Meine Hogwartsgeschichte - eine Fred Weasley FF

Kapitel 3 - Bootsfahrt

Vorsichtig spähte ich aus der Abteilungstür hinter Fred, George und Lee her, die sich durch das Gewusel im Gang schlängelten. Ich wollte auch gerade einen Fuß vorwärts setzen, doch von weiter hinten im Zug strömten noch mehr Schüler nach und drückten mich somit wieder ins Abteil zurück. Verzweifelt sah ich mir die Schülermasse an. Ich konnte micheinfach nicht durchsetzen. Doch ich war fest entschlossen, hier in Hogwarts mein Ich zu verändern, stärker und mutiger zu werden. Das fing ja auf jeden Fall schon mal gut an!

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich etwas hinter mir Klopfen hörte. Ruckartig drehte ich mich um und sah die Zwillinge an, die mir mit albernder Gestik bedeuteten, doch auch endlich aus dem Zug zu steigen. Nickend wandte ich mich wieder dem Gang zu und stellte fest, dass dieser nun angenehm leer war. Zufrieden lief ich den Gang hinunter und merkte, wie mir  Gigi auf die Schulter sprang. Schnell hüpfte ich aus der Tür und war froh, bei diesem Sprung meine schwere Tasche im Zug zurück gelassen zu haben, da mich diese sicher zu Boden gezogen hätte. Hoch motiviert atmete ich die leicht kühle Abendluft ein. ,,Hey, Krümel!'', rief eine Stimme aus dem Getümmel hinter mir. Es war Fred, dass erkannte ich sofort. ,,Bis später in der Großen Halle und viel Glück!'', hörte ich Lees Stimme heraus. ,,Und komm bloß nach Gryffindor!'', ertönte auch Georgs Stimme. Lächelnd suchte ich nun nach den Erstklässlern und einem dickeren, großen Mann mit wuscheligen Haaren, so wie ihn Lee beschrieben hat.

Sein Name war Hagrid, oder so ähnlich, und nach den Beschreibungen der drei anscheinend sehr nett. Trotzdem war er bei den Zwillingen nicht so beliebt, denn, wie ich bei einem der vielen Gespräche im Zug erfuhr, scheuchte Hagrid die beiden des Öfteren aus dem Verbotenem Wald. Weiter vorne sah ich ihn schließlich in einer Schar von meines gleichaltrigen, eine helle Laterne schwenkend. ,,Cecilia Collins?'', fragte er mit seiner tiefen und sehr freundlichen Stimme, als ich bei den Erstklässlern ankam. Ich nickte Stumm. ,,Alles klar, dann sind wir komplett. Folgt mir, folgt mir!'' Stolpernd versuchte ich allen einen schmalen, steilen Pfad zu folgen und wurde dabei immer weiter in das Gedränge geschoben, was mir mal so gar nicht passte. Schließlich lief ich fast ganz vorne, was mir schon eher passte, dachte ich zumindest. Plötzlich blieb Hagrid mit den Worten,, Augenblick noch, und ihr seht zum ersten Mal in eurem Leben Hogwarts'' abrupt am Ufer eines schwarz wirkendem Sees stehen, was die Kinder hinter mir anscheinend nicht sofort mitbekamen, da ich vom jemanden leicht unsanft angerempelt wurde. Ehe ich mich versah verlor ich durch den dazu gewonnenen Schwung mein Gleichgewicht und kippte mit einem leisen Aufschrei nach vorne in Richtung Wasser. Glücklicherweise wurde ich noch rechtzeitig an den Schultern wieder zurück gezogen und blickte in zwei schwarze, erschrockene Augen.

