Chapter 11

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"Erzähl mir davon, aus der Sicht eines Schwulen." Sagte ich und hörte ihn interessiert zu.

Curly lacht und seufzt erneut. „Es war im ersten Jahr in der High School, das schlimmste Jahr meines Lebens. Genau wie du war ich in einen Sportler verknallt. Diesmal war der Typ offen schwul und jeder seiner Sportlerfreunde akzeptierte ihn, ich habe den Fehler gemacht, versehentlich meine Gefühle nach einem seiner Fußballspiele zuzugeben."

"Und?" Ich lächelte ihn an.

Harry lächelt zurück und fährt sich mit der Hand durchs Haar. „Ich habe nie wirklich jemandem davon erzählt, es tut mir leid. Nachdem ich meine Gefühle eingestanden hatte, beschloss er, mir eine Chance zu geben. Die ersten drei Monate waren tatsächlich erstaunlich, er hat mich immer geküsst und mir gesagt, dass ich hübsch bin, ich habe das geschätzt. Die Sommerferien kamen, danach änderte sich alles. Er war nicht so oft mit seinen Freunden zusammen, das bedeutete also, dass er mehr Zeit mit ihm verbringen konnte. Und... verdammt." Harrys Augen beginnen zu tränen. Er streckt eine Hand nach seinen Augen und wischt sie ab.

Ich bemerke den Stimmungswechsel und runzelt die Stirn. Also stand ich vom Bett auf, ging zu Harry und setzte mich neben ihn. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst, es tut mir leid, dass ich es angesprochen habe."

„Nein, nein", Harry schüttelte den Kopf und wischte die Schweißtränen weg. „Ich sollte es jemandem erzählen. Okay, Sommerpause, ja. Er veränderte sich, nachdem alle seine Freunde weg waren, das verursachte bei mir ein Schleudertrauma. Ich habe viel Zeit bei ihm zu Hause verbracht, meine Mutter war wirklich aufgeregt, dass ich jemanden gefunden habe, also drängte sie mich sogar, auch zu ihm nach Hause zu gehen. Zuerst störte es mich nicht, aber es begann sich zu ändern. Seine Eltern gingen nachmittags zur Arbeit. Wir waren die meiste Zeit allein und das brachte ihn dazu, Dinge zu wollen, mich zu wollen."

„Oh nein," ich schüttelte den Kopf. „Harry, erzähl es mir nicht."

Er lächelt und macht sich nicht einmal die Mühe, die Tränen in seinen Augen abwischen. „Er hat mir meine Jungfräulichkeit genommen, er hat mich manipuliert. Ich bemerkte es erst, als ich nach Hause ging, stundenlang weinte und versuchte, es wegzuwischen. Das ging so weiter, bis ich anfing, mich darüber zu beschweren, und er anfing, energisch zu werden. Er packte meine Handgelenke, bis sie hässliche violette Flecken hinterließen. "Ich musste Armbänder tragen, um sie zu verdecken, er entschuldigte sich am nächsten Tag bei mir."

Ich legte einen Arm um Harry, nachdem die Tränen zu fließen beginnen. „Du musst nicht weitererzählen."

„Danach wurde es immer heftiger, wir fingen an zu streiten und er schlug mir ins Gesicht." Harry schnieft und atmet zitternd aus. „Nachdem er mich zum ersten Mal geschlagen hatte, ging ich mit einer starken Schwellung am Auge nach Hause. Es war spät in der Nacht, also kam ich nachts damit durch. Meine Schwester weckte mich am nächsten Morgen und fing an, nach meiner Mutter zu schreien. Es hat mir so große Angst gemacht. Meine Mutter rannte herein, schaute mich an und fiel fast in Ohnmacht. Sie fragte mich, was passiert sei, aber ich habe ihn offensichtlich vertuscht und gesagt, dass ich über eine der Treppen seines Hauses gestolpert sei. Ich habe gespielt, als wäre es cool. Oh, wie ich mich geirrt habe.

„Das alles für einen Siebzehnjährigen? Das ist verrückt, Harry."

Curly nickte und wischte sich mit dem Arm über die Augen. „Ich kann nicht glauben, dass ich dir das erzähle." Er schluckt den Kloß in seinem Hals herunter. „Zurück zur Geschichte, ja. Ich ging weiter zu ihm nach Hause, meine Eltern sahen meine blauen Flecken und ich deckte ihn auch damals. Danach sagte er mir, dass er mich liebte. Obwohl er mich weiterhin schlug und ich weiterhin für ihn log. Meine Mutter wurde nach dem dritten blauen Auge misstrauisch. Jeden Abend nach dem Abendessen deutete sie eindringlich an, dass ich ihr alles erzählen könne, und fragte immer, ob mit meinem Freund alles in Ordnung sei und ich habe immer und immer wieder wie ein Idiot gelogen." Ich hörte ihm geduldig zu und er tat mir so leid.

So viel Mitleid hatte ich tatsächlich selten mit Leuten. Aber Harry ist mir super schnell so unglaublich wichtig geworden.

,,Hattest du danach, bei keinem anderen Typen mehr versucht?" fragte ich ihn nur uns, er sah traurig auf den Boden und schüttelte den Kopf. Auch wenn ich ihn nicht lange kannte, verspürte ich dieses Verlangen ihm zu zeigen, dass nicht alle Typen so waren. Harry hatte das Recht, genauso glücklich zu werden wie die anderen Paare auf dieser Welt.

Ich sah es als meine Aufgabe, ihn glücklich zu machen, jedenfalls die Zeit, die wir noch zusammen sind, wie es danach werden soll, weiß ich noch nicht genau, aber irgendwas würde mir schon einfallen. Ich weiß nicht, woran es genau lag, dass ich Harry helfen wollte, aber es fühlte sich richtig an.

Viele würden es wahrscheinlich Liebe nennen, aber das war es nicht. Es war, keine Ahnung. Möglicherweise einfach nur Mitleid gegenüber Harry. Das Worte Liebe, ist wirklich schwer zu verstehen. Liebe kann vieles sein, aber was das Liebe?

Versteh mich nicht falsch, natürlich war Harry eine wundervolle Person, aber keine Ahnung, ob das was ich fühlte wirklich liebe war, aber ich würde es wohl noch früh genug herausfinden. Ich war echt überfragt und hatte keine Ahnung, was es war.

War ich überhaupt Schwul? ich hab keine Ahnung. Bisher war ich nicht an Typen interessiert, aber Harry war sehr attraktiv, das konnte man nicht verneinen. Harry war ein netter junger Mann, mit deiner traurigen Backstory, er hatte wirklich besser verdient und da kam mir ein Gedanke wieder in den Sinn.

,,Ich könnte ein besser Boyfriend als er sein.'' sprach ich meinen Gedanken laut aus.

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How I met your dad // L.SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt