27. rungholt

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27. K A P I T E L

ABIGAIL KONNTE DIE ganze Nacht nicht schlafen. Ihre Gedanken waren ein pures Chaos und sie hatte keine Ahnung mit welchen sie sich als erstes befassen sollte. Ihre Augen huschten hinüber zu ihrer besten Freundin und Thea, welche beide friedlich auf ihren Luftmatratzen schliefen. Sie setzte sich auf und fuhr sich durch ihre dunklen Haare, wodurch vereinzelte Haarsträhnen ihr ins Gesicht fielen.

Sie seufzte und schob die gemütliche Stoffdecke mit ihren Füßen zur Seite, ehe sie anschließend langsam von der Matratze auf stand und versuchte möglichst keine lauten Geräusche zu machen, wodurch die anderen beiden aufwachen könnten. Schnell schlüpfte sie in ihre Schuhe und zog sich eine dünne Strickjacke über ihren Schlafanzug.

Vorsichtig öffnete sie die Holztür der Kapitänskajüte und lief hinüber zur Küche, nachdem die Tür wieder zu gemacht hatte. Abby nahm sich einen Becher aus dem Schrank und befüllte ihn mit etwas Apfelschorle. Sie trank einen Schluck von dem leckeren Getränk und ließ in der nächsten Sekunde erschrocken den Trinkbecher auf den Boden fallen.

Sie war sich nicht sicher, ob es vollkommene Einbildung ihrerseits war oder sie tatsächlich von draußen Glocken hörte. Zügig hob sie den Becher hoch und wischte notdürftig mit einem Tuch die Flüssigkeit auf dem Boden weg, bevor sie die Holztreppe hoch aufs Deck ging. Ruckartig blieb sie stehen und traute ihren Augen nicht. Es wirkte so unreal was sie vor sich sah und dennoch war es die reine Wirklichkeit.

Rungholt existierte wirklich.

Es war nicht bloß eine Legende oder ein dummes Märchen, das von jemandem einfach erfunden wurde.

Ihre Mundwinkel wanderten automatisch in die Höhe und verzierte ihr wunderschönes Gesicht mit einem leichten Lächeln. Die Forscherin lief näher zur Rehling, um die Stadt vor sich besser betrachten zu können. »Jetzt müssen wir nur noch den Schatz finden und⸺«, flüsterte sie leise zu sich selber, wurde jedoch durch eine männliche Stimme unterbrochen.

»Und du kannst bewiesen, dass die versunkene Stadt real ist«, sprach jemand hinter ihr und beendete den Satz, welchen sie angefangen hatte. Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste sie dennoch wer genau hinter ihr stand. Das Lächeln verschwand, als sie ihren Kopf nach rechts drehte und direkt in die ozeanblauen Augen von dem Marinesoldaten schaute.

Obwohl kein einziger Sonnenstrahl am Himmel zu erkennen waren, strahlten diese genauso hell durch das Mondlicht und die unzähligen Sterne, die sie wenigstens etwas erkennen ließen in dieser dunklen Nacht. Ihren Blick senkte sie leicht zu Boden und lauschte den Schritten, die näher zu ihr kamen und letztendlich verstummten, als der Abstand zwischen ihnen keiner wurde.

»Connie, ich verstehe, dass du es mir nicht sagen kannst und akzeptiere das auch«, sagte sie und schaute den Braunhaarigen jungen Mann wieder an, dessen Herz unnatürlich schnell schlug, wenn sie diesen Spitznamen in solch einen sanften Ton aussprach. »Aber ich weiß nicht, wie ich mich dir gegenüber verhalten soll, weil du ein Geheimnis vor mir hast«, fügte sie hinzu.

¹𝗥𝗨𝗡𝗚𝗛𝗢𝗟𝗧 | gold, love & the sea [de] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt