Die Entscheidung des Rates

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"Tretet vor junge Adepten." Das grollen des Drachen ging durch den Raum.

Harry und Ginny gingen langsam nach vorne und man könnte meinen, das der Drache grinste, sofern das bei ihm möglich war.
"Habt ihr Angst?" fragte der Drache und musterte sie.

"Nein." sagten Ginny und Harry gleichzeitig.

"Soso, ihr habt also keine Angst? Warum rieche ich sie dann aber?" fragte der Drache und grinste böse. Sofort flüsterten die Weisen miteinander.

"Es ist keine Angst. Vielleicht Nervosität oder Unsicherheit, aber keine Angst." sagte Harry laut und die Halle verstummte.

"Du bist Temperamentvoll junger Adept. Ich spüre Hass und Verzweiflung in dir." sprach der Drache weiter, "Doch ich sehe auch Mut und Stärke."

"Er ist mächtig." sagte ein kleiner Mann mit weißem, vollem Bart. Harry sah Ähnlichkeiten zu Kobolden, doch es war tatsächlich ein alter Zwerg.

"Merlin berichtete uns von einem Krieg und dem dunklen Magier, der sich selbst Lord Voldemort nennt." erneut sprach der Drache und ignorierte den Zwerg.

"Ja, er ist gefährlich und greift die nichtmagische Gemeinschaft jeden Tag aufs Neue an." sagt Harry leise.

"Er tötete deine Eltern aufgrund einer Prophezeiung." sagte der Drache, ehe er kurz Dampf aus seiner Nase ausstoß. Harry zuckte zusammen, Merlin hatte dem Rat nichts über die Prophezeiung erzählt.

"Überrascht das ich es weiß?" fragte der Drache und zeigte seine weißen Zähne.

"Ich würde eher sagen, dass es ungewöhnlich ist, dass ihr sie kennt, da nur fünf Personen ihren exakten Wortlaut je gehört haben."

"Ich habe es in deinem Kopf gesehen." antwortete der Drache schlicht, "Ich habe gehört du folgst einem Ehrenkodex, stimmt das?"

"Ja, Loyalität, Liebe und Opferbereitschaft bis zum Tod." sagte Harry. Er überlegte sich diese Wort nach seinem Wutausbruch in Dumbeldores Büro. Er verzieh dem alten Mann und wusste, dass er ihn nur schützen wollte, auch wenn das ein großer Fehler war.
"Hahaha!" ein schrilles Lachen kam von einer Frau, die gewisse Ähnlichkeit mit Bellatrix Lestrange aufwies.

"Du bist ja ein lustiger Fratz. Hat der alte Narr dir das beigebracht?" fragte sie und deutete auf Merlin. Harry wusste sofort wer sie war: Morgana LeFey.

"Nein, ich überlegte es mir nach dem Tod meines Paten." antwortete Harry.

"Du scheinst viele Familienmitglieder verloren zu haben." die melodische Stimme kam von einer blonden, jungen Frau mit spitzzulaufenden Ohren.

"Nur Ginny, meine Frau ist mir geblieben." sagte Harry.
"Euch verbindet ein Seelenband nicht wahr?" fragte die Frau und Harry nickte und wieder murmelten die Weisen vor sich hin. Harry schaute sie verdutzt an.

"Ein Seelenband gab es seit über 500 Jahren nicht mehr, musst du wissen." beantwortete die Frau seine umgestellte Frage.

"Du besitzt viel Macht. Wenn du es schaffen solltest, den Lord in deiner Zeit zu besiegen, was hast du dann vor? Willst du mehr, willst du dein eigener Herrscher werden?" fragte der Drache.

"Ich würde meine Macht nutzen meine Familie und alle Menschen die ich liebe oder das Recht auf ihre Freiheit beschützen!" antwortete Harry schnell. Der Drache wirkte amüsiert.

"Ginevra, tritt vor!" sagte er danach und ließ einen verdutzten Harry zurück.

Ginny trat ihm entgegen und schaute ihn herausfordernd an.
"Wie steht es um deine Macht? Was willst du damit anfangen. Uns ist zu Ohren gekommen, du seist ein Mädchen mit sechs Brüdern. Der Drang dich zu beweisen ist groß. Er könnte überhand nehmen und dich von innen auffressen." provozierte der Drache sie.

"Solange meine Familie in Sicherheit ist, brauche ich mich nicht zu beweisen, ich würde alles hinter mir lassen wenn sie dadurch geschützt, mit Ausnahme von Harry." antwortete Ginny.

"Euer Talent ist gewaltig. Ihr könntet die mächtigsten Magier der ganzen Welt werden. Ihr müsst Wissen, wir fürchten, dass sich einer von euch oder im schlimmsten Fall beide, der dunklen Macht verschreiben würde und alle hintergehen, die Vertrauen ich euch setzen." sagte ein alter Mann, der sich auf einen Stock stützte.

"Wenn man euch richtig fördern würde, besäßet ihr Fähigkeiten, die eure kühnsten Vorstellungen um weiten übertreffen würden." der Drache sah sie ernst an.

"Was meint ihr mit 'richtig fördern'? Merlin ist ein großer Meister und er verdient mehr Respekt, denn ohne ihn wären wir nicht hier." Harry wurde wütend, denn er hatte den alten Mann in sein Herz geschlossen und wenn so jemand über ihn sprach war mit Harry nicht zu spaßen.

"Ich bin erstaunt Mensch. Loyalität bis zum Tode. Du hältst was du versprichst." sagte ein Werwolf.

Wieder murmelten die Weisen und kurze Zeit später war es Still. Alle sahen den Drachen an. Er erhob sich langsam. Dann hörte man wieder seine tiefe Stimme.

"Der Rat genehmigt eure Ausbildung. Ich habe entschieden wie sie vollführt wird. Harry wird noch mit Ginevra ein Jahr bei Merlin bleiben, ehe er zu König Darus weitergeht. Er wird bei ihm zwei Jahre seinen Dienst in der Armee absolvieren. Dann nimmt sich ein weitere Weise deiner an. Ginevra, du gehst nach dem Jahr bei Merlin zu Firalith, sie nimmt sich deiner an. Danach wirst du deinen Dienst am Hof des Königs absolvieren." sagte der Drache bestimmt und duldete kein Wiederwort. Die blonde Frau lächelte Ginny aufmunternd zu, welches sie nur scheu erwidern konnte.

Harry wurde gerade bewusst, dass er nach dem einen Jahr bei Merlin Ginny für mindestens drei Jahre nicht sehen würde. Bei dem Gedanken wurde ihn Speiübel.

Der Drache entließ sie und sie reisten ohne ein Wort zu sagen zu Merlins Hütte. Als sie wieder vor dem Kamin saßen begann Merlin mit den ersten Worten: "Macht euch keine Sorgen ihr beiden. Ihr werdet gut Ausgebildet und die Jahre eurer Trennung vergehen schnell, auch wenn das kein richtiger Trost für euch ist, ich weiß."

"Ich muss ein Soldat werden." sagte Harry und wurde bleich. er interessierte sich schon ewig für das Mittelalter und wusste, dass es eine raue Zeit mit vielen Kriegen war.

"König Darus hat viele Ausgezeichnete Lehrer. Du wirst gut Vorbereitet. Lord Keram entschied nicht ohne zu überlegen." versuchte Merlin Harry auf zu muntern.

Ginny setzte sich neben Harry und hielt ihn fest. Sie war ebenfalls traurig, dass Harry weg musste. Sie würden sich eine lange Zeit nicht sehen und sie wusste nicht, ob es ihrer Liebe schaden würde.
"Ginny, bei Lady Firalith bist du gut aufgehoben. Sie ist weise und mächtig, höre gut auf das was sie sagt. Harry du brauchst dir keine Gedanken um sie machen, sie ist in Sicherheit." sagte Merlin und flüsterte den letzten Teil zu Harry.

"Mir machen eher die Jahre danach Angst." antwortete Harry genauso so leise. Er wusste nicht wie die Zeit die beiden verändern würde.  

Harry Potter und die Schüler MerlinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt