Es gab kein Fenster und sonst auch nichts wo ich mich verstecken konnte. Nur den Schreibtisch.
Also setzte ich mich auf den Boden und rückte so weit nach hinten, dass ich das kalte Holz im Rücken spürte. Ich zog die Beine an und versuchte flach zu atmen, auch wenn vom Adrenalin mein Herz ganz schnell schlug und meine Hände zitterten.
Das Geräusch von gleichmäßigen Schritten setzte aus und es blieb ganz still.
Ein Quietschen ertönte und ich wusste die Tür stand nun offen, als ich eine weitere Präsenz im Raum bemerkte. Zu meiner Verwunderung schloss sie sich jedoch auch wieder.Ich schloss die Augen und presste mir die Hand auf den Mund. Jetzt war es aus mit mir. Werwölfe können mich sofort riechen oder spüren. Deswegen hat er auch die Tür wieder zu gemacht.
Was würde Ivar machen, wenn er mich so fand? Bisher hatte er mir auch nichts getan, dachte ich. Jetzt war es so weit und mir schoss die Erinnerung von ihm in den Kopf, als er den Mann, der mir helfen wollte mit einer Handbewegung töten ließ.
Ein Schauer lief mir über den Rücken und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ivar könnte mich auch töten. Skrupelos. Und so viele Frauen wie Ducan bereits hatte würde ihn mein Tod auch nicht interessieren...Der Raum wurde von schweren Schritten geprägt, die auf den Schreibtisch zu steuerten. Ich gab die Hoffnung auf, als Schuhe vor mir auf den Boden standen und sich ein Körper nach unten beugte. Ich wollte nicht, dachte ich als mich Hände packten. Ich trat nach ihm, doch als er mich aus meinem Versteck heraus gezogen hatte und ich nun vor der Person stand, atmete ich aus. Ich konnte nicht einschätzen, ob es besser war als ich die schwarzen anstelle von den blonden Haaren sah.
"Warum bist du hier?", fragte mich Ducan und ich erfühlte den Schreibtisch hinter mir, da er mir so nahe stand. Ich presste die Lippen aufeinander und sah auf seine Brust. Was sollte ich ihm sagen? Das ich ihm aus dem Weg gegangen bin und mich schließlich hier wieder gefunden habe?
"Du gehst mir aus dem Weg", stellte er fest und nahm mein Kinn in seine Hände, bevor er es hoch drückte, sodass ich ihm in die dunkelbraunen Augen sehen musste.
"Lass mir einfach Zeit", nuschelte ich peinlich berührt. "Wofür", fragte er verwirrt. "Du weißt schon", meinte ich und mied seine Augen. Er wusste es doch. Warum musste er mich es jetzt sagen lassen?"Nein", betonte er und zickig schnaufte ich. "Die ganzen Mädchen, die du vor mir schon hattest", sagte ich und biss mir auf die Zunge. "Dafür sollst du mir Zeit geben", sagte ich.
"Du bist eifersüchtig?", fragte Ducan leise und ich wollte es ihm oder mir nicht eingestehen. Aber es war so. "Ein bisschen", log ich und starrte ihm wieder auf die Brust, da er mein Kinn losgelassen hatte.„Lovetta du verstehst falsch, was ich gestern meinte...", sagte er und hob mich auf den Schreibtisch. Ich schnaufte wieder. „Nein, ich habe dich eigentlich recht gut verstanden", murmelte ich und wollte aufstehen, doch er stellte sich zwischen meine Beine. Etwas, was ich nicht gewohnt war und ohne es zu wollen gefiel es mir.
"Ich will nur dich", sagte er leise und mein Herz flatterte bei seinen Worten, während mein Bauch sich ganz warm anfühlte. Mir wurde heiß. "Die anderen Frauen... Von denen du redest existieren nicht", gestand er und ich runzelte die Stirn. "Aber du meintest doch, dass ich es nicht wissen wollte", nuschelte ich skeptisch und fragte mich ob er mich anlog. "Ja... Das liegt daran, dass es Frauen waren die mich ausnutzten", sagte er. Ich verstand nicht. "Vergewaltigten", murmelte er.
