Kapitel 3: Ein verwirrender Tag

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Letzte Nacht habe ich unglaublich schlecht geschlafen. Ich war mit meinen Gedanken die ganze Zeit bei Ryan und dachte über den merkwürdigen Anruf nach. 'Hoffentlich ist heute wieder alles normal', denke ich. Ich verlasse gerade meine Wohnung, als meine süße, alte Nachbarin, mich freudig begrüßt und mich zum Frühstück einladen will. "Ähhm... Es tut mir wirklich leid Frau Weber, ich hätte ihr Angebot gerne angenommen, doch ich muss zur Arbeit. Einen schönen Tag noch!" erkläre ich ihr. "Jaja, die Jugend von heute, immer im Stress..." murmelt Frau Weber, während ich eilig das Treppenhaus hinunter spurte. Mist, ich bin jetzt schon 5 Minuten zu spät! Hoffentlich ist Ryan nicht sauer.
Als ich weitere 5 Minuten später den Laden betrete, werde ich nicht begrüßt. Ryan steht lässig hinter der Kasse und mustert mich abfällig. Dann legt er los:" Verdammt Alice! Dein zweiter Arbeitstag und schon fast eine Viertelstunde zu spät?! Wie stellst du dir das vor?" Plötzlich kommt er wütend auf mich zu und packt mich an den Schultern. "Hast du es immer noch nicht kapiert? Steh hier nicht so blöd rum und fange an! Ich habe dir gestern schon alles erklärt, also mach schon." Ich werde von ihm mit dem Rücken an die Wand gedrückt und danach lässt er mich los. Kurz darauf ist er im Lagerraum verschwunden. Oh mein Gott, was war das denn bitteschön? Ich bin immer noch ziemlich irritiert und verwirrt. Doch kurz darauf fange ich wirklich mit der Arbeit an, um ihn nicht noch wütender zu machen. CDs wieder richtig umsortieren, Eddiketten aufkleben und den Boden wischen ist wirklich nicht besonders spannend. Als ich merke, dass Ryan immer noch nicht wieder aufgetaucht ist, kommt mir die Idee, mich bei ihn zu entschuldigen. Doch als ich in Richtung Lagerraum gehe, stolpere ich ausversehen über den Wassereimer. Natürlich fällt er um und ergießt sich über den gesamten Boden. 'Oh nein, das hat mir gerade noch gefehlt' denke ich. Als ich mich umdrehe, sehe ich, was mein "kleines Missgeschick" noch so angerichtet hat: Ein komplette neue Lieferung von CDs ist von meinem kleinen "Wasserschaden" betroffen. 'Ohh neein! Ryan wird mich umbringen', denke ich. Hektisch schaue ich mich im Laden um, ich suche einen Lappen zum aufwischen. Natürlich muss genau jetzt ein neuer Kunde den Laden betreten, der auch noch Hilfe bei der Suche von einer CD braucht. Dummerweise kann ich die gesuchte CD jedoch nicht finden und natürlich ist Ryan immer noch nicht aufgetaucht, was bedeutet, dass ich den Kunden bitten muss, zu warten.
Fünf Minuten später kommt endlich Ryan hinzu. Erst schaut er entschuldigend den Kunden an, dann sieht er auf meinen kleinen Unfall und zum Schluss starrt er hasserfüllt mich an. "Entschuldigen Sie vielmals das Caos , das Mädchen ist hier neu und hat sich noch nicht wirklich zurechtgefunden. Was suchen Sie denn Herr Berns?" spricht er dann den Mann neben mir an. "Ach so wichtig ist es nicht, kümmern sie sich doch bitte um ihre... was soll ich sagen... Praktikantin?! Ich werde beim Großhandel nach der CD suchen! Schönen Tag noch." antwortet dieser in einem leicht gereizten Tonfall und verlässt keine Sekunde später den Laden. "Scheiße Alice! Was machst du für einen Mist! Nichts klappt hier, erst versaust du eine ganze Lieferung, dann findest du nicht die richtige CD und vergraulst somit auch noch einen Stammkunden!" schreit Ryan mich an. "Verschwinde einfach von hier! Ich kann dich so nicht gebrauchen und du machst alles kaputt. Jetzt hau endlich ab!"

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