,,Tut mir leid, war nicht mit Absicht. Alles gut?'' Entschuldigend sah mich ein asiatisches Mädchen mit langen, schwarzen Haaren an. ,, Ja, danke..'', krächzte ich leise. Ich wollte gerade nach ihrem Namen fragen, als Hagrid ankündigte, dass nicht mehr als vier Schüler in ein Boot dürfen und sich die Masse in deren Richtung bewegte. Auch das Mädchen und ich wurden leicht in eins der Boote gedrückt. Leicht wackelnd schafften wir es uns mehr oder weniger trocken hinzusetzen. ,,Ziemlich wackelig'', stellte die Schwarzhaarige leicht lachend fest. ,,Ja, etwas'', bestätigte ich ihr lächelnd. ,,Ich bin übrigens Cho Chang.'' Immer noch lächelnd hielt sie mir ihre Hand entgegen, die ich glücklich mit einem ,,Hi, ich heiße Cecilia Collins!'' schüttelte. Wir unterhielten uns noch kurz über unsere Hobbys, wurden jedoch erneut von Hagrid unterbrochen, der alleine in einem Boot sitzend ,,Vorwärts!'' rief. Sofort begannen sich alle Boote im gleichen Tempo über den ruhigen See zu bewegen. Erst jetzt bemerkte ich das atemberaubende Schloss vor mir auf dem Berg. ,,Wunderschön..'', flüsterte ich leicht sprachlos, als ich die unzähligen hell erleuchteten Fenster vor mir bewunderte. Cho nickte nur leicht benommen neben mir. Auch sie schien überwältigt zu sein, genauso wie alle anderen, da außer ,,ohhs'' und ,,ahhs''' nichts weiter zu hören war.

Nach einiger Zeit erreichten wir schließlich den gewaltigen Felsen und mussten uns leicht ducken, als wir durch einen Vorhang aus Efeu hindurch in einen dunklen Tunnel fuhren. Nun befanden wir und unter dem Schloss. Wackelig kletterten wir aus unseren Booten, die inzwischen eine Art unterirdischen Hafen erreicht hatten und folgten Hagrid unzählige Treppen hinauf zum Schloss. Völlig aus der Puste schlich ich weiter und bewunderte mit halb offenen Mund meine Umgebung. Hätte mich Cho nicht aufgehalten, wäre ich voll in ein kleines Mädchen reingerannt. Dankend nickte ich ihr zu. Schließlich blieb der Riese vor dem Schlosstor stehen und klopfte mit seiner gewaltigen Faust an. Als das Tor sich öffnete stand eine streng aussehende Hexe mit einem spitzen Hut und einem grünen Umhang vor uns, an die uns Hagrid mit den Worten ,,Die Erstklässler, Professor McGonagall.'' übergab. Aufgeregt liefen wir nun ihr hinterher, bis wir vor einer weiteren Tür ankamen.

,,Willkommen in Hogwarts.'', fing die Professorin an zu reden. Im Anschluss berichtete sie uns noch von der wichtigen Zeremonie der Häuserwahl und stellte uns sie vier Häuser Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin vor.  ,,Die Einführungsfeier, an der auch die anderen Schüler teilnehmen werden, beginnt in wenigen Minuten. Bitte bleiben Sie ruhig, ich komme zurück, sobald alles vorbereitet ist.''  Sofort brach Gemurmel aus. Auch Cho neben mir fing an nervös auf und ab zu wippen. ,,Hast du auch Angst?'', fragte sie mich schließlich verunsichert. ,,Ja..'', gab ich zu und zupfte nervös meine Umhang zurecht. ,,In welches Haus glaubst du kommst du?'', fragte ich sie. ,, Ich weiß es nicht. Aber ich würde gerne nach Rawenclaw, denke ich.'', berichtete sie. Rawenclaw. Meine komplette Familie war in diesem Haus.

Trotzdem wollte ich unbedingt wie mein Vater nach Gryffindor, denn nur hier könnte ich hoffentlich mehr über ihn herausfinden. Außerdem wollte ich in der Nähe von Fred, George und Lee sein, auch wenn mir Cho Chang sehr sympathisch war. ,,Und du?'', wollte nun sie wissen. ,,Ich würde gerne nach Gryffindor.'', lächelte ich. ,,Die Einführungsphase beginnt!'', ertönte plötzlich eine strenge Stimme und die Tür wurde aufgestoßen. Begeistert und total nervös zugleich betrachtete ich so gut es ging den riesigen, hell erleuchteten Saal vor mir. In wenigen Augenblicken würde ich es erfahren. Ich würde wissen, in welches Haus ich komme. Ich würde erfahren,  welche Richtung meine Zukunft  einschlagen würde.