Kapitel 7

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Draußen war es still, der Wind blies leise durch den Wald, ansonsten war nur das Knacken der Äste unter Echosplitters Pfoten zu hören. Ein paar Meter außerhalb des Lagers hielt sie inne und horchte. Ihre Beine Kribbelten, ihr Instinkt rief ihr zu, zu jagen. 

Die Älteste beschloss es zu versuchen, auch wenn ihre Clan Gefährten vermutlich nicht allzu begeistert davon sein würden. Leise schlich sie nun durch das Unterholz, bis sie eine Beutespur verfolgte. Schon bald sah sie eine kleine Spitzmaus an Bucheckern knabbern. Völlig vertieft in ihre Beute bemerkte sie die schwarze Kätzin nicht, die sich an sie heranschlich. 

Jetzt! 

In Gedanken sah sie schon die quiekende Maus, stattdessen landete sie hart auf dem Boden, eine schwanzlänge vor der Maus. Schnell und flink wie sie war, floh das Tier in ein kleines Loch am Boden. Mit zusammengebissenen Zähnen und angelegten Ohren rappelte sich Echosplitter auf. Ihre linke Schulter schmerzte etwas, ihre Landung war nicht gerade elegant. 

Früher hätte sie so einen Sprung locker geschafft. Alleine wäre ich längst tot. Nicht mal jagen kann ich! In Gedanken machte sie sich selbst herunter. Sie wollte Beute fangen, junge Gelenke besitzen und ihrem Clan dienen, wie es sich gehörte. Schluckend verdrängte sie diese Gefühle und wollte die Momente der misslungenen Jagd verdrängen. 

Stattdessen setzte sie ihren Weg fort, bis sie an einen kleinen Bach gelangte. Das Wasser plätscherte sanft in ihren Ohren und für einen Moment vergaß sie das Geschehen um sich herum, bis sie ein Knacken hinter sich hörte. Erschrocken drehte sie sich um, sah aber nichts. Angestrengt suchte sie die Umgebung ab, konnte aber nichts erkennen. 

Bis sie einen bekannten Geruch bemerkte. 

Regenpfote. 

Der kleine Kater kroch aus einem Holunderstrauch hervor, als er bemerkte, dass die Kätzin ihn gerochen hatte. Mit verengten Augen trat Echosplitter einen Schritt näher. 

„Was tust du da?", fragte sie mit einer leichten Schärfe. 

Regenpfote schluckte, zuckte aber nicht zusammen. „Ich wollte nur nach dir sehen. Also, falls du Probleme mit deinem Herz haben solltest." 

Die Älteste versuchte ruhig zu bleiben und sich ihre Wut nicht anmerken zu lassen. Er sorgt sich nur. „Meinem Herz geht es gut und ich ziehe es vor, nun allein zu sein", gab sie als Antwort. 

Ohne auf eine Antwort zu warten drehte sie sich um und stolzierte davon. „Warte! Ich weiß, dass du geträumt hast!" Mit diesem Wort ließ er Echosplitter innehalten. Ihre Gedanken kreisten erneut um ihren Traum und sie drehte sich seufzend um. 

Regepfote hob erneut sein Wort: „Du musst mir glauben, der SternenClan will dir nur helfen! Genau wie ich!" 

Nun platzte Echosplitters Wut, sie konnte nicht glauben, dass jemand ihr so etwas sagte. „Es geht dich überhaupt nichts an, was ich träume und schon gar nicht wie ich handle! Ich will meine Zeit als Älteste in Ruhe leben und nicht mit einem lästigen Schüler im Nacken!"

 Regenpfotes Augen wurden groß, seine Beine begannen leicht zu zittern. Ohne noch etwas zu sagen, drehte er sich um und verschwand im Unterholz. Echosplitter hielt noch ein paar Momente inne. War ich zu hart zu ihm? Immerhin hatte sie nicht ganz die Wahrheit gesagt. Trotzdem verdrängte sie jegliches Gefühl von Reue und konzentrierte sich wieder auf ihren Spaziergang. Doch auch nach enier Weile gingen ihr seine Worte nicht aus dem Kopf. 

Der SternenClan will dir nur helfen! Genau wie ich!

Echosplitters ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt