Die Erde zitterte, als das Portal, dass Firalith beschworen hatte, in dem Wald von Blackfield erschien. Ginny trat mit geschultertem Rucksack hinaus und schaute sich mit großen Augen um. Der Wald, der wahrscheinlich in ihrer Zeit nicht mehr existierte, kam ihr doch sehr vertraut vor. Ein Knacken ertönte und Ginny drehte sich blitzartig um.
"Keine Angst, meine Dame." kam die leise Stimme von einem Mann, der durch die Büsche trat.Ginny zog ihren Bogen und legte einen Pfeil auf Sehne.
"Kommt mir bloß nicht zu nahe!" rief sie und spannte den Bogen, was ein schleifendes Geräusch mit sich zog.
"Harry hat nicht so aggressiv reagiert." lachte der Mann und trat ins Licht.
Ginny erstarrte, denn keine fünf Meter vor ihr stand ein Mann, der aussah wie Sirius Black.
"Es wäre unhöflich mich nicht vorzustellen." meinte, ehe er sich theatralisch gespielt verbeugte.
"Sir Endric Blackfield, zu euren Diensten.""Ähm, G-Ginevra Weasley." stotterte Ginny, enttäuscht, dass der Mann nicht Sirius Black war.
"Harry hatte nicht übertrieben, als er meinte ihr seid wunderschön." sagte er charmant und lächelte sie mit seinem besten Lächeln an.
Ginny war noch immer verwirrt, doch dann fing sie sich. Schnell wurden ihre Wangen rot und antwortete verlegen: "D-Danke, was ist mit Harry?"
"Gleich zur Sache, was?" fragte er neckend.
"Entschuldigung." murmelte Ginny verlegen, doch dann sah sie Endric erwartend an."Harry verließ genau hier gestern das Königreich Blackfield." sagte er und lehnte sich gegen einen Baum.
"Blackfield," überlegte Ginny, doch dann traf sie die Erinnerung wie ein Blitz. "Verzeiht mein Herr, ich wusste nicht mit wem ich sprach.""Steh auf meine Liebe, ich bin zwar ein König, doch du bist eine Freundin, oder besser gesagt die Freundin von Harry, also bist du auch eine Freundin von mir." lachte er und reichte ihr eine Hand, denn Ginny fiel schnell auf ihr rechtes Knie und neigte ihr Haupt gen Boden.
"Verzeiht, aber warum holt ihr mich persönlich hier ab?" fragte Ginny und sah auf."Nun ja, das hat mehrere Gründe. Der Erste ist, dass die Dorfbewohner nicht gut auf Hexen oder Zauberer zu sprechen sind. Ein andere ist, dass ich mir unbedingt die Füße vertreten muss. In meinem Palast komme ich so gut wie nie mehr raus." antwortete Endric und schritt langsam an Ginny vorbei.
"Wo hin nun?" fragte Ginny und sie hatte das Gefühl, als würden ihr ständig neue Fragen einfallen.
"Ich habe mit Harry, der übrigens mein bester Freund und Vertrauter ist, lange überlegt, wie ich dich richtig ausbilden lassen könnte." sagte er und ging in Richtung Waldrand, der durch die grünen Blätter der vielen Büsche nur zu erahnen war.
Ginny folgte ihm langsam und entschied sich ihren Bogen wieder an den Rucksack zu befestigen.
"Harry, " begann Endric ,"Harry meinte, dass du eine gute Schützin wärst und wir dachten uns, dass du bei den Waldläufern gut aufgehoben bist."
"Waldläufer?" fragte Ginny, doch sie erahnte die Antwort schon."Sie sind eine meiner Spezialtruppen. Geschickte Schützen, Fährtenleser und begnadete Jäger." erzählte Endric und führte Ginny auf einen Waldweg.
"Also Bogenschützen?"
"Genau, doch auch im Schwertkampf sind sie schwer zu übertreffen. Das Wichtigste, oder die wichtigste Fähigkeit der Waldläufer ist ihre Verbundenheit zur Natur. Sie sind die Herren über Feld, Wiese und Wald, mein Gott manche können sogar mit Tieren sprechen." lachte Endric und fuhr mit seiner Erzählung fort.Ginny grinste leicht in sich hinein, sie musste Endric nicht erzählen, dass sie bei den Elben gelernt hatte, wie sie mit Tieren sprechen konnte, oder wie Merlin ihr beibrachte, sich in Tiere zu verwandeln.
"Deinem Gesicht zu urteilen nach, weißt du wie sie das machen. Ich will es wahrscheinlich lieber nicht wissen." lachte Endric und schüttelte den Kopf.
Ginny lachte leise und fand Endric sofort sympathisch. Sie wusste, warum Harry so gut mit ihm zurechtkam, denn nicht nur die äußerliche Ähnlichkeit zu Sirus war verblüffend.Eine Weile liefen sie schweigend über den Waldweg, der gespickt mit blauen Waldblumen war, die Ginny von ihrem Training kannte.
"Was hat Harry hier eigentlich gemacht?" fragte sie plötzlich und weckte Endric aus seinen Gedankengängen.
"Er war eine Palastwache. Na ja, nachdem er die Burg verteidigt hatte, wurde er zum Ritter geschlagen. Als Kavallerist hatte er sich auch versucht, ist aber kläglich gescheitert." grinste Endric und dachte an die vergangene zwei Jahre."Ja, das hört sich nach Harry an." lächelte Ginny und erinnerte sich an Harry, wie er die DA geleitet hatte oder die kleine Gruppe ins Ministerium geführt hatte.
"Er liebt dich wirklich sehr." meinte Endric und drehte sich um und starrte stur auf den Weg.
Ginny lächelte leicht und folgte Endric.
Als sie den Waldrand erreichten, erhaschte Ginny einen atemberaubend Blich auf die Umgebung. Sie fühlte sich sehr vertraut an, doch Ginny wusste nicht wieso. Viele Felder blühte in verschiedene Farben und mehrere kleine Dörfer waren vereinzelt verteilt. Auf einem großen Berg stand das atemberaubende Castle Blackfield. Die Spitzen Türme reichten bis in den Himmel und es schien, als wollten sie die Sonne, die tief am Himmel stand zu berühren.Auf den Feldern und in den Dörfern herrschte reges Treiben und viele Stimmen hallten durch die Luft.
"Das ist meine Heimat und auch nun mein Königreich." meinte Endric, als er Ginnys Blick auffasste.
"Es ist wunderschön hier." staunte Ginny und drehte sich noch mal um, in der Hoffnung alles noch mal sehen zu können.Endric führte Ginny über mehrere kleine Feldwege bis hin zum Schloss. Die Leute unterwegs grüßte sie und verbeugten sich vor Endric, der sie leicht schüchtern anlächelte. Er murmelte irgendwas von, "Daran werde ich mich nie gewöhnen können". Ginny schüttelte belustigt den Kopf und bemerkte auch die vielen Blicke, die die Damenwelt Endric, aber auch ihr. Die Blicke, die sie erntete waren aber mehr hasserfüllt. Zuerst dachte Ginny, dass die Dorfbewohner ahnten, dass sie eine Hexe ist, doch Endric meinte sie dachten eher sie wäre seine neue Freundin.
Die beiden betraten die große Burg durch das Tor und traten schnell in den Bergfried ein.
Es war noch relativ früh am Morgen und da der König nicht da war, war auch noch kaum Betrieb im Thronsaal.
Endric rief nach einem Diener, befahl ihm irgendetwas leise und setzte sich auf den Thron. Nach einigen Minuten traten zwei Personen ein und schreiteten bis zu Endric, ehe sie sich verbeugten.
Ginny musterte sie neugierig und erkannte sofort, was oder wer sie waren. Die Personen, die sich als zwei Männer herausstellten trugen schwere, grüne Filzmäntel mit langen Kapuzen, die tief in ihre Gesichter gezogen waren. Sie trugen braune Lederrüstungen und Schwerter hingen an ihren Hüften. Köcher und Bögen zierten ihre Rücken und an ihren braunen Lederstiefeln steckten Stiefelmesser.Ginny wusste, dass dies die Waldläufer waren, von denen Endric gesprochen hatte.
Der eine der beiden drehte sich zu ihr um und musterte sie ebenfalls neugierig, doch dann begrüßte er sie, anders als erwartet.
"Mae Govannen." sagte er leise und neigte sein Haupt um sie zum Gruß.
Ginny, die erstaunt war, dass er die elbische Sprache beherrschte, antworte ebenfalls auf Elbisch und grüßte auch den anderen Begleiter.
Endric, der verwirrt zwischen den dreien her blickte, grinste nach kurzer Zeit und meinte dann freudig: "Schön, dass ihr euch so gut versteht, dies sind Amogan und Amogir, deine Ausbilder und Mitglieder der Waldläufer von Blackfield."
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Harry Potter und die Schüler Merlins
FanfictionIn den Sommerferien wird Harry angegriffen. Gemeinsam mit einer Freundin gelangt es ihm durch die Zeit zu flüchten. Bald darauf finden sie sich im Mittelalter wieder und treffen einige, nicht unbekannte Persönlichkeiten.