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Den Tag über mied ich Ducan so gut es ging. Hauptsächlich war ich bei Margot und lenkte mich mit Arbeit ab. Sobald Ducan die Treppe runter kam, da ich zu ihm meinte ich würde alleine gehen, versuchte ich ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken. Ich tat so als hätte ich ihn nicht gesehen und deckte einfach den Tisch schweigend. Ich wusste es war falsch, doch sobald ich ihn ansah dachte ich an all die Mädchen, die er geküsst hatte und ein Stich fuhr durch mein Herz.Es war schrecklich. Die Eifersucht fraß mich von innen auf, wie ich es noch nie erlebt hatte. Dabei sollte es mich doch nicht stören. Ducan kann machen was er will und mit wem er will. Bei so einem hübschen Mann würde eben keiner 'Nein' sagen. Die Narbe, die sein Gesicht zierte. Es machte ihn aufregender. Diese dunklen schwarzen Haaren. Er war groß. Markante Gesichtszüge und dann auch noch seine ganzen Muskeln.
Nein... Ducan war wirklich nicht jemand zu dem die Frauen nein sagen würden. Ich verfluchte sein gutes Aussehen. Ein räuspern riss mich aus meinen Gedanken und ich sah schnell wieder auf meinen Teller.
„Und wie geht es dir heute, Lovetta? Schlecht geschlafen?", fragte der Alpha. Feindselig. Immer wenn wir im gleichen Raum waren spürte man die Spannung zwischen uns. Perplex sah ich zu ihm, da er mich bisher nicht mehr angesprochen hatte. "Vorallem da morgen der große Tag ist solltest du heute besonders gut schlafen", zwinkerte er mir zu und ich konnte die Ironie meilenweit riechen. Das Ivar etwas ernst meinte war unmöglich. Da wo ich ihn geschlagen hatte konnte man noch einen minimalen Abdruck erkennen, wenn man ganz genau hinsah. Ich hoffe er würde bleiben und das Ivar sich an mich erinnerte, wenn er ihn sah. Das er sich an meine Worte erinnerte.
„Natürlich", log ich und stocherte weiter in meinem Essen, und mied Augenkontakt. Es war tatsächlich nur noch ein Tag und meine Nervosität wurde zu Angst. Nach dem Essen räumte ich mit Margot zusammen ab. Ducan wollte helfen und ich hielt ihn nicht auf. Gleichzeitig überlegte ich wie ich mit Margot noch weiter Zeit verbringen konnte. "Margot willst du mir vielleicht dein Zimmer zeigen?", fragte ich sie und lächelte freundlich. Überrascht musterte sie kurz Ducan hinter mir, den ich gekonnt ignorierte bevor sie leicht nickte.
Dann folgte ich ihr um die Kücheninsel herum und wir liefen unten in einen Gang, den ich bisher nur von weitem gesehen hatte aber nie richtig drinnen gewesen war. Sie schloss eine Tür auf und ich fing an zu staunen. Margot hatte mit Abstand das schönste und größte Zimmer. Ein riesiges Doppelbett stand prägnant im Raum und sie hatte einen kleinen Schminktisch. Kein Wunder das ihr Dutt immer so perfekt saß. "Wow Margot... Dein Zimmer ist wunderschön", lächelte ich sie an. Margot lächelte zurück. "Ich weiß", meinte sie. "Schlafen tue ich aber auch beim Alpha", sagte sie und überrascht blinzelte ich.
Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Margot und der Alpha hatten etwas zusammen? „Ihr seid zusammen?", fragte ich überrascht und Margot schüttelte den Kopf. "Nein", sagte sie und obwohl sie noch immer lächelte sah sie aufeinmal sehr traurig aus. "Wir sind nicht füreinander bestimmt.", ergänzte sie und setzte sich an den Rand ihres Bettes, bevor sie ein wenig über die Bettlacken streichelte.
"Aber ich mag es so wie es", eindringlich sah sie mich an, als ich etwas erwiedern wollte. Aber ich wusste nicht was. Nutze Ivar sie aus? Ich konnte mir vorstellen, was sie mit schlafen meinte. Der Gedanke, dass Ivar wieder einmal bekam was er wollte gefiel mir nicht.
Ich seufzte und setzte mich neben sie während ich weiterhin das Zimmer musterte. Das Doppelbett war viel größer als das von Ducan und das Zimmer ebenso um ein vielfaches. Anders als der Rest des Hauses war es in einem fröhlichen rosa. Auf der linken Seite gab es ein großes Fenster und hinter der Tür verbarg sich höchstwahrscheinlich eine Toilette.„Warum hat Ducan so ein kleines Zimmer?", fragte ich neugierig. Es war nicht anders zu sagen, aber sie wohnten hier immerhin nur zu dritt. Margot sah mich testend an. „Der Herr...", fing sie an. "Ducan ist nie einfach gewesen. Doch seit du da bist ist er ruhiger geworden.", erklärte sie mir, als wäre das eine vernüftige Antwort. Ich konnte mir vorstellen, dass Ducan oft fliehen wollte. Ich hätte es auch versucht, doch in meiner jetzigen Situation, wo ich nicht wusste wo wir uns befanden war es aussichtslos.
Als ich so das große Fenster sah wurde mir bewusst, dass man aus Margots Zimmer am besten fliehen konnte. "Okay... danke", antwortete ich, da ich wusste wie schwer es war etwas aus Margot herauszubekommen. "Aber ich muss dich jetzt bitten zu gehen.", sagte Margot und stand auf. "Nachher wird der Alpha kommen und ihm würde es nicht gefallen, wüsste er das wir reden", sagte sie und führte mich zur Tür.
Verständnisvoll nickte ich, auch wenn ich nicht wieder zurück wollte. Aber wenn dann hätte ich mich sowieso mindestens heute Abend Ducan stellen müssen. Als die Tür ins schloss fiel, drehte sich der Schlüssel und ich stand alleine im Gang. Margots Zimmertür war eine von drei Türen. Kurz sah ich hinter mich, aber es war niemand anderes im Gang. Mit neuem Mut lief ich auf eine der Türen zu und versuchte sie zu öffnen. Sie war ebenso abgeschlossen. Bei der nächsten machte ich mir auch keine Hoffnungen, doch zu meinem erstaunen öffnete sie sich.
Nocheinmal sah ich in den Gang der leer war und schloss die Tür hinter mir. Ich suchte den Lichtschalter an den Wänden. Bis ich ihn fand war eine kleine Weile vergangen. Als die erste Lichtfluut den Raum erleuchtete bekam ich etwas Angst. Waffen. An den Wänden hingen einzelne Gewehre und Waffen herunter. Damit könnte ich Ivar töten, dachte ich. Doch sobald der Gedanke mich kreuzte war ich verstört von mir. Ich wäre niemals dazu in der Lage ein Leben zu nehmen und hatte es auch nicht vor.
Die Waffen waren sowieso in Vitrinen gestapelt, als ich näher kam. Den Schlüssel dazu hatte ich nicht. Weiter hinten befand sich ein Schreibtisch. Wild lagen noch Papiere auf diesem und ich ging mit kleinen Schritten darauf zu. Ein Telefon. Vor Glück hätte ich in die Luft springen können. Ich war kein Fan von der neuen Technologie, aber auch in der Praxis hatten wir eines.
Wie viel Uhr hatten wir? Ich versuchte die Zahlen zu drehen. Das Geräusch war so laut.
Ich hatte Angst, mich könnte jemand hören. Als es nicht funktionierte sah ich, dass das Kabel nicht eingestöpselt war. Verwirrt änderte ich das und sah zur Tür, während ich wieder nervös begann die Zahlen zu drehen. Es kam niemand und ich presste den Hörer nahe an mein Ohr und umschlang das Kabel. Mein Herz raste und ich presste die Lippen aufeinander.
Bisher hatte niemand abgenommen. Als ein leises rascheln ertönte und daraufhin ein verwirrtes „Hallo?", konnte ich nicht anders als vor Freude zu weinen."Amara", flüsterte ich. "Lovetta! Lovetta bist das du?", rief sie und ich hörte wie sie aufgestanden war. "Pshht", machte ich und sah angsterfüllt zur Tür. "Ich bin so glücklich deine Stimme zu hören", schniefte ich und wischte mir die Tränen weg, aber es kamen bloß neue. "Weißt du wo du bist?", fragte sie leise. "Es tut mir alles so leid. Ich wollte dir helfen, aber diese Männer sahen so furchteinflößend aus. Letztens kam wieder einer von ihnen.", erklärte sie und ich verstand. "Ich bin beim Alpha. Mir geht es so weit gut, also mach dir keine Sorgen.", sagte ich leise und wirbelte mit dem Kabel herum.
"Wie geht es euch?", flüsterte ich mit Angst vor der Antwort. Amara seufzte. "Gottseidank... Uns auch. Enrico ist tapfer und der Mann hält die Praxis am laufen. Er heißt Herr O.", sagte sie und ein Stein fiel mir vom Herzen. Ivar hatte also nicht gelogen. "Okay Amara ich muss jetzt auflegen, aber ich rufe dich jede Gelegenheit die ich kriege an", sagte ich schnell, als ich das Gefühl bekam etwas gehört zu haben. "Ich komme bald", versprach ich sehr leise flüsternd und legte den Hörer geräuchlos ab. Amara ging es gut. Eine Last fiel mir von den Schultern.
Ein weiteres Problem ergab sich mir jedoch, als mein Instinkt recht behielt. Ich hörte Schritte und konnte sie nicht zuordnen. Voller Panik suchte ich nach einem Versteck.
Fortsetzung folgt...
Ich will einfach jetzt schon das Buch überarbeiten🙈🙈
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Die Werwolfs Ärztin
WerewolfIllegalerweise befinden sich Werwölfe getarnt unter den Menschen. Eine viel zu junge Ärztin kümmert sich um deren Kranken und Verletzten, bis ein Mann, blutverschmiert und wirr in ihre Klinik stürzt. Er nennt sie "Mate." --- | T E X T A U S S C H N...