Es blieb still. Fast so als würde die Welt wieder einmal stehen bleiben. Ich war geschockt und fassungslos.Augenblicklich tat es mir unfassbar leid, wie ich ihn heute behandelt hatte. Wie konnte ich so dumm sein. „Wie das?", fragte ich leise und schlang meine Arme um ihn. Seine Muskeln waren etwas angespannt und er hatte seinen Kopf auf meinen abgelegt, da wir sogar, wenn ich auf einer Erhöhung saß nicht auf gleicher Höhe waren. "Mein erstes Mal hatte ich mit 14", sagte er und schockte mich somit. "Eine Frau beim Menschenhandel-„, stockte er und ich drückte ihn ganz fest an mich.
„Das tut mir so leid, Ducan", murmelte ich an seine Brust. Er seufzte. „Es ist nicht deine Schuld", erwiederte er. "Aber wir sollten jetzt gehen, bevor Ivar uns entdeckt", flüsterte er leise und hob mich von dem Schreibtisch, da ich mich immer noch an ihn geklammert hatte damit er meine Tränen nicht sah. Es war so unfair was Ducan passiert war. Ich wünschte ich könnte ihm die Erinnerungen nehmen... oder ihm den Schmerz nehmen, aber es ging nicht.
Mit dem neuen Wissen saß ich nun neben ihm. Erinnerte er sich an sie, wenn er mich küsste? Oder wenn ich ihn küsste? Es müssen schreckliche Erinnerungen sein... Ich fühlte mich schlecht, als er mich zu sich zog und ich wieder nicht darum herum kam ihn küssen zu wollen.
"Ist es deshalb? Das du nicht weiter gehen möchtest, weil das verstehe ich", sagte ich leise an seine Schulter gelehnt. Mir war aufgefallen, dass er sich immer als erstes löste und wenn wir uns küssten er sich immer direkt von mir wieder entfernte.
"Das ist es nicht", sagte er und stemmte sich über mich. "Du bist nicht volljährig und ich kann mich nicht beherrschen", sagte er und ich fing an zu lachen. "Ja klar", glaubte ich ihm nicht und er sah mich nun auch amüsiert an. "Glaubst du mir nicht?", fragte er entrüstet und ich schüttelte lächelnd den Kopf. Ich war mir nicht sicher, was er nun tun würde und war gespannt darauf.
"Ich kann dir hier und jetzt zeigen, wie es ist wenn ich mich nicht beherrsche", flüsterte er erotisch und nahm mein Gesicht in seine Hände. Mein Herz fing laut an zu schlagen und ich legte meinen Kopf schief, während ich aufhörte zu grinsen. "Wie denn?", neckte ich flüsternd zurück, doch erwartete keine Antwort. Mein Innerstes wollte das er es mir zeigte.
Dann zog er seinen Kopf etwas zurück und überlegte. Ich fing wieder an zu grinsen, weil ich wusste, dass er das tun würde und sah ihn herausfordernd an.
Als er sich zu meinem Ohr bückte bekam ich eine Gänsehaut. "Ich kann dir meinen harten Schwanz zeigen", flüsterte er heiser in mein Ohr, doch ich unterbrach ihn.„Ducan!", rief ich und schubste ihn grinsend von mir. Ich war bestimmt knallrot und als er mich ansah legte ich mir die Hände vors Gesicht. Auch wenn es Spaß war presste ich meine Beine zusammen und fragte mich, ob wenn ich ‚Ja' gesagt hätte, er es gemacht hätte...
"Du wolltest es doch wissen", ertönte bloß seine Stimme und ich verkniff mir das lachen.
Fortsetzung folgt...
Neue Era; 20!🥳mit ein bisschen süßem spice🧯
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Die Werwolfs Ärztin
WerewolfIllegalerweise befinden sich Werwölfe getarnt unter den Menschen. Eine viel zu junge Ärztin kümmert sich um deren Kranken und Verletzten, bis ein Mann, blutverschmiert und wirr in ihre Klinik stürzt. Er nennt sie "Mate." --- | T E X T A U S S C H N...