteckt wurde. Er stand auf, doch sie Kiste wackelte und er fiel um. Es rüttelte weiter und auf einmal hörte es auf. Dann ertönte ein Knurren und die Kiste begann wieder leicht zu wackeln.
Mogli war eingeschlafen und wachte auf, als das Rumpeln aufhörte und der Boden schwankte. Die Kiste ging auf und das Licht blendete ihn, als er heraustrat. Er befand sich in einem kleinen Haus aus Holz. Es gab nirgendwo Futter und Mogli beschloss, abzuhauen. Die Tür war zu. Aber in den Wänden gab es Löcher. Er sprang auf den Vorsprung vor so einem Loch und stellte fest, dass dort etwas Durchsichtiges war. Er rammte es und ein seltsames Geräusch ertönte. Das durchsichtige Ding war weg. Mogli sprang aus dem Loch ins Freie. Er wollte zu den Bergen, dort gab es sicher irgendwo Beute. Der Boden wurde immer steiniger und es gab kaum mehr Pflanzen. Mogli schnupperte. Maus. Er kroch vorwärts und wartete auf den richtigen Moment, dann sprang er. Er landete auf der Maus und tötete sie mit einem schnellen Biss. Die Maus war fett und nach dem Essen ging Mogli weiter. Es gab keine Pflanzen mehr, die ihm Schutz boten, sondern nur noch kahle Felsen. Mogli hangelte sich eine Felswand herauf und ruhte sich kurz aus, da roch er eine andere Katze. Er zog sich in einen Spalt zurück und wartete. Der Kater war grösser als er und konzentrierte sich auf eine Drossel. Er kroch heran und sprang. Der Vogel flatterte auf, doch der Kater hatte das erwartet und traf ihn in der Luft. Dann verschwand die Katze wieder und Mogli kroch langsam aus dem Spalt hervor. Die Luft roch immer noch frisch nach Katze. Da sind noch mehr. Doch da landete schon eine grosse Katze auf ihm. Mogli wand sich unter ihr hervor und stellte fest, dass es ebenfalls ein Kater war. Der Kater sprang sofort wieder auf und traf Mogli an der Flanke. Dieser rappelte sich auf und wartete darauf, dass sich der Kater wieder auf ihn stürzte. Er wich aus, erwischte seinen Gegner am Kopf, drehte sich und sprang erneut auf ihn. Der Kater war so überrascht, dass er zu Boden fiel und liegen blieb. Mogli kratzte im über den Bauch und der andere jaulte auf, als Moglis Krallen in sein Fleisch fuhren. Mogli spürte ein Gefühl, das er bisher nicht gekannt hatte. Die Freude über einen gewonnenen Kampf. Doch dieses Gefühl verflog, als er ein tiefes Knurren hörte: «Gut gekämpft!» Er drehte sich um und stand einer riesigen Katze gegenüber, mindestens doppelt so gross wie er.

DU LIEST GERADE
Eissterns Reise
FanfictionDer Hauskater Mogli wird von seine Hausleuten weggebracht. Er erlebt viele Abenteuer und stellt sich Gefahren, bis er seine Bestimmung gefunden hat.