„Wir haben beide Dinge gesagt, die uns verletzt haben, Yasmin", begann Amo leise, seine Stimme voller Reue.
Yasmin sah ihn an, schüttelte leicht den Kopf und erwiderte traurig: „Amo, es geht nicht nur darum. Du wirst es nicht verstehen."
Er setzte sich aufrechter hin, seine Augen fixierten sie aufmerksam. „Ich bin ganz Ohr", sagte er, und es war deutlich zu spüren, dass er bereit war, alles zu hören, was sie zu sagen hatte.
Sie holte tief Luft, bevor sie das aussprach, was sie schon lange mit sich herumtrug. „Ich glaube nicht, dass wir zusammengehören." Ihre Stimme zitterte leicht, doch die Worte waren klar.
Amo war sichtlich schockiert. „Sag das nicht, Yasmin. Du warst das erste Mädchen, das ich wirklich geliebt habe, nachdem ich mir selbst geschworen hatte, mich nie wieder zu verlieben. Du warst nach meiner Ex die Erste, mit der ich mir ernsthaft eine Zukunft vorstellen konnte."
Yasmin konnte den Schmerz in seiner Stimme hören, aber sie musste stark bleiben. Sie sah zu Boden, ihre Stimme gedämpft, als sie antwortete: „Nachdem ich das mit Maysa erfahren habe, hat es mich einfach nicht mehr interessiert, wie sehr ich liebe, Amo. Ich wollte, dass es zwischen uns klappt, wirklich, aber tief in mir wusste ich, dass es nicht funktionieren würde."
Amo schluckte schwer, die Worte drangen tief in sein Herz. Maysa. Allein ihr Name ließ die Schuldgefühle in ihm aufkochen. Er hatte Yasmin nie vollständig erklärt, was zwischen ihm und Maysa passiert war, und jetzt wusste er, dass dieses Schweigen ihre Beziehung zerstört hatte. Aber was sollte er noch sagen? Die Wahrheit war, dass er sie wirklich gemocht hatte, und das tat er immer noch.
„Du warst meine große Liebe, Yasmin. Das weißt du, oder?" Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als er den Versuch unternahm, zu ihr durchzudringen.
Sie hob endlich den Blick und sah ihn an, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Du warst auch meine große Liebe, Amo. Nicht wie Bobby. Er war nur meine erste Liebe. Aber mit dir... mit dir war es anders. Es war intensiver. Und es tut mir weh, das zu sagen, aber ich weiß, dass wir so, wie die Dinge jetzt sind, keine Chance haben."
Die Stille zwischen ihnen war drückend. Amo versuchte, die Worte zu verarbeiten, aber es fühlte sich an, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. „Yasmin...", begann er, aber sie schüttelte den Kopf.
„Amo, ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast, aber das mit Maysa hat etwas in mir zerbrochen. Ich habe danach versucht, das Ganze zu reparieren, aber es ging einfach nicht mehr. Und es liegt nicht nur an dir, das weiß ich. Ich habe genauso Fehler gemacht. Aber irgendwann musste ich akzeptieren, dass es uns kaputt gemacht hat."
Amo fuhr sich mit den Händen über das Gesicht, als ob er die Realität der Situation einfach nicht ertragen konnte. „Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Ich wünschte, ich hätte dich nicht verletzt. Aber ich kann das nicht ungeschehen machen, Yasmin. Alles, was ich jetzt noch tun kann, ist dir zu sagen, dass ich es bereue."
Yasmin nickte langsam. Sie spürte, wie die Tränen in ihren Augen brannten, aber sie zwang sich, stark zu bleiben. „Ich weiß, dass du es bereust. Und ich wünschte, das würde alles besser machen, aber es tut es nicht. Manchmal reicht Liebe einfach nicht aus."
Amo stand auf, als hätte er plötzlich die Kraft verloren, noch länger sitzen zu bleiben. Er ging ein paar Schritte durch den Raum, bevor er sich wieder zu ihr umdrehte. „Das kann nicht das Ende sein, Yasmin. Nicht so."
Yasmin schüttelte den Kopf und versuchte, die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. „Vielleicht ist es nicht das endgültige Ende, Amo. Aber für jetzt... Ich kann das nicht mehr. Ich kann nicht weitermachen, als wäre nichts gewesen."
Er sah sie eine lange Zeit an, als ob er versuchte, die Realität dieser Worte zu akzeptieren, doch schließlich nickte er langsam. „Okay", sagte er leise, seine Stimme gebrochen. „Wenn das deine Entscheidung ist, werde ich das respektieren."
Yasmin stand ebenfalls auf. Sie ging auf ihn zu und nahm seine Hand in ihre. „Das heißt nicht, dass ich dich nicht mehr liebe. Ich werde dich immer lieben. Aber manchmal müssen wir loslassen, um wieder zu uns selbst zu finden. Und nur damit du es weißt, solange ich existiere, wirst du immer geliebt."
Amo drückte ihre Hand ein letztes Mal, bevor er sie losließ. „Vielleicht hast du recht. Vielleicht müssen wir das tun, um wirklich zu verstehen, was wir für einander bedeuten."
Sie sah ihn an und konnte in seinen Augen die gleichen Gefühle sehen, die sie selbst empfand – Traurigkeit, Schmerz, aber auch ein tiefes Verständnis. „Ich hoffe, wir finden das irgendwann heraus."
Amo nickte und ging zur Tür. Bevor er sie öffnete, drehte er sich noch einmal zu ihr um. „In einem anderen Leben, Yas."
Yasmin sah ihn mit einem traurigen Lächeln an. „In einem anderen Leben, Amo."
Mit diesen Worten verließ Amo den Raum, und Yasmin stand alleine da. Sie wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, aber das machte es nicht weniger schmerzhaft. Sie hatte Amo geliebt, und ein Teil von ihr würde ihn immer lieben. Aber sie wusste, dass sie sich selbst finden musste, bevor sie wieder jemanden so lieben konnte.
Als sie alleine im Raum saß, schloss sie die Augen und ließ die letzten Tränen über ihre Wangen laufen. Es war eine Befreiung und doch fühlte sich der Moment schwer an. Sie hatte einen Teil ihrer Seele in dieser Beziehung verloren und wusste, dass es eine Weile dauern würde, bis sie sich wieder ganz fühlen würde. Aber sie hatte sich selbst versprochen, dass sie diesen Weg gehen würde, und sie würde nicht zurückblicken.
Ein leichtes Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Die Tür öffnete sich langsam, und Soufian und Kidd traten herein. Sie sahen ihre Cousine auf der Couch sitzen, ihre verheulten Augen verrieten die emotionalen Turbulenzen der letzten Minuten.
„Alles in Ordnung?" fragte Soufian leise.
Yasmin nickte schwach, bevor sie in Tränen ausbrach. Ohne ein weiteres Wort gingen die beiden zu ihr, setzten sich auf die Couch und nahmen sie in ihre Arme. Sie umarmten sie fest, als würden sie die Scherben ihres Herzens zusammenhalten.
„Wir sind stolz auf dich, Cousine", flüsterte Soufian. „Und du solltest auch stolz auf dich sein."
Yasmin lachte leise und schniefte. „Warum?" fragte sie verwirrt und mit einem Kloß im Hals.
Kidd legte ihr eine Hand auf den Rücken und antwortete: „Schau mal, wie weit du es geschafft hast. Wir wissen, es gab regnerische Tage, schlechte Tage und verdammt depressive Tage. Aber trotzdem bist du immer noch hier."
„Und das ist eine Leistung", ergänzte Soufian. „Du hast noch eine lange Reise vor dir, aber nur damit du es weißt, wir sind immer für dich da."
Yasmin lächelte durch ihre Tränen hindurch und umarmte ihre Cousins noch fester. Sie wollte nicht loslassen. Diese beiden waren ihr sicherer Hafen, ihr Ruhepol in einem Leben, das so oft stürmisch war. Sie war unendlich dankbar, sie an ihrer Seite zu haben.
In diesem Moment wusste sie, dass sie nicht allein war. Egal, wie hart das Leben sein konnte, sie hatte ihre Familie, die immer für sie da war. Und das war alles, was sie gerade brauchte.
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𝐁𝐀𝐈𝐋𝐄, amo
Fanfictionwhere she go, she never come back i'd be calling & calling but she never come back