Kapitel 8 - Der Krankenflügel

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Freds Sicht:

Erneut traf ich den Ball, den mir George zuwarf und beförderte ihn zielsicher in Richtung meines Zwillings, welcher elegant auswich. Wenn wir so weitermachen, wird Wood uns ohne Frage ins Quidditsch Team holen! Triumphierend flog ich zu meinem Zwilling, der mir grinsend abklatschte. Plötzlich ertönten lautere Rufe. Sie schienen vom Schloss zu kommen. Auch George schien sie zu hören und flog langsam in deren Richtung. Ich folgte ihm und erkannte wenig später, dass die Schreie vom Platz aus kamen, auf dem der Flugunterricht stattfand. Plötzlich bremste George abrupt. ,,Fred...?'', fragte er unsicher, seinen Blick starr auf einen Punkt weiter oben im Himmel gerichtet. Auch ich fixierte diesen. ,,Seit wann dürfen Erstklässler so hoch fliegen? ''George sah mich verwirrt an. Doch ich antwortete nicht. Mir war gerade was viel wichtigeres eingefallen. ,,Sag mal...müsste Ceci nicht gerade dort ihre erste Flugstunde haben?'' ,,Stimmt, da hat sie sich doch schon die ganze Zeit drauf gefreut, warum fragst-'' Das genügte mir. Zügig flog ich auf die Gestalt auf dem Besen zu. ,,Du meinst doch nicht etwa-'', nahm ich wie durch Watte die Rufe meines Zwillings wahr. Als ich mich der Person mehrere Meter über mir weiter näherte erkannte ich sie. Diese hellen, leicht lockigen Haare, diese hilflose Haltung...Kein Zweifel - diese zierliche Gestalt, die da gerade in mehreren hundert Metern vom Besen kippte, war Cecilia und sie fiel verdammt schnell!

Ohne mir Zeit zum Nachdenken zu geben, entschied sich mein Körper dazu im Sturzflug auf die kleine Gestalt mehrere Meter unter mir zu fliegen. Die Situation realisierend beschleunigte ich mein Tempo. Die Rufe von George mehrere Meter über mir ignorierte ich völlig, genauso wie die Rufe von weiter unten. Alles woran ich in diesen Moment denken konnte war Cecilia, die im Begriff war zu sterben, wenn ich sie nicht rechtzeitig auffangen würde. ,,Cecilia!'' Panik breitete sich in mir aus. Sie antwortete nicht. Entschlossen lehnte ich mich weiter vor und streckte meinen Arm nach ihr aus. Nur noch wenige Zentimeter...! Nach einem mir endlos erscheinenden Augenblick schaffte ich es schließlich und zog sie behutsam in meine Arme. Ihr Gesicht war kreidebleich, ihre sonst strahlenden, grünen Augen hatte sie fest zusammengekniffen. Vorsichtig wischte ich ihr die Tränen von der Wange. Sie muss große Angst gehabt haben. Von diesem Zeitpunkt an war mir klar, dass ich sie nie mehr weinen lassen würde, was völlig absurd war. Immerhin kannte ich sie erst ein paar Tage. Es fühlte sich jedoch an, als würde ich sie schon Ewigkeiten kennen, sowas hatte ich noch nie erlebt. Ich würde sie nie mehr loslassen! Naja...natürlich war mir bewusst, dass dies nicht möglich war, aber ich würde sie zumindest beschützen, auch wenn dies bei ihr ein Vollzeitjob sein würde...

Sicher am Boden angekommen wurden wir von ihren Mitschülern jubelnd empfangen und auch Madame Hooch stürmte auf uns zu. Davon lies ich mich jedoch nicht ablenken. Starr auf ihr Gesicht fixiert eilte ich los zum Krankenflügel, wo ich sie in die Obhut Madame Pomfreys gab. Glücklicherweise erlaubte sie mir bei ihr zu bleiben. Auch George und Sue durften uns wenig später völlig aus der Puste Gesellschaft leisten, was ich jedoch nicht mitbekam. Mein Herz pochte immer noch wie verrückt vor Aufregung und ich war unfähig irgendetwas außer ihr wahrzunehmen.

Sues Sicht:

,,Cecilia!'' Verzweifelt sprang ich in die Höhe, verfehlte meine Freundin aber knapp. Verdammt was macht sie denn da?! Panik breitete sich in mir aus. Ich konnte mich zwar einige Sekunden auf dem Besen halten, würde es aber unmöglich schaffen ihr hinterherzufliegen. Ich war starr vor Schreck und schlicht weg überfordert. So blieb mir nichts anderes übrig, als mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen dem immer kleiner werdenden Punkt über mir anzustarren. Durch das Gelächter der Slytherin schienen nun auch die anderen Schüler auf sie aufmerksam geworden zu sein, konnten jedoch ebenfalls nur wie ich reagieren. In Gedanken hatte ich mich schon längst auf den Besen geschwungen und meine Freundin heldenhaft gerettet, in der Realität konnte mein Körper dies jedoch leider nicht umsetze. Die Schüler tuschelten, lachten oder schrien, was ich jedoch vollkommen ausblendete. Plötzlich hörte ich jedoch etwas - es war eine Jungenstimme, die total verzweifelt und panisch den Namen meiner Freundin rief. Wenig später durchbrach die Fallende die Wolkendecke, was das Kreischen auf dem Boden nur noch intensivierte und Madam Hooch ihren Zauberstab zücken ließ. Dicht hinter ihr durchbrach jedoch noch eine Gestallt die dichte Wolkendecke. Total gebannt starrte ich auf die beiden Personen, die sich dem Boden immer schneller näherten.

Meine Hogwartsgeschichte - eine Fred Weasley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt