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Als ich langsam zu Bewusstsein kam, fühlte ich mich schwach und desorientiert. Ein unangenehmes Kribbeln durchströmte meinen Körper, als ich feststellte, dass ich nackt war.
Ich hatte Kopfschmerzen und die Geschehnisse von letzter Nacht prasselten auf mich ein. Ich sah mich um und konnte erkennen, dass ich mich im Zimmer von Ducan und mir befand. Wie war ich hier her gekommen?Nur wage erinnerte ich mich an das Gefühl der Hitze, dass ich hatte und das ich mich verwandelt habe. Ich sah auf meine Hände und erkannte Dreck unter meinen Fingernägeln der mich daran zurück erinnern ließ, was passiert war.
Bäume um mich herum.
In der wilden Gestalt meiner Werwölfin hatte ich den Wald durchstreift.
Als ich mich mühsam aufrichtete, durchfuhr mich ein Gefühl der Panik, als ich plötzlich Ducan erkannte, der durch die Tür gekommen war. Seine Anwesenheit löste eine Welle des Verlangens in mir aus, und ich wickelte die Decke um mich. Ich war so verwirrt wie noch nie und schämte mich etwas meinen Körper vor ihm verstecken zu wollen.
Er sah mich an, und ich erkannte in seinen Augen die gleiche Verbindung, die ich zuvor gespürt hatte. Jedoch war es anders. Intensiver und ich wollte mich an ihn krallen. Gleichzeitig erinnerte ich mich zurück.
Durch die Dunkelheit des Waldes konnte ich auf meiner rechten Seite die Umrisse einer Gestalt erkennen, die sich zwischen den Bäumen neben mir bewegte.
Ein anderer Werwolf.
Obwohl meine Wölfin eigentlich damals immer instinktiv auf die Anwesenheit eines Artgenossen reagiert hatte, war es nun anders. Mein Herz schlug schneller. Der Werwolf vermittelte Sicherheit, doch so tiefer wir in den Wald wollten, umso näher kam er uns bis er direkt neben uns war. Meine Wölfin ließ sich austraben.
Die Gestalt des fremden Werwolfs wurde deutlicher. Rabenschwarzes Fell bedeckte das Tier vor mir und war um einiges größer als meine eigene Wölfin. Eine bereits verheilte Narbe ziehte sich auf seinem rechten Ohr, so wie eine kleine in seinem Gesicht, die man fast hätte nicht erkennen können.
Meine Wölfin lief vorsichtig auf ihn zu.
Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich realisierte, dass ich Ducan in seiner Werwolfsgestalt im Wald begegnet war.
Der Werwolf schien meine Präsenz zu akzeptieren und somit ließ er auch zu, dass wir um ihn herum liefen. Er blieb ruhig stehen.
Fastziniert betrachteten wir die Einkehrung zwischen seinen Schulterblättern, wo nur noch ganz wenig Fell wuchs, sodass ein Symbol, dass wir beide nicht kannten entstand.
Ebenso wie auch noch andere verschieden förmige Narben seinen Körper zierten.Während ich ihn umkreiste, fing unser Herz schneller zu schlagen. Ich spürte nur noch das tiefer werdende Verlangen.
Als wir unsere Umdrehung vollendetet hatten lagen wieder diese schwarzen Augen auf uns. Schwarze Augen, in denen wir uns spiegeln konnten.
Ich spürte eine Mischung aus Angst und Verwirrung. Doch sein Blick durchdrang meine Seele, und ich wusste, dass ich ihm nicht entkommen konnte.
Ein Paar Zentimeter vor mir blieb der große Werwolf stehen. Machte seine Dominanz deutlich, die mich fast erdrückte und zeigte uns den Größenunterschied. Ich wusste, ihn würden wir nicht als Feind wollen. Gleichzeitig fühlte ich jedoch auch eine seltsame Verbundenheit zu ihm, eine Verbindung, die über das Tierische hinausging.
Als ich ihn erreichte senkte er seinen Kopf leicht und bot mir seine Schnauze dar. Es war eine Geste des Vertrauens, die man nur unter langjährigen Beziehungen ausübte. Ohne zu zögern streckten wir unsere Schnauze aus und berührten seine.
In diesem Moment spürte ich eine Welle der Erleichterung durch meinen Körper strömen.Eine unsichtbare Bindung schien zwischen uns zu bestehen, eine Bindung, die über die Grenzen von Rudelzugehörigkeit und Rivalität hinausging.
Ich schmiegte mich an seinen großen Hals, trotz des Größenunterschieds. Ich spürte die Wärme seines Fells und den Rhytmus seines Atems.
Wir ängstigten ihn kein bisschen.
Die Stille wurde durchbrochen von einem leisen Seufzen, das aus der Kehle des großen Werwolfs vor mir entwich, was mich schnurren ließ.
Die Dunkelheit um uns herum schien sich zu verdichten und ich löste mich, um ihn in die Augen zu schauen.
Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag, als ich in die gleichen schwarzen Augen wieder schaute.
Meine Werwölfin hatte in Ducan ihren Gefährtin gefunden.
Ich verkrampfte mich in seinen Armen und war geschockt über mein Verhalten.
"Es tut mir leid, Lovetta", flüsterte er und hielt mich fest.
Mir war nicht aufgefallen wie ich aufgestanden war und auf ihn zu gelaufen bin, um ihn zu umarmen. Etwas anderes hatte von mir Besitz genommen, was mich frösteln ließ. Nun stand ich hier an seine Brust gelehnt. Meine Lippen vorher noch an seinem Hals gepresst. Nackt.
Die Vorstellung, dass unsere Bindung in seiner menschlichen Gestalt genauso stark war wie im wölfischen Zustand, erschreckte mich zutiefst. Ich fürchtete die Intensität unserer Verbindung und die Macht, die er über meinen Körper zu haben schien.
Panisch löste ich mich trotz der widersprüchlichen Reaktion meines Körpers von ihm, bevor ich ins Bad rannte und die Tür hinter mir zu knallte.
Fortsetzung folgt...
Hoffe euch gefällt das Kapitel. Ab jetzt geht der spice erst richtig los...🎀 :P
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Die Werwolfs Ärztin
WerewolfIllegalerweise befinden sich Werwölfe getarnt unter den Menschen. Eine viel zu junge Ärztin kümmert sich um deren Kranken und Verletzten, bis ein Mann, blutverschmiert und wirr in ihre Klinik stürzt. Er nennt sie "Mate." --- | T E X T A U S S C H N...