🔱20 - der Beginn des Krieges

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„Folgt dem Pass am dritten Gebirgsgipfel entlang", wies der Pꬰꞓon Anführer kundig von der Beschaffenheit ihres Verstecks, hinauf zu den angesprochenen Bergen. „Er wird Euch vor den Augen der Kyrotaner verbergen und sicher bis in die Tallandschaft von Rydikta leiten. Von dort ist es nicht mehr weit zum Nebelwald"

„Habt Dank", neigte Namjoon als oberstes Sprechorgan der Gefährten das Haupt vor dem selbstlosen Beistand der Pꬰꞓon. Nebst leicht zu tragenden Proviant gaben Sie ihnen wichtige Informationen, wie sie das schwierige Gelände zu Pferden geschickt und möglichst unproblematisch durchqueren sollten, um vor den Kyrotanern sicher zu sein. Von keinem der Pꬰꞓon wurde durch ein Niederknien oder Alarion's direkte Blutsverwandschaft zum Königshaus verbal angesprochen, doch in jedem der anwesenden Augenpaare erkannte Taelarion die stille Wahrheit. Sie alle wussten um seine Herkunft Bescheid, mussten sie denn aus welchem anderen Grund wären sie ihm gegenüber so aufgeschlossen und hilfsbereit? Mit der Identität eines gewöhnlichen Bauernjungen würden sie ihm nach der Genesung doch sicherlich nahegelegt haben, sich wieder auf die Suche nach einem sicherer Ort zu machen. Ihn taten sie nicht wegschicken, und dafür war er ihnen bis in die Seele zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet und er schwor sich, sich erkenntlich zu zeigen. Wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt in der Zukunft überhaupt noch am Leben bin, spekulierte er betrübt.

Chimin und die Tokheimer verstauten die letzten Habseligkeiten in dem einfachen Geschirr ihrer Pferde, ehe sie sich in den Sattel zogen und wie Yoongi auch mit höchst konzentrierter Miene hinauf in den Himmel schauten. Ihre Haltung war angespannt und aufrecht, wie eine straff gezogene Puppe der ein zusammensacken verweigert war. Jederzeit rechneten sie damit, feindliche Lanzen mit wehenden Bannern des Königshauses zu erspähen und schnellstmöglich die Flucht zu ergreifen. Ihre einvernehmliche Hingabe getroffen durch ledigliche Blickwechsel fügte sie zu einer Einheit, einer Gruppe von Gefährten, deren oberste Priorität im Schutz des Prinzen verankert war. Zur selbigen Zeit tat Taelarion sein Bestes, sich die Zweifel und die Sorge nicht zu Kopf steigen zu lassen. Er fürchtete sich wie ein kleiner Junge, dem widersprach er nicht, und er betete darum, seine Existenz möge nicht noch mehr guten Menschen das Leben kosten, denn das Sterben war sinnlos und mit jeder entschlafenen Seele fühlte es sich in der Brust des Prinzen an, als entschlafe ihm auch ein kleiner Teil des Lebens. Um die Hüfte geschnürt trug er eine Schwertscheide, die beinahe so lang war wie sein gesamter Arm. Yoongi hatte ihm mehr schlecht als recht die Grundhaltung mit dieser Waffe gezeigt und ihm dennoch geraten, in brenzligen Situationen stets bei Karak zu bleiben und ihm das Kämpfen zu überlassen. Ich scheue mich nicht davor, das Leben eines Menschen zu beenden bevor der es mit deinem tut.

Namjoon sattelte als letzter der Gefährten auf, nachdem er sich beim Anführer für die so schwer entbehrlichen Pferde bedankt und mittels eines Versprechens verabschiedet hatte. Das Versprechen, die Hilfsbereitschaft so bald wie möglich ums vielfache aufzuwiegen. Die Zeit drängte und reichte nicht für die Vertiefung von Namjoon Überlegungen. Drum würde er den Pꬰꞓon bei ihrem nächsten Aufeinandertreffen sein Angebot unterbreiten, ihrer beiden Zufluchtsorte ein gemeinsames Zuhause zu erschließen um somit eine Festigkeit gegen die Feinde aufzubauen. Aus strategischer Sicht leckte man sich die Finger nach einer solch famosen Eingebung, die eigenen Leute zusammenzuführen mit einer Gemeinschaft, die nebst Familien aus erfahrenen und starken Kämpfern bestand. Beim nächsten Mal, vertröstete Namjoon seinen Eifer schwermütig.

Die Pꬰꞓon standen allesamt in einem Halbkreis versammelt in der Mitte der Zeltlandschaft, um den Gefährten eine wohlbehaltene Weiterreise zu wünschen. Taelarion dankte ihnen mit freundlichen Worten die ihm direkt aus dem gütigen Herz sprachen und hätte er etwas von Wert bei sich, so würde er es diesen guten Menschen sofort und ohne mit der Wimper zu zucken aushändigen. Recht viel mehr als seinen aufrichtigen Dank konnte er nicht geben und er grämte sich, denn es war so viel weniger als ihm gegeben wurde.

▪Kingdom of forgotten Names▪  VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt