Ginny folgte den beiden Männern aus der Burg hinaus in den Wald. Tief im Wald, umgeben von riesigen schwarzen Bäumen, befand sich die Kaserne der Waldläufer.
Es war keine riesige Anlage, wie die der Palastwachen, doch durch die Schießplätze, Zwinger mit wilden Tieren und vielen Lagerfeuern war der Ort durchaus eine Augenweide. Auf ihrem Weg trafen die drei mehrere Waldläufer, die sie alle respektvoll und höflich grüßten. Meistens sprachen sie Elbisch, nur selten angelsächsisch. Die Waldläufer trugen alle dieselben Rüstungen, meistens waren nur die Braun-und Grüntöne verschieden. Wie Amogan und Amogir auch, wurden ihre Identitäten durch Stoffmasken, die über die Nasen gezogen wurden, geschützt.
In der Kaserne herrschte reger Betrieb und viele Menschen wuselten von A nach B, schossen Pfeile auf meterweit entfernte Zielscheiben oder beschäftigten sich mit Tieren aller Art. Ginny schaute sich staunend um. Der Ort weckte eine Vertrautheit, die sie nicht verstand und doch war alles auch ein wenig gruselig. Die Waldläufer operierten viel mit den Elben, denn auch Krieger des anderen Volkes waren anwesend. In ihren schimmernden Rüstungen bildeten sie einen krassen Kontrast zu den Waldläufern.
"Männer aufgepasst!" rief Amogir und augenblicklich hatte er die gesamte Aufmerksamkeit des Lagers.
"Dies ist Ginevra. Sie tritt heute ihren Dienst bei uns an. Heißt sie herzlich willkommen und lehrt sie unsere Fähigkeiten. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass sie eine mächtige Magierin ist. Wenn ihr aufpasst, könnt ihr Dinge lernen, die ihr euch in euren kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermögt." erzählte Amogan und Ginny wurde unweigerlich rot.Die Versammlung löste sich auf und Amogan brachte Ginny zur Waffen- und Rüstkammer, damit sie ausgerüstet werden sollte. Schwert und Bogen von den Elben behielt sie jedoch, eine neue Rüstung und die Kleidung der Waldläufer erhielt sie aber trotzdem.
Je länger sie im Lager unterwegs war, desto mehr fiel ihr auf, dass es auch viele Frauen unter den Waldläufern gab, die man jedoch, unter den Masken nicht erkennen konnte und man auf die Konturen der Körper achten musste. Nach einer kurzen Nacht auf einer Pritsche mit Stroh, erwachte Ginny, denn sie wurde von Amogir geweckt, denn der Hauptmann, Amogan, hatte nach ihr verlangt. Noch vor der Morgendämmerung schlichen die zwei durch das Lager, denn die meisten ihrer Kameraden schliefen noch. In dem spärlich beleuchteten Hauptraum der Kaserne, erwartete Amogan Ginny schon. Sie sah ihm zum ersten Mal ohne den Umhang und die Maske. Er war ein mittedreißigjähriger, mit einem braunen Vollbart und schulterlangen braunen Haaren. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem schmalen Mund, als die beiden hereintraten."Ginevra, ich hoffe, du hast die erste Nacht gut überstanden?" fragte er höflich. Ginny brummte darauf jedoch nur etwas unverständliches und Amogan begann aus vollem Hals zu lachen.
"Ja, die erste Nacht ist die schlimmste. Aber nicht so schlimm wie die zweite."
"Na das kann ja heiter werden." murmelte Ginny und schloss kurz die Augen.
"Wir werden jetzt über deine Ausbildung sprechen." ,begann Amogan, "Da du das Bogenschießen und die Kampfkunst bereits beherrschst, können wir das weglassen."
"Bruder, ich würde sagen, die Tarnung an erster Stelle zu setzen." erwähnte Amogir und schaute Amogan eindringlich an.
"Ja, das denke ich auch." sagte er und schien zu überlegen.
"Vielleicht wäre die Telepathie zu Tieren auch nicht verkehrt oder das verwandeln in selbige." merkte Amogir an.
"Meint ihr das?" fragte Ginny und verwandelte sich vor den Augen der beiden Waldläufer in einen Falken.
"Unglaublich." murmelte Amogan.
"Verzeiht, aber wer hat dich ausgebildet?" fragte Amogir und sah Ginny abwartend an.
"Der Druide Merlin." antwortete Ginny stolz.
"Na dann ist alles geklärt. Wir können großes von dir erwarten Ginevra." meinte Amogan und warf die beiden raus, mit dem Befehl, sich bei Aernell zu melden, der ihr erster Ausbilder werden würde.
Der Lehrplan von Amogan wurde Vorschriftsmäßig ausgeführt und schon bald wurde Ginny in Tarnung, Spähen und Verkleiden ausgebildet.Zeitsprung Winter: 880 n.Chr.
Ein eisiger Winter brach über Schottland und ganz Großbritannien aus. Neben der Kälte kamen noch Hungersnot und Krankheiten auf und viele Menschen starben eines grausamen Todes. Die geschwächte Bevölkerung und Infrastruktur des Königreiches stellte ein Ziel für andere Adelige und Könige dar, die versuchten, das Königreich zu übernehmen.
"Alle in Deckung." flüsterte Amogan, der in den hohen Schneemassen lag, die rechts neben dem Hochlandswegs lagen. Hinter Büschen und Schneeverwehungen ging eine Schar von Waldläufern mit weißen Mänteln in Deckung, um von dem heranrückendem Heer nicht gesehen zu werden.

DU LIEST GERADE
Harry Potter und die Schüler Merlins
FanfictionIn den Sommerferien wird Harry angegriffen. Gemeinsam mit einer Freundin gelangt es ihm durch die Zeit zu flüchten. Bald darauf finden sie sich im Mittelalter wieder und treffen einige, nicht unbekannte Persönlichkeiten.