•Kapitel 6•

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Dean

*Ein paar Tage später, an einem freien Samstag*

Ich stand erst um Eins auf, ein freier Samstag bedeutete in der Polizei das man den Tag erstmal ausschlief und dann nur in der Wohnung rumlag, denn so einen Samstag würde es erst einen oder zwei Monate später wieder geben.
Ich machte mir einen Kaffe in meiner Küche und setzte mich mit diesem auf meinen Balkon, den jeder hier hatte.
Die meisten hatten hier Pflanzen stehen, ich nur eine Bank und einen Tisch, im Sommer vielleicht noch ne Hängematte, aber die letzte war letztes Jahr kaputt gegangen.
„Du musst X mit einer Zahl ersetzen."
„Und wie ...? Ich hasse den scheiß. Den Rest bekomme ich hin, ich kann alle Formen von Chemie auswendig, aber den Mist bekomm ich nicht hin!"
Ich stand auf und lehnte mich an das Geländer um schräg nach unten zu schauen.
Celeste saß dort, mit einem ebenfalls schwarzhaarigen jungen Frau.
„Lucy ... das ist doch überhaupt nicht so schwer", meinte sie und strich sich ihre schwarzen Haare aus dem Gesicht. Ihre Schwester war also da.
„Es gibt auch Menschen die um diese Zeit ihre Ruhe haben wollen, Schneewittchen!" Sie blickte sofort auf und schaute zu mir. Sie blinzelte mich böse an. „Wenn Sie so nervtötend sind, warum kommen Sie dann nicht runter und helfen mir, meiner Schwester was beizubringen?", fragte sie gereizt.
„Man hat keine Ruhe vor dem", grummelte sie und ihre Schwester fing an zu lachen.
„Ist er das?", fragte ihre Schwester. Also hatte sie über mich gesprochen.
„Ja."
„Aber er ist doch ganz niedlich, Celeste ..."
„Er ist ein Idiot und versteht überhaupt nichts von Feingefühl. Lass uns reingehen, der will seine Ruhe haben."
„Das habe ich gehört!"
„Heute können Sie mir eh keine Bewertung geben, weil wir ja frei haben, anstatt auf der Straße zu sein und mir etwas beizubringen, ist ja nicht so wie wenn ich in drei Monaten meine Halbjahres Prüfung habe", meinte sie zu mir.
Sie packte Hefte und auch Papier und Stifte und packte ihre Schwester am Arm.
„Lass uns drin weiter machen, ihn halte ich nicht länger aus", meinte sie zu ihrer Schwester. Jetzt war zumindest kein Ton mehr zu hören. Es war leise. Hin und wieder hörte ich Gelächter von unten. Wahrscheinlich hatte sie ihre Balkontür nicht geschlossen.
Einige Stunden später klingelte es. Ich riss die Tür auf ohne in den Türspion zu sehen und sah die Kleine von Celeste. Sie war definitiv hübscher. War aber auch zu unschuldig und süß. Sie hatte halt die Haltung einer Polizistin nicht. Sie war ein Kind. Sie strahlte mich an. So viel gute Laune war doch nicht ansteckend oder? Sie hielt in der Hand einen Pappteller der mit einem weiteren Pappteller abgedeckt war. „Kuchen", meinte sie und hielt ihn mir hin. „Keine Sorge ist zuckerfrei und mit Protein. Den macht Celeste immer besonders gut."
Ich nahm ihn wiederwillig. „Ist da Chillipulver drin?" Ihr lächeln verblasste. „Wie bitte?"
„Ach schon gut. Hat den deine Schwester geschickt?"
„Nein ich dachte ich bringe ihnen was. Sie hat wie immer zu viel gemacht", lachte sie nervös.
„Danke, willst du rein kommen?"
Sie schüttelte den Kopf. „Ich sollte wieder nach unten. Einen schönen Tag noch Sir."
Ich nickte. „Dir auch Kleine."
Sie ging auf die Treppen zu und ich schloss meine Tür. Sie war süß, aber Celeste war definitiv der Inbegriff von Sexy ... An was dachte ich da bitte?
Ich schüttelte den Kopf und probierte von dem Schokokuchen. Etwas süßes war da definitiv drin. Ich würde Celeste fragen müssen, was sie anstatt dem Zucker genommen hatte.
Ich ging einfach nach unten mit dem leeren Teller in der Hand.
Ich klopfte daraufhin an der Tür und die Kleine von vorhin machte wieder die Tür auf.
„Oh ... schmeckt der Kuchen nicht?"
„Doch doch ... was riecht hier so gut?"
„Oh kommen Sie rein, Celeste hat Enchilada gemacht."
„Lucy, ich dachte du wolltest den Tisch decken", meinte Celeste, die zur Tür kam und mich ebenfalls anblickte.
„Was willst du?", fragte sie mich sofort.
„Er wollte mit Essen ... und bestimmt sagen das ihm der Kuchen geschmeckt hat."
„Bist du dir sicher daß du Enchilada essen wollen? Ich hab sie wie meine Abuelita gemacht, mit traditioneller roter Soße aus getrockenten roten Chilischoten vermischt mit anderen Gewürzen. Komm und wehe ich höre eine Bemerkung das es zu scharf ist."
Lucy stellte eine Auflaufform auf den Tisch, wo ich sie vor zwei Wochen genommen hatte und nahm noch einen Teller und Messer und Gabel aus ihrer olivegrünen Küche.
„Und Sie wie läuft die Arbeit?"
„Gut, was machst du denn so?"
„Ich studiere Chemie an der Vortex."
„Da habe ich auch studiert."
„Ohh wirklich? Was haben Sie denn studiert?"
„Strafrecht."
„Und dann waren Sie auf der Polizeischule?", fragte sie mich interessiert.
„Ich wollte eigentlich nie studieren. Ich habe beides parallel gemacht und viele Vorlesungen geschwänzt", erzählte ich und musste lächeln als ich an sie dachte.
„Ich verstehe den Sinn nicht ganz."
„Meine Frau hat dort Strafrecht studiert und ich habe versucht sie zu umwerben. Irgendwann hat es geklappt und wir haben geheiratet."
„Oh ihre Frau", meinte Lucy überrascht. „Sie war aber nicht oben oder? Wir hätten Sie auch einladen müs ..."
„Nein nein", meinte ich.
„Luciana, iss still", schimpfte Celeste. Ich wusste, dass sie es wusste, da sie es mir schon vorgeworfen hatte deswegen kein Feingefühl zu haben.
„Sie ist leider an einer Oberdosis verstorben, sehr schrecklich. Jemand hatte ihr während eines Falles eine süchtig machende Substanz gespritzt und leider konnte sie danach nicht mehr aufhören."
Ich sah das Celeste mich erschrocken ansah und Lucy schien fast zu weinen. „Deswegen sage ich immer keine Alleingänge, man sollte aus Fehlern lernen. Und immer schön darauf achten, wenn du feiern gehst. Es gibt viele Gadgets heutzutage verhindern, dass dir jemand was ins Glas kippt", warnte ich Lucy, die brav nickte.
„Er hat recht. Pass auf. Diese Stadt ist voller Drogenticker. Sie würden alles tun, um dich von ihnen abhängig zu machen."
Sie nickte brav.
„Sarah und ihre Freundinnen holen mich ab. Ich gehe dann in zehn Minuten."
Celeste nickte. „In Ordnung. Vergiss deine getrocknete Wäsche nicht. Ich habe alles gewaschen."
„Danke Schwester."
„Kein Problem Baby."
Luciana ging und wir beide blieben zurück.

Police of the Vortex Sides (Sequence Celeste-Dean)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt