Die Herren der Wälder

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Ginny sah, wie Harry durch das Portal schritt, ehe es verschwand. Merlin schaute sie leicht traurig an und eine Träne kullerte an ihrer Wange hinunter.

"Ihr werdet euch doch wiedersehen. Es ist kein Abschied für immer." begann Merlin leise.
"Es kommt mir trotzdem so vor Merlin." meinte Ginny.
"Du beginnst deine Ausbildung bei den Elben Ginny, Firalith kommt in ungefähr zwei Stunden hierher." sagte Merlin und drehte sich um, um in seinen Kräutergarten zu gehen und neue Gewürze für das Frühstück zu holen.
#Ich liebe dich Harry# dachte Ginny und hoffte, dass die Antwort bei ihrem Mann ankommen würde. Doch nichts geschah. Ginny bekam Panik, warum meldete er sich nicht?
"Er wird nicht antworten können." sagte Merlin und öffnete die Tür.
"Warum?" fragte Ginny nervös.
"Er ist in einer anderen Ebene wie wir es sind. Die Entfernung ist zu groß, tut mir leid." antwortete der alte Magier und schaute sie traurig an.

"Das heißt ich werde mindestens drei Jahre keinen Kontakt zu ihm aufnehmen können." seufzte Ginny resigniert.
"Ja, das heißt es leider." sagte Merlin und trat in das Haus ein.
Ginny stand noch einen Moment auf der Lichtung, ehe sie selber in das Haus eintrat.

Innen knisterte schon wieder das Feuer im Kamin und Ginny war sich sicher, dass es magisch war und immer brannte. Merlin kam mit einem Teller auf sie zu und reichte ihn ihr. Darauf lagen einige Brotscheiben, wobei Brot zu dieser Zeit eine echte Seltenheit war und eigentlich nur wenig gegessen wurde, weil es sich viele nicht leisten konnten. Sie nahm eine Scheibe und begann zu essen.
"Merlin, was muss ich über die Elben wissen?" fragte Ginny ihren Meister und schluckte den letzten Rest des Brotes hinunter.
"Nun, sie sind Stolz, anmutig, weise und oft arrogant." begann Merlin "Natürlich trifft es nicht auf alle zu, doch als Mensch wird man unter Elben schon schief angesehen und manche meinen, dass Elben höher gestellt wären als wir."
"Was ist ihre Besonderheit?" fragte Ginny und sah ihren Meister erwartungsvoll an.

"Elben sind unsterblich. Zumindest wenn man vom Alter spricht. Natürlich können sie im Kampf sterben oder an einem gebrochenem Herzen, doch nie an Altersschwäche."
"Wie alt sind denn dann die meisten von ihnen?" Ginny Fragen nahmen kein Ende.
"Die ältesten sind viele Tausend Jahre alt. Ihre Weise, Firalith feierte erst kürzlich ihren 2300 Geburtstag," lachte Merlin, "Man das war ein Fest."
Plötzlich klopfte es an die Tür und Merlin ging um sie zu öffnen. Ginny hörte ein lautes Lachen und mehrere Stimmen. Sie ging in ihr Zimmer und holte ihre Ausrüstung. Als sie wiederkam waren die Besucher schon im Haus und saßen an Merlins Eichentisch.
"Ah, meine neue Schülerin, Mae Govannen." lächelte die blonde Frau, die sich als die Weise der Elben herausstellte, Ginny an.
"Äh-Hallo." erwiderte Ginny ein wenig schüchtern.
Sie trug ein hellgrünes Kleid und hatte die lange, blonden Haare offen über den Schultern hängen, wobei sie jede Veela um Längen ausstechen würde. neben ihr standen zwei Männer, wahrscheinliche ihre Leibwächter, und nickte Ginny nur zu. Sie trugen goldenen Blätterrüstungen und schauten Grimmig durch die Helmschlitze. Sie waren bewaffnetet mit Bögen und leicht gebogenen Schwertern.
"Wie ich sehe, bist du bereit aufzubrechen." sagte Firalith und erhob sich ebenfalls.

"Wir haben uns noch nicht richtig vorgestellt richtig?" fragte sie und schaute Ginny erwartungsvoll an.
"Nein, ich bin Ginevra Molly Weasley." stellte Ginny sich vor.
"Firalith Sturmwind, sehr erfreut." lächelte die Frau und reichte Ginny ihre Hand.
Merlin wollte gerade beten sich noch einmal zu setzten, doch Firalith lehnte dankend ab.
"Wir machen uns ebenfalls auf den Weg. Die Ausbildung wird noch heute beginnen." meinte die Elbin ernst.
Dann ging sie mit Merlin aus dem Haus und zusammen bauten sie ein Portal auf. Durch den grauen Schleier sah Ginny einen großen Wald mit vielen Bäumen. Firalith verabschiedete sich genau wie Ginny von Merlin und gemeinsam gingen sie durch das Portal, worauf die Wachen ihnen folgten und das Portal verschwand. Merlin stand nun wieder alleine auf der Lichtung und schaute traurig auf den Fleck, wo eben das Portal noch war.
"Passt auf euch auf und seid fleißig." murmelte er leise, ehe er wieder in seine Hütte ging und Tee aufsetzte.
Firalith und Ginny traten aus dem Portal hinaus und standen in einem großen Laubwald. Dicht wuchsen die Bäume aneinander, wie Hochhäuser stiegen sie gen Himmel und ihr saftigen, grünen Blätter spendeten Schatten an diesem heißen Tag. Ginny drehte sich einmal im Kreis und schaute fasziniert auf das Lichtspiel, dass durch die Blätter auf den Waldboden fiel.
"Du scheinst den Wald zu mögen, nicht wahr?" fragte die Elbin neugierig.

"Ja, ich liebe Bäume und Tiere überalles." lächelte Ginny.
"Du wirst dich hier wohlfühlen versprochen. Warte erst wenn du Emyn Lum gesehen hast." grinste Firalith ihre Schülerin an.
Sie gingen durch den Wald, auf einer alten, aber dennoch gepflasterten Straße. Durch den Wald flossen viele kleine Bächlein und nach einer Stunde, erreichten sie eine steinerne Brücke, die über einen stillen Fluss führte. Die Brücke war verziert mit alten Elbenstatuen. Doch am Beeindrucktestem waren die Bäume hinter der Brücke. Ihre riesigen Stämme war hellbraun, schon fast weiß und ihre Blätter golden. Die Bäume waren genauso hoch wie der Astronomieturm in Hogwarts. Sie schimmerten leicht in der Sonne und bildeten kleine Mosaike auf der Straße die im Wind hin und her tanzten. Ginny war sich in diesem Moment sicher, dass das das schönste war, was sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Ja Hogwarts war gigantisch und der Ausblick, wenn man mit den Booten über den schwarzen See fuhr war einmalig, doch dieser Anblick verschluck Ginny die Sprache. Um den Wald zog sich eine Gigantische Hecke, die wohl auch gleichzeitig als "Mauer" diente. Auf, oder eher gesagt in den Bäumen konnte Ginny hölzerne Plattformen erkenn, die mit Hängebrücken miteinander verbunden waren. An den gewaltigen Stämmen zogen sich spitze Häuser in die Höhe und Wendeltreppen die nach oben führten. Auf den Plattformen standen Menschen und liefen auf und ab.
"Willkommen in Emyn Lum, dem Waldelbenreich auf dieser Erde." meinte Firalith feierlich.

Sie gingen über die Brücke und gelangte an ein großes, goldenes Tor. Es diente äußerlich mit den dünnen Gitterstangen nicht zum Schutz, doch die Magier der Elben hatte mächtige Zauber auf das Tor gesprochen, genauso wie auf die Hecke.
"Herrin, willkommen zuhause." begrüßte eine Torwache die Gruppe, ehe die andere das Tor öffnete.
Sie betraten das Heiligtum der Elben und wurden gleich von einer Scharr Elbenkinder begrüßt, die mit Bändern in den Händen durch die Gegend liefen. Ginny fiel jetzt erst auf, dass das gesamte Volk der Elben sehr feminin aussah, sogar die Männer. Sie hatte nicht so strenge Gesichter, wie Menschen und ihr Gesichtsausdruck war sehr weich. Alle hatten spitzzulaufende Ohren und lange Haare.
"Komm mit, ich werde dir dein Quartier zeigen." sagte Firalith und ging auf einer Straße weiter in den Wald hinein.
Sie blieben vor einem großen Baum stehen und Firalith verabschiedete sich von ihr und meinte sie heute Abend abholen zu wollen um mit dem Training zu beginnen.

Ginny ging eine Wendeltreppe am Stamm hinauf und kam auf der Plattform an. An dem Stamm war das Haus gebaut und sie ging rein um ihre Sachen abzulegen. Ginny sah einen Obstschale, nahm sich die oberste Frucht, ehe sie wieder auf die Plattform ging, sich an das Geländer lehnte und in das Obst biss.
Der Ort war wunderschön und Ginny genoss die Aussicht. Dann jedoch dachte sie an Harry und ihr Herz wurde schwer.
"Ich hoffe du fühlst dich, wo auch immer du gerade bist genauso wohl wie ich. Ich vermisse dich." dachte sie traurig.

Harry Potter und die Schüler MerlinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt