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Die Fahrt zu dem Restaurant, das Edward außer erkoren hatte, wurde von Metal Musik begleitet. Kol und Ryker redeten die ganze Zeit aufgereckt miteinander. Vor allem über die Schießerei. Am liebsten hätte ich geschrien, doch ich blieb still.

Vor allem da, Ich erfuhr das anscheinend Freyr herausgefunden hatte, dass die Person, die geschossen hatte ein Fan war. Falls man sowas verrücktes psychiatrisches überhaupt Fan nennen wollte. Und anscheinend war diese Frau geflohen also hatten wir keine Ahnung, wo sie war. Die Polizei hatte schon eine Fahndung ausgegeben. Es grenzte fast schon an ein Wunder, dass nur zwei Männer angeschossen worden waren. Einer davon, mein Mann. Der andere ein Familienvater hatte sich auf die Frau gestürzt, als diese versucht hatte, zu fliehen.

Die Frau hatte daraufhin auf ihn geschossen, und er hatte einen Streifschuss anscheinend an seinem Arm abbekommen. Die Frau hatte es trotzdem geschafft, zu fliehen. Und jetzt war sie hier irgendwo in der Stadt unterwegs. Der Mann hatte zum Glück eine Beschreibung abgeben können. Die Frau hatte blaue Augen und Straßenköter blonde Haare gehabt. Sie war in der Mitte oder am Ende ihrer Zwanziger. Sie hatte einen Nasenpiercing. Und zumindest zum Konzert hatte sie ein schwarzes Korsettähnliches top, einen schwarzen Minirock und Fischernetz Strumpfhosen getragen.

Sie hatte anscheinend auch einige pinke Strähnen in ihren blonden Haaren, aber ob die Clip in waren oder nicht, konnte er nicht sagen.
Alles in allem war das eine sehr gute und hilfreiche Beschreibung wären wir nicht in einer Stadt, die viel zu viele Einwohner hatte. Wer wusste schon, ob sie überhaupt eine Einwohnerin war oder ob sie vielleicht aus einem anderen Staat kam. Und nur extra für das Konzert hergekommen war.

Also von daher hatte ich keine Ahnung, wann sie die mysteriöse Frau finden würden.

Als wir vor dem Restaurant auf dem Parkplatz fuhren, war mir sofort klar, dass es irgend so ein Edel-Restaurant war. Na super, warum konnten Sie nicht einfach in einen McDonald's gehen?  Okay gut. Vielleicht war das auch nicht unbedingt angemessen, um seine Schwiegereltern kennen zu lernen. Aber es war auch nicht angemessen, seine Schwiegereltern alleine kennen zu lernen. Da sollte jemand neben mir sein, der mir half. So würde das einfach nur fürchterlich, werden. Wenn nicht gar die Hölle! 

Okay, vielleicht war ich ein bisschen über dramatisch, aber auch nur ein kleines bisschen! Ich meine Hallo ich lernte hier gerade meine Schwiegereltern kennen...

Dennoch versuchte ich, stark zu bleiben. Auch wenn ich mich am liebsten in irgendeiner Ecke verkriechen wollte, musste ich stark bleiben.
Ich atme dreimal tief ein und aus, bevor ich aus dem Auto Ausstieg. Am liebsten wäre ich ja eigentlich noch ins Hotel gefahren und hätte mich umgezogen. Denn die Mischung aus Krankenhaus und was auch immer der andere Geruch war zusammen mit meinem Schweiß ergab schon mal keine schöne Mischung.

Aber gut, so war das Leben dann müssten sie mich halt stinkend ertragen. Wenn sie mich unbedingt heute noch treffen wollten.
Ich betrat also zusammen mit  Ryker und Kol das Restaurant. Edward und Freyr waren noch nicht zu sehen dafür allerdings Juhuu, wer hätte es gedacht, Sven... zusammen mit einem blonden Mann. Er war groß gebaut so wie Eystein. Der fremde Mann sah kein Stück so aus wie er. Seine blonden Haare waren schon leicht ergraut, zumindest an den Schläfen. Er trug sie kurz, so wie es die Soldaten taten. Sein Rücken war gerade, und er musterte die kleine Gruppe aus stechend blauen Augen. Die hatte Eystein eindeutig von ihm.

Als wir näher kamen, erkannte ich auch eine brünette Frau. Sie war zierlich, ja fast noch kleiner als ich, zumindest sah sie kleiner als ich aus, von weiter weg. Nun wo wir näher an den drei Leuten waren war ich mir da doch nicht mehr ganz so sicher. Die Frau hatte ein freundliches, rundliches, ja sogar leicht pummeliges Aussehen. Sie trug eine schmale, Brille, die ich erst erkannte, als ich wirklich vor ihr stand. Ihre braunen Haare fiel in wilden locken bis zu ihren Schultern.

The Troublemaker Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt