🌸Auf zum Schmetterlingsanwesen, über Umwege und Erkenntnisse🌸

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„Ich freue mich auch schon darauf. Wann willst du aufbrechen?", wollte ich Tengen's Vorhaben wissen, um ihn zum Freudenviertel mit zu begleiten. Ja, die Klangsäule, die nach wie vor gegenüber von mir auf meinem Futonbett saß, hatte mich nach unserem erfolgreichen Training dazu umstimmen können, ihn auf eine Dämonenjagd zu unterstützen. Zugegeben, so ganz konnte ich auch noch nicht realisieren, was ich mir nun damit genau angetan oder gedacht hatte, aber es wurde bestimmt schon schiefgehen.
„Am besten noch heute Abend!", weihte er mich in seine Vorstellung ein.
„Gut, bevor wir aber losgehen, werde ich mich noch umziehen und das Blut aus meiner Uniform waschen."
„Wenn ich dir dabei helfen kann, lass es mich wissen."
Bedankend schenkte ich ihm ein Lächeln, „das ist lieb von dir, aber das mache ich schon."
Tengen erhob sich von seinem Platz, ging zur Schiebetür und hielt einen kurzen Moment inne. „Danke, Kaori. Das bedeutet mir überaus viel, dass du heute mitkommst."
Ich hörte, wie ein großer Stein geradewegs von seinem Herzen laut zu Boden fiel.
„Nicht dafür. Genaugenommen muss ich mich bei dir bedanken, dass du den Weg zu mir gefunden und mich nicht aufgegeben hast."
Auch er schenkte mir ein vielsagendes Lächeln, welches keine Worte bedarf und trat wieder zurück ins Tatami-Zimmer, damit ich mich umziehen konnte.
Abermals, wie vor dem Training, entnahm ich dem Schrank meine andere Uniform derselben Farbe. Rasch entledigte ich mich meiner blutgetränkten Kleidung und schlüpfte in meine dunkelblaue Rockuniform. Darauf zog ich mein Kirschblüten-Haori drüber, versteckte meine Beine in die dunkelblauen Kniestrümpfe und platzierte die leere Schwerthülle an meinen weißen Gürtel. Ein solcher Fehler durfte sich niemals außerhalb einer Schutzzone abspielen. Die Klinge eines jenen Jägers hatte niemals irgendwo anders zu sein, als bei einem selbst. Sie lag gewiss noch draußen im ansehnlichen Blumengarten, wo ich zuletzt mit Tengen mein Training abgehalten hatte, ehe er mir halbwegs den Kopf abschlug. Gut, dass wir hier umgeben von Glyzinien waren, die es Dämonen unmöglich machten, hierherzukommen.

„Sag mal, könntest du mir meine Schwerter wieder an den Rücken binden?", bat mich Tengen alsbald ich zu ihm ins Tatami-Zimmer gefolgt war und streckte auch sogleich meine mondsteinfarbene Klinge entgegen.
„Aber natürlich", versicherte ich ihm und steckte mein Schwert in die Scheide zurück. So bekam ich das nächste Paar Klingen entgegengedrückt, die ich auch nichtsahnend zu meiner beschmutzten Kleidung in die Hände nahm.
„Ui! Sind die schwer geworden", bemerkte ich mühselig, „hingegen ist meine Klinge leicht wie eine Feder. Wie kämpfst du inzwischen damit?! Damals waren die noch viel leichter."
„Ja, ich war auch eben erschrocken darüber, welch Unterschied zwischen unseren Waffen liegt. Zumal ich zu meiner Anfangszeit auch nur mit einer Klinge gekämpft hatte. Inzwischen brauche ich etwas Schweres in den Händen. Mein Kampfstil hat sich über die Jahre hinweg verändert, geprägt von gewaltigen, schnellen und wuchtigen Hieben. Du agierst unglaublich schneller als ich, besitzt inzwischen die Grundform meiner Atmung – die Donneratmung, obwohl ich dich damals in der Klangatmung geschult hatte. Schon erstaunlich, nicht?"
Behutsam als auch beschwerlich wickelte ich seine großen Schwerter an seinen Rücken, während ich ihm zuhörte.
„Stimmt, deine Atmung, die du mir damals gelehrt hast, stammt von meiner ab", sinnierte ich, „dennoch sind deine Klingen unwahrscheinlich schwer geworden sowie auch dein Kampfstil. Ich glaube, dass ich die inzwischen nicht mehr ausführen kann", schmunzelte ich.
„Das vermute ich auch."
„Dafür ist es auch schon viel zu lange her. Das liegt ja jetzt auch schon viele Jahre zurück, dennoch weiß ich noch, wie ich deine Klangatmung einzusetzen habe", pflichtete ich ihm in Gedanken versunken bei und schnürte den Rest zu Ende, „so, jetzt gehe ich waschen und dann können wir los."
„Lass dir Zeit, aber beeil dich."
Schmunzelnd prustete ich los, schüttelte dabei den Kopf und huschte an ihm vorbei.
„Wie der Herr wünscht", rief ich in seine Richtung, schlüpfte in meine Sandalen und lief zum kleinen Bach in die Nähe.

Beruhigend plätscherte das klare Wasser durch die darunter liegende steinige Ausbuchtung. In all der Zeit, die ich nun seither hier verbracht hatte, war dies einer meiner Lieblingsörtchen gewesen. Es erdete mich, ließ mich über viele Gedanken in meinem Kopf stolpern und entführte mich in eine entspannte Welt. So auch jetzt, während ich das Blut aus meiner Kleidung wusch. Ich dachte gerade über das Training nach, welches wir eben ausgeführt hatten. Tengen hatte inzwischen immens an Kraft zugelegt, dass ich ehrlich gesagt ziemlich erstaunt darüber war. Ich hatte allerlei Mühe gehabt, ihm gegenüber standhaft zu bleiben, trotz dass ich ihn als Dämonin weitaus überlegen sein hätte müssen. Zwar gelang es mir auf eine unerklärliche Weise, aber ich vernahm auch, dass ich nicht gänzlich auf meiner davor dagewesenen Leistung war. Es war noch einiges an Luft nach oben gewesen. Es lag doch gewiss daran, dass ich nun mehr eine Zwangspause einlegen musste.
... ?
Welch süßlicher Duft... Verdutzt konzentrierte ich mich nun mehr auf mein Handwerk und liebäugelte die Blutspur, die sich beim Waschen im kalten Wasser zog, die mir aber auch duftend zur Nase stieg. Normalerweise wäre mir dadurch übel und schlecht geworden – wer konnte schon ohne Weiteres eine größere Menge des eisernen Blutes riechen und es auch noch köstlich finden?! Aber diesmal... Dieses Mal war es anders. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich bemerkte, dass ich Hunger bekam. Solch ein Verlangen hatte ich zuletzt, als ich noch gewöhnliche Speisen zu mir nehmen konnte. Doch gerade... Ich hätte am liebsten reinbeiß-
„Na, wie weit bist du?", unterbrach mich die helle Stimme Tengen's unmittelbar hinter mir, während er mir kräftig seine Hände auf die Schultern legte, wodurch ich doch glatt erschrak.
Ich fühlte mich augenblicklich ertappt und schäbig. Als hätte ich gerade etwas Verbotenes getan.
„Äh- fast fertig", antwortete ich überrumpelt und zerknautschte den Stoff in meinen Händen, als hätte ich es vertuschen wollen. Dabei floss erneut eine Welle an Blut heraus.
„Ist alles in Ordnung?", fragte er mich verwundert – sicherlich auf meine unvorbereitete Antwort sowie mein Verhalten.
Scheiße!
„Ja-a", gab ich durcheinander von mir, wobei sich Tengen neben mich kniete.
Liebevoll legte er seinen Zeigefinger an mein Kinn und brachte mich so dazu, in seine fuchsiaroten Augen zu schauen, wobei sein linkes Auge von einer auffälligen Zeichnung geziert war. Er schien ernst gewesen zu sein.
„Ich habe dir nicht umsonst meine Hilfe angeboten, Kaori."
„Ja, ich weiß", ließ ich betroffen über meine Lippen rollen und wendete meinen Blick von ihm ab.
„Hey, hör auf, dich schlecht zu fühlen. Du hast überhaupt nichts getan. Zudem darfst du nicht vergessen, dass es jetzt leider zu dir gehört. Wichtig ist, was du daraus machst. Du bist niemanden angegangen. Es war dein eigenes Blut und davon gekostet hast du auch nicht."
Seine Zuversicht in Gottes Ohren...
„Dem bin ich mir bewusst, Tengen, was aber, wenn es mich auf der Mission wieder einholt. Und ich rede nicht von meinem eigenen Blut. Ich kenne mich in meiner neuen Gestalt viel zu wenig. Fakt ist aber, dass ich keinem Menschen etwas antun werde!", gestand ich ehrlich und mit voller Willensstärke, mein Vorhaben als auch Versprechen an mich selbst nicht zu brechen.
„Dann kämpfst du dagegen an, wobei ich dir beistehen werde. Ich habe ein Auge auf dich. Ich bin mir bewusst, worauf ich mich einlasse. Ich bin auch darauf vorbereitet, dass es schwierig werden könnte und es zu unvorhergesehenen Situationen kommen kann."
Seine Worte erleichterten mich. Plötzlich fiel es mir um Längen leichter an die unbekannte Sache heranzugehen. Natürlich ließen sich die Ehrfurcht und der große Respekt daran nicht gänzlich verscheuchen, aber ein Stück weit in die Schranken ließen sie sich dennoch weisen.
„Danke, Tengen."

Gemeinsam gingen wir den kurzen Weg wieder zurück zu meinem Häuschen, wo ich die nasse Uniform über eine gespannte Leine aufhing und schenkte meiner Begleitung volle Aufmerksamkeit.
„So, dann würde ich mal sagen, schicken wir mich durch die Glyzinien-Hölle", schlug ich vor, wobei Tengen ein überraschtes Gesicht auflegte.
„So ein scheiß! Du kannst hier doch gar nicht raus... Das habe ich überhaupt nicht bedacht! Dann kannst du also doch nicht mitkommen..."
Ich zog vielversprechend eine Augenbraue hoch.
„Wie du vorhin schon bemerkt hast, versuche ich um jeden Preis menschlich zu bleiben und ich wäre nicht Kaori, wenn ich nicht auch schon ausprobiert hätte, inwieweit sich auch die Glyzinien auf mich auswirken. Es gibt einen einzigen Weg von diesem Anwesen bis ganz nach unten, wo die letzten Bäume stehen, den ich schnell passieren kann", erklärte ich mit erhobenem Zeigefinger, der diesen einen Weg symbolisierte, „mir wird zwar kotzübel und schwindelig, aber den schaffe ich durch."
„Du bist doch echt verrückt", stellte er breit grinsend fest.
„Na, hör mal. Wenn man nichts anderes als Gartenarbeit zu tun hat, kommt man auch auf verrückte Ideen. Aber wir müssen schnell sein."
„Nichts leichter als das!"
So ergriff ich ihn bei der Hand und zog ihn hinter mir her zur besagten Stelle, wo es für mich am wenigsten unerträglich war.
„Gut! Mach dich bereit, Tengen. Wir gehen los in drei, zwei, ein-", noch ehe ich meinen Satz überhaupt vollenden konnte, raste die Klangsäule bereits davon. Da sollte er noch einmal sagen, dass ich planlos gewesen wäre... Ich tat es ihm gleich. Blindlings schoss ich ihm hinterher und holte ihn fast ein, schaffte es jedoch nicht gänzlich. In wenigen Minuten hatten wir auch schon den endlos erscheinenden Weg hinter uns gelassen und kamen am Fuße des Berges an. Ich war am Ende! Nein, nicht nur auf den Weg bezogen, sondern auch körperlich. Mit erhobener Hand in die Richtung Tengen's, die eine Pause andeutete, beugte ich meinen Oberkörper nach vorne herunter und stütze meine andere Hand auf meinem Oberschenkel ab.
„Mir ist ... Kotzübel!!", beklagte ich mich, mit überaus flauem Magen, außer Puste und schaute dabei zu Boden, „okay... Warte... Das wird gleich... Wieder!"
Intensiv konzentrierte ich mich auf meine Atmung, um die Übelkeit loszuwerden, die mir im Halse feststeckte. Schwindelig war mir auch und ich zitterte, als hätte ich mich vergiftet.
„Aber immerhin hast du es geschafft. Geht's dir gut?", stand mir Tengen unbeholfen bei und legte seine warme große Hand auf meine Schulter.
Ich nickte tief einatmend, „mhm."
Das war sicherlich ein Bild für die Götter. Tengen hatte bestimmt bemerkt, dass meine Schultern zu wackeln begannen, denn ich konnte nicht mehr an mich halten und brach in schallendes Gelächter aus.
„Was ist denn jetzt los?!", erklang es unvorbereitet von ihm, „ist alles in Ordnung?!"
„Oo-h man!", bedauerte ich belustigt, „dabei habe ich Glyzinien geliebt und jetzt macht sie mich einfach benommen und schadet mir", lachte ich mich selbst aus, „ja, es ist alles okay, aber ich könnte mich immer noch übergeben."
Auch ihm entlockte ich somit sein unterdrücktes Lachen, „ich hätte schwören können, dass es viel schlimmer ist, als es aussah... Das kann ja nur ein prächtiges Abenteuer werden...", ließ Tengen seine Zweifel darüber lauten.
„Wenn ich mich recht entsinnen kann, hattest du schon immer Spaß mit mir."
Hatte ich da gerade richtig gesehen, dass er für einen kurzen Augenblick überrascht dreinschaute, ehe er wieder seine glanzvolle Miene aufsetzte?
„Ja, das stimmt. Dem habe ich nichts entgegenzusetzen. Nun gut, bevor wir aber zum Freudenviertel aufbrechen, möchte ich noch weitere Truppenmitglieder aus dem Schmetterlingsanwesen mitnehmen."
Was?! Entsetzt schaute ich zu ihm auf.
„Ich habe mich doch gerade verhört? Wie viele willst du denn noch mitnehmen? Zudem traue ich mich gar nicht in die Nähe dieses Anwesens. Vielleicht als Mensch, aber so nicht!"
„Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd. Ich gehe rein, hole noch zwei Unterstützer dazu und dann gehen wir auf die Jagd", glänzte er mich selbstsicher an, als wäre das schon abgesprochen gewesen, „du kannst in der Nähe darauf warten, bis ich wieder rauskomme. Ich erwarte doch nicht, dass du mit hineinkommst."
„Das werde ich auch ganz bestimmt nicht tun. Du weißt, dass mich die anderen immer noch tot sehen wollen, als dass sie sich darauf freuen würden, mich zu sehen."
„Quatsch. Nicht alle sind gegen dich."
„Aber die meisten... Also schön. Du gehst rein und kommst mit weiteren Truppenmitgliedern wieder raus. Ich halte mich in unmittelbarer Nähe zu dem Anwesen auf."
Schwermütig atmete ich aus und setzte die Kapuze meiner Haori auf. Wenigstens noch ein klein wenig extra Schutz, um nicht direkt gesehen zu werden.
„Genau so machen wir das."

Zusammen mit Tengen bestritt ich den Weg durch den tiefen Wald zu einem der Anwesen unserer Dämonenjägertruppe – das von Shinobu. Die kühle und frische Luft umarmte uns sanft. Der singende Klang der Vögel, sowie das Knacken und Knistern von Ästen unter unseren Füßen schallte durch die dichten Bäume und ruhige Gegend hindurch. Es tat unsagbar gut, mal einen Tapetenwechsel zu erleben und mich nicht nur ungesehen, in das nächste kleinste Dörfchen zu schleichen, um Sake zu stehlen und wieder nach Hause zu eilen.
„Sag mal, Kaori, hast du eigentlich was von deinem Bruder gehört?", durchbrach Tengen's Stimme die angenehme Stille zwischen uns.
Ich stockte. Auf solch eine Frage war ich gar nicht vorbereitet.
„N-nein. Und darüber bin ich auch ganz froh. Ich will dieses Monster auch nicht mehr sehen."
„Entschuldige, ich wollte dir nicht zu nahe treten."
„Das hast du nicht. Deine Frage ist durchaus berechtigt. Sie traf mich halt eben nur unvorbereitet."
„Das war gewiss keine Absicht."
Kaoru...
Es war Herbst, fast schon Winter. Gemeinsam mit meinem Zwillingsbruder hatte ich Holz und Kohle von draußen gesammelt, um uns in unserem kleinen bescheidenen Heim einzuheizen und zu kochen. Unsere Eltern weilten schon seit unseren späten Kindertagen nicht mehr bei uns, weil sie von Dämonen heimgesucht und getötet wurden. Nach erledigter Arbeit und einem leckeren Abendessen legten wir uns zur Ruhe und schliefen tief und fest. Plötzlich wurden wir durch einen fürchterlichen lauten Krach unsanft aus dem Schlaf gerissen und so standen auch schon drei hungrige und blutrünstige Dämonen mitten in unserem Schlafgemach. Zwei von ihnen lachten höhnisch und verspottend. Schmiedeten perfide Pläne, wen sie von uns beiden zuerst verspeisen sollten und letztendlich auch wie. Ich hatte immens große Angst. Vor der Situation, um meinen Bruder und ebenso um mein eigenes Leben. Ich konnte mich noch zu gut daran erinnern, wie unsagbar kalt es wurde. Von einem Dämon ging eine gewaltige Aura aus, man traute sich noch nicht einmal mehr in seiner Gegenwart zu blinzeln. Seine blutroten Augen blitzten mich immer wieder scharf an, als würden sie mich alleine nur schon vom Anblick aufschlitzen wollen. Er war ruhig, schien genervt von seinen beiden Mitstreitern oder vielleicht doch Untergebenen? Jedenfalls unterwarfen sie sich im Nu, sobald man auch nur bemerkt hatte, dass er einen Atemzug nahm, um zum Sprechen anzusetzen.
Noch nicht einmal mit der Wimper zu zucken, hatten sich die zwei auf Kommando des schwarzhaarigen Dämons in Windeseile auf meinen Zwillingsbruder gestürzt und bissen beherzt auf seinen großen Körper ein. Arme, Beine, Bauchregion und der Brustbereich wurden von diesen abscheulichen Wesen wortwörtlich auseinandergenommen. Unter schmerzerfüllten Schreien bissen sie ohne Pause überall hinein, rissen ihm sogar vollständig den Arm ab. Aus den klaffenden Wunden floss und spritzte unaufhörlich das weinrote Blut. Sie schmatzten und verspotteten ihn in einer unaufhörlichen Tour, schwärmten immer wieder davon, wie köstlich er doch war und wie erstaunlich lange er am Leben war. Ich saß vollkommen unter Schock da, konnte mich keinesfalls regen oder gar handeln. Ich hatte den Gedanken, mir ein Messer oder die Axt nehmen zu können, jedoch wurde ich von dieser abscheulichen Szene und den einbrennenden Schreien, sowie des mächtigen dritten Dämons, derart unter Kontrolle gehalten, dass ich aus verschwommenem Blick bloß nur zusehen konnte.
„Nun gut. Lasst von ihm ab. Ich werde mir dieses Prachtexemplar zu meinem Eigen machen!"
Das war das Stichwort und schon ließen sie ein Stück weit von seinem fast schon zerstörten Körper ab. Sein Blick leer und starr an die Wand gerichtet. Der Arm und die Beine lagen in unnatürlicher sowie schmerzhafter Position zitternd dar. Sein flacher Atem ging nur noch stoßweise. Der Dämon schnitt sich mit seinen scharfen Fangzähnen in den Finger und warf nur einen einzigen Blutstropfen auf eine von den zahlreichen Wunden Kaoru's. Sein Körper fing unkontrolliert stark zu zucken an. Seine Verletzungen begannen binnen weniger Sekunden zu versiegen. Seine bernsteinfarbenen Augen verfärbten sich im hineinfallenden Mondlicht ins Ultraviolette und ich war mir bewusst, dass soeben seine Verwandlung begann. Sein abgetrennter Arm wuchs binnen eines Augenaufschlags wieder nach, seine großen Wunden waren von dem einen auf den anderen Augenblick verschwunden – als wären sie nie dagewesen. Seine kupferroten mittellangen Haare verfärbten sich mitternachtsblau und in den Spitzen himmelblau. Er stand ohne Weiteres auf, als hätte er bloß nur geschlafen.
„Und nun nimmst du dir deine Zwillingsschwester als erstes Häppchen vor, damit deine endgültige Verwandlung abgeschlossen ist!"
„Kaori?", riss mich Tengen's beunruhigte Stimmfarbe aus meinen grausamen Gedanken.
„Ja-a? Was ist?", antwortete ich hastig.
Die Frage nach meinem Bruder warf mich mehr aus der Bahn, als es mir lieb war. Tengen ergriff meine Hand und zwang mich so stehenzubleiben. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich ihn aus verschwommenem Blick ansah.
„Ich wollte dir gewiss keine schmerzhaften Erinnerungen hervorrufen. Das wollte ich nicht."
Und schon bemerkte ich, wie er mich in eine tröstende Umarmung zog. Ich drückte mich gänzlich gegen ihn und vergrub mein Gesicht in seine starke Brust.
„Tengen...", flüsterte ich leise gegen ihn, „danke, dass du mir damals das Leben gerettet hast. Wärst du nicht gekommen, hätten sie mich zu viert angegriffen. Allen Vorrang Kaoru. Ich bin mir sicher, dass er es auch darauf abgesehen hatte, mich auf dieselbe Art und Weise zu foltern, wie er es zuvor erlebt hatte, bevor er mich auch zum Dämon gemacht hätte."
„Das hätte ich an jenem Abend um jeden Preis verhindert. Es war zwar bloß nur ein Zufall, dass ich in der Nähe war, aber glaub mir, Kaori, selbst wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon ein Jäger gewesen wäre, wäre ich dir zur Hilfe geeilt. Und ich hätte auch deinen Bruder umgebracht, wenn er nicht so feige gewesen und abgehauen wäre."
„Das wäre wohl das Beste gewesen...", murmelte ich schwer.
Es war nun bereits sechs Jahre her, als sich dieser schreckliche Abend ereignet hatte. Tengen war zu diesem Zeitpunkt ein Dämonenjäger des Ranges Kinoe, dem ersten Rang unter den Säulen. Was ihn selbst zu dieser Zeit keineswegs schwach erschienen ließ. Er war gerade mal zarte siebzehn Jahre alt, wohingegen Kaoru sowie ich vierzehn waren. Er hatte ohne Mühe und in derselben Schnelligkeit die eingedrungenen Dämonen erledigt, wie er es heute tat – zur hiesigen Zeit mit einem Ein-Schwerter-Stil. Klar, war er nun als Säule um Längen in seinen Fähigkeiten gewachsen, jedoch empfand ich ihn bereits damals als einen hervorragenden Kämpfer.
Ich vermisste schmerzlich meinen Zwillingsbruder. Nicht nur, dass er der Letzte aus unserer Familie war, den ich noch hatte, nein, Kaoru, war ein sehr sanfter Junge gewesen. Überaus einfühlsam, der typische starke Bruder und mein Fels in der Brandung. Er strahlte mit Leichtigkeit seine Ruhe und Gelassenheit aus, die ich mir bei ihm abgeschaut hatte. Ein Optimist obendrauf. Und an jenem Abend wurde er zum menschenfressenden Monster verwandelt, der bereit war mich ebenso zu attackieren. Jedoch schaffte er es zusammen mit Muzan vor Tengen's Eintreffen zu fliehen, weshalb es ihm nicht möglich war, auch meinen Bruder zu erwischen. Dennoch wurde Tengen's erfolgreicher Einsatz damit belohnt, dass er zur Säule aufstieg. Mich hatte er derweil dazu überredet bekommen, eine spezielle Atmung zu erlernen – seine Klangatmung, als auch die Aufnahmeprüfung zur Dämonenjägerin zu absolvieren. Der Weg dorthin war alles andere als leicht, denn ich hatte nie die Absicht gehabt, eine Jägerin geschweige denn überhaupt eine Säule zu werden. Heute hingegen war ich ihm dankbar, dass er derart dickköpfig darauf bestand, mich als Tsuguko zu bekommen und mich lehren durfte. Aber Tengen war gewiss kein gnädiger Lehrmeister...

Nachdem wir weiterliefen und sich die angenehme Stille wieder zu uns gesellt hatte, erreichten wir auch baldig das Schmetterlingsanwesen. Ein Ort, den auch ich sehr oft besuchen musste. Besonders nach Kämpfen, die mich ordentlich mitgenommen hatten. Die Truppe rund um Shinobu war allesamt derart herzlich zu mir gewesen, dass ich wahrlich die aufgezwungenen Aufenthalte sehr genoss. Dennoch war auch die Insektensäule zur damaligen Zeit gegen meinen Verbleib in der Dämonenjägergruppe. Ich rechnete Shinobu sehr hoch an, dass sie mich zumindest nicht auch auf dem Scheiterhaufen sehen wollte, sondern lediglich nicht mehr in den Rängen der Säulen.
„So, da wären wir. Bleib du hier und ich gehe kurzum rein und trommel meine Truppe zusammen", wies mich Tengen an, der sich sogleich vor mich gestellt hatte und die Hände in die Hüften stemmte.
„Alles klar, ich warte hier brav auf dich."
So verschwand Besagter und ich hielt es für sicher, mich am Ende des Zauns, fernab vom Eingang aufzuhalten. Das große Schmetterlingsanwesen – es war das größte unter all den Anwesen, die sich um das Hauptquartier befunden hatten. Es lag gewiss mitunter daran, dass hier auch die Krankenstation aufzufinden war. Hier traf man auf Shinobu, Aoi und den Helferinnen Sumi, Naho, Kiyo, wie auch gelegentlich auf einige Kakushi's. Wir Säulen hatten die Elementaranwesen unser Zuhause nennen dürfen. Obanai und Giyu bewohnten das Wasseranwesen. Im Feueranwesen war die Flammen-, sowie Liebessäule untergebracht – Kyojuro und Mitsuri, wobei Mitsuri derweil dort alleine zu wohnen schien. Das Erdanwesen wurde einzig und alleine von Gyomei bewohnt. Im Luftanwesen trieben Sanemi und Muichiro ihr Unwesen, während ich zu damaliger Zeit mit Tengen und seinen Frauen unter einem Dach gelebt hatte – dem Donneranwesen. Die Gebäude standen allesamt in unterschiedlicher Distanz zueinander, dennoch war jedes nicht allzu weit voneinander entfernt. Auch ein Trainingsplatz sowie eine heiße Quelle befanden sich in weiterer Entfernung.
„Hör sofort auf damit!", hörte ich Aoi aus der Nähe laut protestieren sowie ein gemeinsames, „Hilfe!", von Sumi und Kiyo.
„Lass mich wieder runter", bittete Aoi fast schon panisch, „ich hab doch ... nichts getan. I-ich-"
„Beruhige dich", wandte Tengen ein, „sei still, Göre!"
„Aufhören, bitte!", flehte Kiyo.
„Lassen Sie sie doch runter", klagte Sumi weinerlich.
Was hatte dieser Muskelprotz da bitte vorgehabt?! War das etwa nicht abgesprochen, dass er weitere Mitglieder auf die Mission mitnahm?
„Hilfe, Kanao, bitte!", versuchte es Aoi ein weiteres Mal.
Kanao? Hatten sie jemand Neues im Schmetterlingsanwesen? Dieses Mädchen war mir unbekannt.
„Kanao!"
„Bitte Kanao!"
Sogleich hörte ich auch die seichten Schritte Tengen's, die sich allmählich auf den Ausgang des Anwesens näherten. Der hatte doch nicht ernsthaft vor, die Mädels entführen zu wollen, oder?!
„Danke Kanao...", vernahm ich erleichtert von Aoi.
Hatte sich besagte Kanao doch dazu entschieden einzugreifen? Auch Tengen's Schritte verstummten.
„Was wird das bitte, wenns fertig ist? War meine Anweisung etwa nicht deutlich genug?", brummte Tengen tief, woraufhin er keine Antwort erhielt und ihn losbrüllen ließ, „los, jetzt spuck schon aus! Und hör auf an mir zu zerren!"
Die süßen Helferlein Sumi und Kiyo schrien gleichzeitig, „geht zum Angriff über!", „Attacke!" So hörte ich, wie sie schnellen Schrittes zu Tengen geeilt sein mussten.
Ich wusste nicht so recht, ob ich nun lachen oder hätte helfen sollen. Wenn ich zur Hilfe geeilt wäre, wem hätte ich dann eigentlich geholfen?!
„Jetzt reißt euch mal zusammen, ihr kleinen Gören!", brüllte derjenige, der Truppenmitglieder suchte.
„Verdammt, was hast du mit den Mädchen da vor?", erklang es streng als auch lautstark von einer mir unbekannten Stimme, „lass sie sofort los!"
Reflexartig zog ich mich weiter zurück hinter den Zaun, um auch ja nicht gesehen zu werden. Somit hatte sich auch meine Fragestellung im Nu aufgelöst. Für einen Moment hörte man überhaupt nichts. Was ging da bitte vor sich?! Und wer war jetzt der neue Junge, der da aufgetaucht war? Seltsamerweise ging von ihm nicht nur eine Aura aus. Es waren zwei, die ich nicht definieren konnte. Ich legte meine Stirn in Falten. Ihn sah ich aufrecht stehend, aber die andere Aura war klein, schien gekauert an seinem Rücken geheftet...
„Er hat vor uns zu entführen", erklärte Kiyo die Situation, „bitte, so hilf uns doch!"
Der Meinung war ich leider bereits auch. Das war so typisch für Tengen. Genau so hatte er mich auch frühmorgens aus dem Bett geholt für unser Training, als ich sein Tsuguko war. Da kamen fürchterliche Erinnerungen hoch.
„Du kleines Rotzbalg!", entgegnete Tengen wütend, woraufhin Kiyo ängstlich schrie, „aaaaah!"
Ich hörte, wie der Junge vom Eingang ins Anwesen rannte und wohl gesprungen sein musste. Auch hörte ich einen weiteren Sprung, ehe ich zu Boden fallende Geräusche vernahm. Es reihten sich immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf dazu. Jedoch sah ich in jenem Moment, wie Tengen auf dem Torbogen kniete. Zusammen mit Aoi auf der Schulter gespannt und Naho unter dem Arm gepackt, die sich beide zappelnd immer noch dagegen wehrten. Der war doch verrückt... Erschrocken darüber hielt ich mir meine Hände vors Gesicht.
„Alles gut da oben?", hörte ich den Unbekannten fragen, woraufhin Kiyo mit „ja", antwortete.
„Hey, du Holzkopf", beleidigte Tengen den aufgetauchten Jungen, „vor dir steht Tengen Uzui. Ehemaliger Shinobi. In dieser Gegend kann mir weit und breit niemand das Wasser reichen! Glaubst du Hosenscheißer, du könntest mich mit ner Kopfnuss zu Fall bringen?"
„Du sollst die Mädchen in Ruhe lassen! Du elender Entführer!"
„Genau, genau!", pflichtete ihm Kiyo bei.
„Was soll das Ganze hier überhaupt?"
„Perversling, Perversling!", krächzte Sumi dazu.
Da platzte Tengen augenscheinlich der Kragen und entgegnete aufgebracht, „ihr habt doch'n Knall! Wie redet ihr eigentlich mit mir? Ich hab hier das Sagen! Ich bin eine der Säulen, verdammt!"
„Ich erkenne dich aber nicht als Säule an! Mmh!"
So langsam musste ich mir dann doch ein Prusten verkneifen. Zu gerne hätte ich diese Auseinandersetzung aus nächster Nähe betrachtet. Ich hatte mich zu damaliger Zeit nicht getraut, mich gegen Tengen aufzuspielen. Der hätte mich gnadenlos einen Kopf kürzer gemacht.
„Was heißt hier, mmh? Denkst du etwa es juckt mich, ob du mich anerkennst? Bist du noch ganz dicht? Schimmelt dir dein Hirn weg, oder was? Ich benötige für meinen Auftrag weitere weibliche Truppenmitglieder und abgesehen von Shinobu's Tsuguko brauche ich nicht mal eine Erlaubnis!"
Shinobu hatte inzwischen ein Tsuguko? Konnte es etwa das kleine Mädchen mit den pechschwarzen Haaren sowie den purpurnen Augen gewesen sein, das sie adoptiert hatte? Ich meinte, sie hatte sie doch Kanao genannt, oder? Genau konnte ich mich nicht erinnern, aber so langsam dämmerte es bei mir.
„Aber Naho ist kein Truppenmitglied! Sie hat nicht mal eine Uniform an!", setzte sich Kiyo für unter Tengen's Arm eingeklemmte Naho ein.
Darauf schaute sich Tengen seine in unschuldigem Weiß gekleidete Geisel an, die ihm einen ängstlichen Blick entgegenbrachte und warf sie kurzum vom Eingangsbogen.
„Na dann, Abflug!"
„Tengen!", tadelte ich leise vor mich her, wobei ich ihn dafür am liebsten laut angegangen wäre, jedoch hielt ich mich weiterhin bedeckt. Dennoch hatte das gereicht, um zu wissen, dass er mich gehört hatte. Denn genauso wie bei ihm, war auch mein Hörsinn deutlich ausgeprägter, als unsere anderen Sinne. Naho musste wohl aufgefangen worden sein, denn einen schmerzlichen Aufprall vernahm ich glücklicherweise nicht.
„Hast du noch alle Tassen im Schrank, du Monster?!", giftete der Junge gen Tengen.
„Woäh, er hat mich weggeworfen", winselte Naho.
„Gut, aber die hier nehme ich für meinen Auftrag mit", beschloss Tengen für sich und die anderen ignorierend, „ich bezweifle, dass sie mir was nützt, aber wenigstens zählt sie als Truppenmitglied."
Aoi gefiel das so gar nicht und das konnte ich in ihrem ängstlichen als auch schockierten Blick herauslesen. Sie hatte zwar damals die Aufnahmeprüfung erfolgreich absolviert, behauptete aber von sich aus, dass es nur pures Glück gewesen war. Sie war der Wasseratmung mächtig, ebenso wie Giyu. Jedoch hatte Aoi keine Zeit damit verbracht, zu trainieren, um die Dämonen zu bekämpfen. Kurzerhand entschloss sie sich dazu, im Schmetterlingsanwesen auszuhelfen und die verletzten Dämonenjäger zu verarzten.
„Zieh sie nicht in deine Probleme mit hinein!", zischte der Junge Tengen scharf an, „denkst du, du kannst hier einfach auftauchen und dir alles erlauben? Händige Aoi aus!"
Vollkommen unbeeindruckt schenkte Tengen ihm seine Aufmerksamkeit, „na sieh an. Mehr hast du nicht zu bieten? Wenn das wirklich alles ist, was du mir entgegenzusetzen hast, dann geht es wahrlich bergab mit den neuen Dämonenjägern."
„... Lass Aoi frei und nimm stattdessen uns mit!", schlug er mutig vor.
Uns?! Meinte er damit Kanao und ihn? Bitte, Tengen... Sag nein. Aoi war zumindest eine von denen, die mich gekannt hatte!
„Und wer seid ihr, bitte?"
Wie auf Kommando sprangen zu Tengen's Seite zwei weitere Jungs auf den Zaun dazu. Einer von ihnen trug einen sonnengelben ins Warmorange laufenden Kimono, ebenso wie seine mittellange Haarpracht, während der Hintere der beiden eine Wildschwein-Maske trug? Oder Wildschwein-Kopf?! Auch fiel mir auf, dass dieser keine Oberkörperbegleitung trug. Dafür aber auch ein Zwei-Schwerter-Stil anwandte. Beide waren in der Dämonenjäger-Uniform gekleidet – ergo konnte ich daraus schließen, dass auch diese beiden die Aufnahmeprüfung bestanden hatten. Zeitgleich sprangen auch sie ins Innere des Anwesens sowie auch aus meinem Blickfeld. Waren das also drei neue Dämonenjäger, von denen Tengen eben enttäuscht zu sein schien?
„Ich hab gefragt, wer ihr seid. Raus mit der Sprache!"
„Ich bin zwar grad erst zurück, aber die Kraft in mir ist am Überkochen!", sprach einer von ihnen mit seiner auffallenden Reibeisen Stimme, „da kannst du dich gepflegt drauf verlassen!"
Konnte das der Wildschwein-Junge gewesen sein? Würde zumindest besser passen, als auf den sanften Blondschopf.
„Nimm sofort deine Griffel von Aoi! Ha-aben wir uns da verstanden?! ... A-auch, wenn du ein wahres Muskelmonster bist, we-erde ich ...Kein Schritt ... Zurück we-eichen", wies der andere Junge Tengen ehrfürchtig an.
Er schien darüber nachzudenken. Und dieser Blick gefiel mir gar nicht. Er war wahrlich daran interessiert und überlegte, dieses Angebot anzunehmen...
„Wenn das so ist, bin ich wohl gezwungen, euch drei mitzunehmen..."
„... Hö-ö?!", vernahm ich von dem Jungs-Trupp verwundert, zudem ich mich am liebsten dazu gereiht hätte.
„Wehe dem, einer von euch Knirpsen tanzt mir aus der Reihe!", glänzte Tengen und verpasste Aoi sogleich einen schelmischen Klaps auf den Po.
Beschämt sowie auch schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und senkte meinen Blick. Keine Frage, das war überflüssig, aber ich hätte gelogen, wenn ich es nicht auch witzig gefunden hätte. Sorry, Aoi, aber Tengen war halt Tengen...
Eins zu null für die Klangsäule. Statt zwei Gruppenmitglieder hatte er nun ganze drei dazu bekommen. Zwar keine weiblichen und mir auch völlig unbekannten Jäger, aber er hatte sein dickköpfiges Ziel halbwegs erreicht. Wie hätten sie wohl auf mich reagiert? Zufrieden war ich damit ganz und gar nicht und ich glaubte nochmal ein ernstes Wörtchen mit dem Proleten darüber wechseln zu müssen. Dadurch begab ich mich nur noch mehr in Gefahr.


🌸Kaori, die dämonische Säule // Demon Slayer FF🌸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt