“Ach komm schon, Kindaichi, das hab ich auch schon mal besser gesehen. Ich hab ihn dir doch so gut zugespielt, oder nicht?”, rufe ich meinem Teamkameraden in süßen Ton zu. Trotzdem sollte ihm auch nicht entgangen sein, wie angepisst ich eigentlich bin.
“Ja, natürlich”, brummte Kindaichi nur missmutig und trottete davon.
Nun war der Nächste dran, um einen Ball von mir zu schlagen. Kunimi. Und dieser verkackte es mal so richtig. Gerade noch so traf er den Ball, aber natürlich hatte er jetzt jegliche Kontrolle darüber verloren. Wäre das ein echtes Spiel gewesen, hätten unsere Gegner, wenn sie nicht gerade megagroße Stümper wären, diesen Ball locker angenommen. Kunimi war zwar erst im ersten Jahr bei uns, aber ich wußte, dass er es eigentlich besser konnte. “Ist das dein Ernst?”, keifte ich nun ungehalten. “Ja, vielleicht kam der etwas zu spät, aber in einem echten Spiel will ich, dass du auch diesen Ball schmetterst."
“Ist ja gut, ist ja gut. Reg dich ab”, brummte dieser. Wahrscheinlich interessierte es ihn nicht einmal richtig. Kunimi ging immer danach, wie er sich am besten durchs Spiel mogeln konnte.
“Ich hab dir doch schon tausend mal gesagt, dass du nicht immer faulenzen kannst!”, rief ich ihm noch nach. Es nervte mich tierisch, dass er mir überhaupt nicht zuhörte. Dabei hatte ich Recht und wenn er endlich mal auf mich hören würde, wäre er ein viel besserer Spieler.
“Es reicht!”, hörte ich es von der anderen Seite. Es gibt nur einen im Team, der so mit mir sprach und der das auch durfte. Hajime Iwaizumi. Mein bester Freund seit… eigentlich schon immer.
Ich setzte ein möglichst freundliches Lächeln auf, während ich mich zu ihm umdrehte. Bei anderen wirkte das und sie trauten sich nicht mehr, etwas gegen mich zu sagen. Nicht so bei ihm. Ich wurde trotzdem nie müde, es zu versuchen. Das war einfach so unser Ding.
“Hör auf, alle anderen anzukacken, wenn du scheiße baust”, brüllte er weiterhin.
“Was willst du damit sagen, Iwa-chan, dass ich schlecht spiele?”, hielt ich genervt dagegen.
“Ja, ganz genauso sehe ich das. Und das wäre mir auch scheiß egal, wenn du die anderen in Ruhe lassen würdest, du Arsch.”
Normalerweise wäre ich jetzt eingeknickt und hätte Iwas Kritik angenommen. Mit dem Kerl war echt nicht zu spaßen. Wenn der sauer auf dich war, haute er dir gerne mal eine rein. Es interessierte ihn auch nicht, wenn er dafür Strafarbeiten machen musste. Doch diesmal schaffte ich es nicht, ein liebliches “Sorry”, rüber zu rufen. In mir selbst kochte bereits die Wut über und ich sagte einfach das, was ich gerade dachte. “Ich hab gar keine andere Wahl! In einer Woche ist der Vorentscheid für die Nationalmeisterschaften und diese Typen spielen, als hätten sie zum ersten Mal einen Ball gesehen.”
Ok, jetzt hatte ich aber wirklich verkackt. Ich sah praktisch die Flammen in Iwaizumis Augen. Ich wartete auf den Ball, den er mir für gewöhnlich ins Gesicht warf, aber stattdessen packte er mich, und schleifte mich zu den Umkleiden. “Ich glaube, ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit dir reden.”, knurrte er, während er mich an meinem Arm davon zehrte. So könnte er sicher jedem ausgewachsenen Wolf Konkurrenz machen.
“Aua, du tust mir weh, Iwa-chan!”, jammerte ich, in der Hoffnung, doch noch Mitleid von ihm erhaschen zu können. Fehlanzeige. Der Griff um meinen Arm verstärkte sich nur noch und jetzt schmerzte es wirklich richtig.
Als wir in der Umkleide ankamen, ließ er mich endlich los, aber nur, um mich wenige Sekunden später gegen die Spinde zu knallen. Ich stöhnte auf, während er seinen Körper gegen meinen presste. Das hatte ich wirklich nicht verdient.
“Jetzt hör mir mal zu, Shittykawa, du wirst nicht einfach die Stimmung im Team kaputt machen und damit unser Spiel sabotieren, nur weil du Schiss vor Ushiwaka hast.”, knurrte er mich an, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.
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Coming Home (Oikawa x Iwazumi FF)
FanfictionFür Oikawa bricht eine Welt zusammen. Gerade war er noch fest davon überzeugt gewesen, sein Team zu den Nationalmannschaften zu führen und im nächsten Moment ist alles verloren. Für Oikawa steht fest, er kann nicht mehr in Mayagi bleiben, sondern mu...