16. alten männerhände

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16. K A P I T E L

MITTLERWEILE VERBRACHTEN die Expeditionsteilnehmer bereits zwei Tage auf der Nordsee und waren der versunkenen Stadt nicht ein kleines Stückchen näher gekommen. Der Wind ließ langsam nach und die Strömung trieb die schwarze Perle nur sehr langsam voran. Abigail hatte sich mit ihren Armen an der Rehling abgestützt und blickte auf das Wasser hinab. Ihr Blick wanderte zu ihrer Kette, die sich im kühlen Nass spiegelte und umschloss den Anhänger mit ihrer Hand.

Ihre Augen strahlten eine gewisse Traurigkeit und Sehnsucht aus, während sie an ihre Eltern dachte, die irgendwo auf dem Meeresgrund verschollen waren. Sie nahm ihre silberne Kette ab und öffnete anschließend den Anhänger, der die Form eines Herzens hatte.

Ein Bild von einer hübschen Frau, die lächelnd neben einem Mann stand wurde preisgegeben. Beide standen vor einem noch nicht fertigen Schiff und hatten auf ihren Klamotten überall verschiedene Farb Flecken. Abby's Lippen formten sich zu einem kleinen Lächeln und strich vorsichtig mit ihrem Zeigefinger über das Foto, welches sie von Robert geschenkt bekommen hatte.

Er hatte es ihr gegeben, nachdem ihre Eltern auf der See verunglückt waren und bis heute blieb es ihr ein Rätsel warum es ausgerechnet die beiden sein mussten. Warum sie den Sturm nicht überlebt hatten, aber der Kapitän schon. Jedoch wurde er durch den Sturm mit einer Narbe an seinem Bein gekennzeichnet.

Sie selbst wusste nicht genau, wie diese Verletzung entstanden war. Er hatte ihr nie erzählt weshalb er nicht mehr richtig gehen konnte. »Sind das deine Eltern?«, vernahm sie plötzlich eine männliche Stimme neben sich und zuckte erschrocken zusammen, wodurch sie beinahe ihre Kette verloren hatte.

Glücklicherweise hatte der Marinesoldat neben ihr sehr gute Reflexe und fing das Schmuckstück mit seiner rechten Hand auf, bevor es ins Wasser fallen konnte. Er betrachtete das Bild einen Augenblick lang und gab ihr anschließend die Halskette zurück. Stumm nickte sie auf seine Frage und schenkte ihm ein leichtes Lächeln.

Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem schimmernden Wasser, dass durch die Sonne wunderschön funkelte, als würden unzählige kleine Edelsteine darin schwammen. »Ich vermisse sie jeden Tag mehr, Konrad«, sagte sie und unterbrach die angenehme Stille zwischen ihnen, die sich um die beiden herum gebildet hatte. »Aber ich weiß, egal, wo ich hingehe ... sie sind immer bei mir«, fügte sie hinzu und schloss den Herzanhänger wieder.

Auch seine Mundwinkel wanderten nach oben, während er ihr Seitenprofil betrachtete und hob vorsichtig seine Hand an, um vereinzelte Haarsträhnen hinter ihr Ohr zu streichen. Diese hatten ihn mehr oder weniger die Sicht versperrt ihre volle Schönheit bewundern zu können.

»Soll ich dir helfen?«, fragte er, als sie versuchte sich die Halskette wieder umzulegen. »Gerne«, erwiderte die Braunhaarige Wissenschaftlerin lächelnd und strich ihre Haare zur Seite, sodass ihr Hals komplett freigelegt war.

¹𝗥𝗨𝗡𝗚𝗛𝗢𝗟𝗧 | gold, love & the sea [de] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt