rune dahmke

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„Y/n? Bist du das?"

„Warte... Rune?" Fassungslos drehe ich mich um und sehe mich tatsächlich einem Mann gegenüber, der mir unendlich vertraut ist. Es ist Rune, mein Sandkastenfreund... Und jemand, den ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe. Seitdem er in Kiel Handball spielt, haben wir uns komplett aus den Augen verloren - und so freue ich mich riesig, ihn nach all der Zeit mal wiederzusehen.

"Y/N!" Sein Strahlen wird noch breiter und ehe ich es mich versehe, liege ich auch schon in seinen Armen. Rune hat die Distanz zwischen uns überwunden, als wäre es nichts.

„Rune..."

Als er mich wieder absetzt, mustere ich ihn neugierig.

"Du siehst gut aus, du hast dich echt gemacht."

"Das kann ich nur zurückgeben." Er lacht und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

"Gott, du hast mir echt gefehlt. Ich bin leider grade echt in Eile, aber... Wollen wir vielleicht schnell Nummern tauschen? Damit wir uns nicht wieder aus den Augen verlieren?"

"Gerne." Schnell diktiere ich ihm meine Nummer und er klingelt einmal durch, bevor er sein Handy wieder in die Tasche schiebt.

"Ich muss leider schon los, wir haben gleich Abschlusstraining und der Trainer bringt mich um, wenn ich zu spät komme... Aber wenn du Lust und Zeit hast, kannst du ja zum Spiel kommen? Ich hol dich durch den Spielereingang rein und wir machen danach was? So wie in alten Zeiten?"

„Das klingt echt gut." Ich muss etwas Lächeln, bevor ich es mir nicht verkneifen kann, ihn ein wenig zu provozieren.

„Welches Trikot soll ich anziehen? Mein Ekberg Trikot? Oder Wolff? Wer glaubst du freut sich mehr?"

Sein Schmollen ist Antwort genug für mich und so fange ich an zu Lachen, bis er mich beleidigt unterbricht.

„Du kriegst eins von mir. Wird dir zwar zu groß sein, aber das ist ja egal. Das lasse ich mir doch nicht entgehen."

„Ja, ist es echt. Dann freu ich mich auf ein nach dir riechendes XXL Trikot."

Ich umarme ihn zum Abschied, bevor ich nach Hause fahre, um mich für das Spiel fertigzumachen.

Rune hält sein Versprechen.

Kaum, dass ich am Spielereingang ankomme, schaut mich einer der Security skeptisch an, bevor er mich zu sich winkt.

"Name?"

"Y/N. Rune Dahmke hat mir gesagt, dass ich..."

Ich muss den Satz nicht beenden, denn schon nachdem ich meinen Namen genannt habe, holt der Mann ein Trikot von dem kleinen Tisch hinter der Tür und reicht es mir, zusammen mit einem speziellen VIP Pass.

Der Weg durch die Halle ist mir beinahe so vertraut wie mein eigenes zuhause und so stehe ich schon bald auf meinem Platz, an dem ich mir erst einmal sein Trikot überstreife.

Rune, der just in dem Moment die Platte betritt, sieht mich und fängt an zu strahlen, weshalb ich ihm einmal kurz zuwinke und wir uns in stillem Einverständnis erst einmal auf das Spiel konzentrieren. Und in meinem Fall auch noch auf die Atmosphäre in der Halle, die wieder einmal atemberaubend ist.

"Y/N!!!" Sein Schrei bringt mich zum lachen und so springe ich schnell auf - nur, um direkt wieder in seine Arme gezogen zu werden.

„Du hast super gespielt, Großer!" Lobe ich ihn sofort, während Rune das Gesicht an meinem Hals vergräbt. "Weil du da warst... Ich hab dich vermisst..."

So niedlich und anhänglich kenne ich ihn gar nicht und als ich mich etwas von ihm lösen will, wird sein Griff um mich fester. "Noch nicht, bitte..."

"Ich wollte noch gar nicht weg." Beruhige ich ihn sanft, während ich meine Finger in seine Haare wandern lasse, um ihn sanft zu kraulen, wie ich es früher oft getan habe.

"Soll ich schauen, ob ich öfter zu deinen Spielen kommen kann? Und dich so oft es geht anfeuern kommen?" Er nickt sofort, bevor er sich nun doch aus unserer Umarmung löst.

„Ich hab dich vermisst" Nuschelt er schließlich und lehnt seine Stirn an meine.

"Ich dich doch auch, Rune..."

Und das ist die Wahrheit, doch nicht die ganze Wahrheit.

Die ist nämlich, dass nicht nur die plötzliche Entfernung Schuld war, dass wir uns aus den Augen verloren haben - sondern auch, dass ich mich damals in  ihn verliebt habe...

Und jetzt, wo ich ihm so nah bin, flammen all die Gefühle wieder auf, die ich eigentlich in der Vergangenheit geglaubt habe.  Er scheint meinen Herzschlag zu spüren, denn er haucht ein „Hast du mir vielleicht etwas zu sagen?" bevor er seine Lippen federleicht auf meine legt.

Unsicher erwidere ich seinen leichten Kuss, doch als wir uns lösen, bin ich knallrot im Gesicht. "Wie...? Woher...?"

„Du hast uns nach all der Zeit noch als Hintergrundbild, vergräbst den Kopf die ganze Zeit im Trikot und dein Herz schlägt schneller, und... ich hab einfach gehofft, dass du ähnlich empfindest..."

„Heißt das...?"

„Ich liebe dich Y/n, ja." Sein Lächeln ist so sanft, dass ich gar nicht anders kann, als es zu erwidern und meine Lippen dann sanft wieder auf seine drücke. Doch das ist noch nicht alles, Rune ist noch nicht fertigt. „Du weißt ja, dass wir bald nach Rio fliegen, und... wir dürfen unsere Freundinnen mitnehmen, also... Möchtest du mit mir nach Rio kommen?" „Also soll ich deine Freundin sein?" Verlegen, so verlegen wie ich ihn noch nie erlebt habe, nickt Rune, und spätestens jetzt bin ich mir sicher, dass es mit Abstand der schönste Tag in meinem Leben ist.

Hätte mir jemand noch beim aufstehen gesagt, dass ich Abends in Runes Armen liege und er mich küsst, hätte ich diese Person entschieden für verrückt erklärt, doch jetzt, wo es tatsächlich zur Realität geworden ist, möchte ich rein gar nichts an diesem Tag ändern, denn nun habe ich endlich meinen besten Freund, der auch gleichzeitig auch meine große Liebe ist, wieder an meiner Seite.

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