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ℳ𝒾𝓉𝒸𝒽ℯ𝓁𝓁

»Auf keinen Fall!«, sagte sie ein wenig zu rabiat und versetzte mir damit einen Stich mitten ins Herz.

»Aber, wieso denn nicht?«

»Na, weil du ein alter Schwerenöter bist! Nick hat mich vor dir gewarnt. Er wusste, dass du mich das fragen würdest.«

Nick hatte was?

»Ach, und seit wann tust du das, was dein Bruder dir sagt, hm?«

»Seit ... Na ja ...«

»Gib zu, im Grunde hast du keine schlüssigen Argumente, die dagegensprechen würden, mich zu daten?«

»D-doch«, protestierte sie. »Die habe ich!«

»Okay, dann nenn' sie mir.«

»Wir sind nur noch eine Woche hier, danach reisen wir auf zwei unterschiedliche Kontinente.«

»Und was genau hat das mit der Hochzeit zu tun?«

»Na, du könntest dich Hals über Kopf in mich verlieben. Fernbeziehungen sind nicht so mein Ding und ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass du mit einem gebrochenen Herzen in Neuseeland allein versauern musst.«

»Island, nicht Neuseeland.« Ich prustete lauthals los. »Gott, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«

»Ist es! Mein voller Ernst, um genau zu sein.«

Sie war sturer als eine Horde Esel. Jedoch würde ich deshalb nicht aufgeben. »Was, wenn ich dir mein Wort gebe, dass ich mich nicht in dich verlieben werde. Begleitest du mich dann auf die Hochzeit?«

»Nein.«

»Soll das heißen, du gehst lieber allein, anstatt einfach auf mein Angebot einzugehen?«

»Ja.«

Ich schüttelte den Kopf. »Könntest du vielleicht in ganzen Sätzen antworten?«

»Ja, ich gehe lieber allein auf die Hochzeit, als zusammen mit dir. Abgesehen davon verstehe ich nicht, was das für eine Rolle spielen soll, zumal wir ohnehin beide an diesem Tag anwesend sein werden.«

»Das spielt eine enorme Rolle, Lia.« Ich tat einen Schritt auf sie zu, was sie dazu veranlasste, zu mir aufzusehen. »Es macht einen Unterschied, ob man allein auf einer Hochzeit ist, oder in Begleitung. Eine Begleitung impliziert nämlich, dass man eine Tanzpartnerin hat.«

»Das ist alles? Du hast Angst, niemand würde dich zum Tanzen auffordern.«

»Es ist nicht nur das. Stell dir vor, dir schmeckt dein Nachtisch nicht. Wenn wir zusammen hingehen, verspreche ich, dass du meinen bekommst, sollte deiner nicht deinen geschmacklichen Vorstellungen entsprechen.«

»Das wird nicht nötig sein, weil es ein Buffet gibt«, kontert sie trocken. »War's das? Ich muss nämlich noch ein paar winzige Kreise aus gefühlt einem Dutzend Pom-Poms ausschneiden.«

»Klingt ja beinahe wie ein Vorwurf.«

»Ist es, weil du zwei linke Hände hast und ich deinen Anteil für dich mit ausschneiden muss.«

Wellenschlag Momente in meinem HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt