❝fragen❞

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Ich will so viel wissen,
doch ich stelle keine Fragen.
Denn, was ich wissen will,
kann man nicht erfragen.
Denn die Dinge, die ich wissen will,
sind die ganz kleinen Dinge.
Die, auf die du wahrscheinlich selbst keine Antwort kennst.

Ich will so viel wissen,
doch ich stelle keine Fragen.
Über die Dinge, die du tust, weil sie einfach passieren.
Warum sich auf dein Kinn ein Grübchen zeichnet, sobald du lächelst.
Warum dir immer diese eine Haarsträhne ins Gesicht fällt.
Oder warum deine Augen so blau sind.

Ich will so viel wissen,
doch ich stelle keine Fragen.
Über die Luft, die du atmest,
Die Sonnenstrahlen, die dich treffen.
Und den Mond, der dich jeden Abend anblickt.
Denn für dich ist das alles bedeutungsloser Alltag.
Während es für mich eine Bedeutung hat, die mich Nachts wach liegen lässt.

Ich will so viel wissen,
doch ich stelle keine Fragen.
Denn ich würde nicht um eine Blume bitten, sondern um all ihre einzelnen kleinen Blätter.
Würde mir die Details herauspicken und alles darüber wissen wollen.
Zum Beispiel, warum du sogar die hässlichsten Lieder im Radio mitsummst oder warum du deinen Kopf immer auf deine rechte Hand stützt statt auf die linke.

Ich will so viel wissen,
doch ich stelle keine Fragen.
Denn sofort würde ich damit verraten,
dass ich an dich denke und mir genau die Fragen stelle, die ich mir nicht stellen sollte.

❝in our hands❞ || poetryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt