DREI.

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„Los, Souf! Ich hab keine Zeit mehr," rief Yasmin genervt durch die Wohnung, während sie hektisch ihre Sachen zusammensuchte. „Wenn ich wegen dir den Flug verpasse, kille ich dich, und du zahlst mir einen neuen!"

„Chill mal, du hast noch genug Zeit," kam die ruhige Antwort von Soufian, der seelenruhig im Bad vor dem Spiegel stand und seine Haare stylte.

Yasmin konnte nicht fassen, was sie sah. „Ich versteh echt nicht, warum du dich so aufstylst. Du verreist doch gar nicht!"

Soufian grinste breit, während er weiter an seiner Frisur arbeitete. „Man weiß ja nie, was für Chayas am Flughafen unterwegs sind."

„Souf! Du bist 26! Hör auf, dich um Chayas zu kümmern, und fang an, dich um eine Frau zu kümmern, du Idiot," fauchte Yasmin und zog sich ihre Schuhe an. „Ich geh jetzt, mit oder ohne dich."

„Warte! Ich bin gleich fertig," rief Soufian ihr hinterher, als sie zur Tür hinausgehen wollte.

„Lauf jetzt, Souf!" schrie Yasmin ungeduldig, als sie sah, dass Soufian immer noch nicht fertig war. Sie verdrehte die Augen. Mit Kidd wäre das nicht so gewesen, dachte sie sich seufzend.

„Endlich bist du da," begrüßte Sami sie erleichtert, als sie den Flughafen erreichte. „Ich dachte schon, du kommst nicht mehr, weil ich dich nicht erreichen konnte."

„Nein, nein. Soufian hier hat mal wieder zu lange gebraucht," erklärte Yasmin und warf ihrem Cousin einen genervten Blick zu. Der war jedoch zu beschäftigt damit, einer Stewardess hinterherzuschauen, um ihre Blicke zu bemerken.

Sami lachte. „Okay, die Künstler sind schon da. Wenn du willst, kannst du dich ihnen vorstellen."

„Mach ich," antwortete Yasmin lächelnd.

Sie ging zu der Gruppe von Künstlern hinüber, ihr breites Lächeln aufgesetzt, und wartete darauf, dass sie bemerkten, wer da auf sie zukam. Ilo war der erste, der sie sah. Mit einem lauten „Yasmin!" stürmte er auf sie zu und umarmte sie fest.

„Hey Haraga, wie geht's dir?" fragte Yasmin lachend.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du kommst?" fragte Ilo überrascht.

„Wollte dich überraschen. Ich hab Kidd auch gesagt, er soll nichts verraten," erklärte Yasmin schmunzelnd. Sie löste sich von Ilo und drehte sich zu den anderen Künstlern um.

„Hi, ich bin Yas—"

„Yasmin Sanchez!" rief Kauta aufgeregt.

„Ja, genau. Ihr kennt mich vielleicht schon aus der dritten Runde, da war ich im Hintergrund dabei. Jetzt werde ich mit euch nach Marrakesch reisen," sagte Yasmin freundlich und umarmte jeden der Künstler nacheinander.

Als sie Amo umarmte, hielt sie ein kleines bisschen länger an ihm fest, und sofort kamen ihr Kidds Worte wieder in den Kopf. Hör auf, du willst nichts von Amo, ermahnte sie sich innerlich, während sie sich schnell wieder loslöste.

„Ich hab mir schon einige von euch angehört und eure Instagram-Profile angeschaut. Ehrlich gesagt, hab ich schon ein paar Favoriten, aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja noch," erklärte Yasmin mit einem Zwinkern. „Ich hab Sami auch schon gesagt, dass ich in der Villa mit zwei von euch ein Zimmer teilen will. Und ich hab auch schon eine Idee, wer das sein könnte."

Sie blickte zu Haaland und Amo hinüber, die beide gerade Faxen machten. Sie hatte ihre Entscheidung eigentlich schon getroffen.

„Also, ich hoffe, dass wir eine tolle Zeit haben werden, und ich werde euch so gut es geht unterstützen," fügte sie hinzu. „Ach ja, das hier ist übrigens mein Cousin Soufian, und nein, er kommt nicht mit," sagte sie scherzhaft und deutete auf Soufian, der neben ihr stand.

Soufian winkte der Gruppe zu und gab Yasmin einen Stirnkuss zum Abschied. „Hab viel Spaß und vergiss nicht, Kidd und mich anzurufen," sagte er.

„Ja, ja, Souf, ich weiß," antwortete sie augenrollend, bevor er sich verabschiedete und sie sich mit den anderen Künstlern auf den Weg zum Boarding machte.

Im Flugzeug setzte sich Yasmin neben Haaland und begann, sich mit ihm zu unterhalten.

„Und, worüber redet ihr?" fragte Amo neugierig, der sich von hinten vorbeugte, um das Gespräch zu belauschen.

„Über alles Mögliche," antwortete Yasmin und grinste.

„Ich hab Haaland gerade gefragt, wie er zum Rap gekommen ist und was seine Ziele sind," erklärte sie.

„Ah, tamam. Sami meinte, wir landen gleich, also macht euch bereit," sagte Amo.

In der Villa angekommen, warteten die Künstler gespannt auf Samis Ansage – aber noch gespannter waren sie auf Yasmins Zimmerwahl.

Nachdem Sami seine Anweisungen durchgegeben hatte und die Kameras aus waren, wandte sich Yasmin an die Gruppe. „Also, ihr wisst ja, dass ich hier bin, um Zeit mit euch zu verbringen. Aber das ist nicht der einzige Grund. Ich bin auch hier, um euch zu helfen und um eure Entwicklung zu verfolgen," sagte sie, woraufhin die Künstler begeistert klatschten.

„Ey, Haaland!" rief Yasmin und winkte ihn zu sich.

„Ja?" fragte er neugierig.

„Willst du mit mir ein Zimmer teilen?" fragte sie hoffnungsvoll.

„Ja, klar! Aber Amo kommt auch mit, oder?" antwortete Haaland.

„Natürlich, wenn du das so willst," sagte sie lächelnd.

„Amo! Ich, du und Yasmin sind in einem Zimmer," rief Haaland fröhlich und legte den Arm um Yasmin.

„Krass, Bruder," antwortete Amo mit einem Lächeln.

Die erste Nacht in Marrakesch versprach aufregend zu werden – voller neuer Freundschaften, musikalischer Pläne und vielleicht sogar unerwarteter Gefühle.

𝐁𝐀𝐈𝐋𝐄, amoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt