Meine Hogwartsgeschichte - eine Fred Weasley FF

Kapitel 9 - Privatunterricht

Cecilias Sicht:

Am selben Abend durfte ich endlich den Krankenflügel verlassen und wurde somit unsanft zurück in das Schulleben geschoben. Erstaunlicherweise kam ich relativ gut mit, was ich größtenteils Sues Zusammenfassungen der versäumten Stunden zu verdanken hatte. In den Pausen saßen wir fast immer mit Fred und George zusammen und unterhielten uns über alles Mögliche. Nach den Hausaufgaben brüteten die Zwillinge und ich zusammen über neue potentielle Scherzartikel und planten anstehende Streiche. Die Wochen rasten nur so an mir vorbei. Alles war so schön. Wären da nicht die Flugstunden... Eine war katastrophaler als die andere! Ich war einfach ein hoffnungsloser Fall...

''Eine Hexe mit Höhenangst darf sich nicht Hexe nennen!''

Dieser Satz raste die ganze Zeit durch meinen Kopf und ließ mich nicht mehr in Ruhe. Resigniert ließ ich mich neben Sue auf die Bank in der großen Halle fallen. George hörte auf zu schaufeln und auch Fred blickte von seinem Teller hoch. ,,Flugstunde?'', fragte Lee schräg gegenüber von mir. ,,Flugstunde...'', bestätigte Sue stirnrunzelnd neben mir und tätschelte aufmunternd meinen Rücken, als ich meinen Kopf noch mehr hängen ließ. ,,Ich bin hoffnungslos'', stammelte ich abwesend meinen Teller entgegen, auf den mir Fred munter Kartoffeln stapelte. ,,Ach was Krümel, dass stimmt nicht''. ,,Doch George..'' Wie in Trance stocherte ich auf meinem Teller rum und verteilte die Soße über den Tisch. ,,Wer behauptet das denn?'', mischte sich nun auch Fred ein, der seinen Blick starr auf mein Kartoffelmassaker richtete. Stumm schüttelte ich meinen Kopf und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. ,,Madame Hooch'', wimmerte ich und zerquetschte die Gabel in meiner Hand. Keiner sagte was, bis Sue schließlich die Stille durchbrach. ,,Hat sie dich deswegen länger da behalten?'' Wieder nickte ich und atmete tief ein und aus. ,,Sie meinte, dass ich durchfallen werde und dass ich mich nicht so anstellen soll. Höhenangst ist lächerlich und keine Ausrede vom Flugunterricht fern zu bleiben.'' Eine einzelne Träne rollte meine Wange hinab und vermischte sich mit meinem mittlerweile kalten und nicht mehr wiedererkennbaren Tellerinhalt. Ich wusste ja selber das ich mich anstellte, aber ich konnte es doch auch nicht ändern. So lange ich denken konnte hatte ich Angst vor Höhen, panische Angst. Darum mied ich Situationen, die mich mit einer gewissen Höhe konfrontierten, die letzten Jahre sogar erfolgreich. Umso lächerlicher erschien mir mein naiver Gedanke vor meiner ersten Flugstunde, dass ich meine Höhenangst mittlerweile überwunden hätte und ich sogar Freude beim Fliegen verspüren würde. ,,Mach dir keine Sorgen'', versuchte mich Fred zu trösten.  ,,Wir werden dir helfen!'' Mein Blick hob sich und ich sah, wie er seinen Zwilling in die Seite stieß. ,,Ähh ja! Genau, wir werden dir helfen!'', willigte George mit ein und rieb sich seine Seite, während er seinen zufrieden grinsenden Zwilling böse anfunkelte. ,,Ich helfe auch!'', strahlte Sue begeistert in die Runde und auch Lee wollte mir helfen. Überglücklich bedankte ich mich bei allen, auch wenn ich der Meinung war, dass dies nichts bringen würde.

In den kommenden Tagen strengte ich mich im Unterricht besonders an, was meinem Haus in Fächern wie Geschichte der Zauberei, Kräuterkunde und sogar Zaubertränke ordentlich an Punkten brachte. Ich wollte einfach alles tun, um mein Defizit im Fliegen auszugleichen. Nebenbei ging ich meinen Freunden leicht aus den Weg, da ich einfach nicht fliegen wollte. Leider ging dieser Plan nicht so ganz auf...

,,Sag mal Krümel...'', begann eine mir nur allzu bekannte Stimme hinter mir zu sprechen, was mich stark zusammenzucken ließ. ,,Gehst du uns etwa aus dem Weg?'' George überholte mich und versperrte mir den Fluchtweg. Auch Fred stellte sich vor mich und sah mich erwartungsvoll an, was mich noch mehr verzweifeln lies.

Warum tue ich sowas? Sie sind so lieb zu mir und wollen mir helfen... Und was mache ich? Ich weiche ihnen aus und drücke mich vor dem Fliegen. Ich bin einfach nur feige. Bin ich überhaupt würdig mich eine Gryffindor nennen zu dürfen?
In meinen Selbstzweifeln vertieft bemerkte ich gar nicht, dass ich aus dem Schloss zum Quidditchfeld gezogen wurde.