Kapitel 6 - Doncaster Rovers

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Louis spannte sich für einen Moment an, als er Harry an seinem Eingang spürte. Er kniff die Augen zusammen und atmete hörbar tief durch. „Hast du's dann?", fragte Harry, der vorübergehend in seinen Bewegungen stoppte. „Wenn du mir weh tust, bring ich dich um, Styles" , sagte Louis. „Liegt dir noch irgendwas auf dem Herzen oder können wir dann langsam anfangen?", fragte Harry. „Ja, dann komm halt rein", sagte Louis und Harry drang ein kleines Stück in Louis ein, doch dieser drückte ihn mit seinem Hintern wieder weg.

„Hast du ein Kondom drüber gezogen? Ich will kein Sperma in mir haben, vor allem nicht deins", sagte Louis. Harry richtete sich auf und packte Louis am Nacken, um sein Gesicht vor seine mit einem Kondom überzogene Erektion zu halten. „Der ist ja riesig, vielleicht nimmst du noch etwas mehr Gleitgel", sagte Louis mit aufgerissenen Augen und legte sich zurück auf das Bett. Harry nahm noch etwas mehr Gleitgel und schob sich kurz darauf langsam in Louis hinein. Ja, Harry war riesig, das spürte Louis gerade mehr als deutlich. Er war sich sicher, dass er danach nicht mehr laufen könnte, doch das hielt ihn keineswegs davon ab, ihn weiter vordringen zu lassen.

Überraschend sanft war Harry, der sich Stück für Stück in ihn hinein schob und Louis nach jedem Stück genug Zeit ließ, um sich an ihn zu gewöhnen. Vermutlich doch Blümchensex - Harry, dachte er. Kurz überlegte er, aufzuhören, doch jetzt waren sie einmal beide nackt und bereit, es wäre demnach eine Verschwendung. Und es wäre nicht Louis' erstes Mal Blümchensex, also würde er es sicher aushalten und sich später einfach selbst befriedigen. Außerdem wäre es eine Genugtuung, dann wäre Harry nicht nur ein absolutes Arschloch, sondern zudem auch schlecht im Bett.

„Alles okay?", fragte Harry, nachdem er sich eine gefühlte Ewigkeit später (es waren insgesamt drei Minuten) vollständig in Louis befand. „Ja ja", antwortete Louis beinahe gelangweilt. „Gut", sagte Harry und stieß plötzlich heftig zu. Das kam äußerst unerwartet für Louis, weshalb er sich kurz irritiert mit dem Kopf zu Harry drehte. Das süffisante Grinsen war wieder da und Harry biss sich auf die Unterlippe, während seine Augen noch viel dunkler wurden als zuvor.

Harry vergrub seine Fingernägel in Louis' Taille, während seine Stöße immer fester wurden. Er stöhnte laut auf, als Harry schon nach wenigen Stößen den perfekten Winkel traf und Louis somit in vollkommene Ekstase beförderte. Er wollte nicht stöhnen, denn er wollte Harry keine Genugtuung geben, aber verdammt, das hatte er eindeutig drauf. Louis' Schweiß perlte an seiner Stirn herab, direkt auf Harry's Kopfkissen. Sein Körper war umhüllt von einer Gänsehaut, die so heftig war, dass Louis sie überrascht auf seinen Armen begutachtete.

Er suchte Halt, krallte sich in das Bettlaken, doch mit jedem festen Stoß rutschte er weiter nach vorne, dass er sich nur wenig später mit vollem Körpereinsatz von der Wand wegdrücken musste. Harry traf Louis' Punkt immer und immer wieder und so sehr dieser es auch versuchte, so konnte er das laute Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Harry ging es ähnlich, denn sein Stöhnen vermischte sich mit dem von Louis und durchflutete den gesamten Raum. „Scheiße, Styles", schrie Louis, nachdem Harry noch härter in Louis stieß. Definitiv kein Blümchensex - Harry. Nein, absolut nicht.

Harry griff mit einer Hand an Louis' Kehle und drückte fest zu. Louis' Augen waren vermutlich mittlerweile schwarz, denn er war lange nicht so angeturnt wie in diesem Moment. Harry zog sich aus Louis und richtete sich auf. „Ich bring dich um, wenn du jetzt aufhörst", fuhr Louis ihn panisch an. „Das willst du ziemlich häufig. Allmählich fange ich an, deine Morddrohungen nicht mehr ernst zu nehmen", sagte Harry und zog Louis an den Knöcheln an die Bettkante und drehte ihn um.

Er griff nach Louis' Beinen und breitete sie aus, um sich zwischen ihnen zu positionieren. Harry krallte sich in Louis' Oberschenkel und stieß sofort erneut fest zu. Louis beobachtete jede Bewegung genau und erkannte nach drei weiteren
Stößen die unregelmäßigen Zuckungen, die sich durch Harry's Körper zogen. Er schloss seine Beine um Harry's Körper und hob seine Hüfte an, um den Stößen einen noch besseren Winkel zu ermöglichen. Harry stöhnte laut auf und Louis spürte kurz darauf Harry's pulsierenden Schwanz tief in sich. Louis war kurz davor und umgriff sich hastig selbst, doch Harry schlug seine Hand weg und stieß nach einer kurzen Pause weiter zu, umgriff Louis mit einer Hand, während die andere Hand erneut den Weg an Louis' Kehle fand.

Es brauchte nicht mehr viel, die Bewegungen um seinen Schwanz waren fest und synchron mit den Bewegungen von Harry's Stößen. Er begann ebenso zu zucken und nachdem Harry Druck auf Louis' Spitze ausübte, spritzte das Sperma in mehreren Schüben über seinen eigenen Oberkörper. Louis schloss die Augen und genoss für einen Augenblick das berauschende Gefühl, welches er gerade empfand. Die unangenehme Leere, die er verspürte, als Harry sich aus ihm zog, ließ ihn jedoch unvermittelt unzufrieden knurren. „Hier", sagte Harry und reichte Louis ein Feuchttuch. Louis säuberte sich, während er Harry beobachtete, wie dieser das Kondom abzog, zuknotete und in den Mülleimer warf.

Er ging zu seinem Schreibtisch und klappte den Laptop zu, verstaute ihn in einem der Schubladen. „Du findest alleine raus", sagte Harry und verschwand im Badezimmer. Louis war dankbar, dass er offenbar ebenfalls kein riesen Ding daraus machen wollte. Er sammelte seine quer im Zimmer verteilten Kleidungsstücke zusammen und zog sie über, ehe er Harry's Zimmer wieder verließ.

Was war das gerade? Warum ist das gerade passiert? Gerade noch stritten und schubsten sie sich, plötzlich hatten sie Sex. Louis war verwirrt und noch immer etwas angeturnt. Seine Erektion wurde nicht geringer und er versuchte, sie hinter seinem Hoodie zu verdecken, als er den Gang entlang in die Richtung seines Zimmers lief. „Liam, es ist etwas Furchtbares passiert", sagte Louis, der die Tür aufriss und sich theatralisch über Liam warf, welcher gerade völlig vertieft am Laptop saß. „Willst du drüber reden?", fragte er und klappte seinen Laptop zu, um sich Louis zuwenden zu können.

Louis kniff die Augenbrauen zusammen. „Was ist das?", fragte er und zeigte auf sein Bett. „Dein Trainer hat es vorbeigebracht. Irgendein Trikot, welches du wohl bei Harry vergessen hattest. Magst du mir das erklären?", fragte Liam. Louis richtete sich auf und lief mit entstehender Wut zum Bett. „Ich werde ihn umbringen", knurrte er, als er das Trikot seiner Lieblings - Fußballmannschaft Doncaster Rovers aus der Saison 2010 / 2011 hochhielt. Das Trikot trug einst die Farben rot und weiß, angeordnet in abwechselnden Streifen. Doch es war nicht mehr rot und weiß, es war rosarot. „Guck dir das an, er hat es verfärbt", rief Louis laut und hielt Liam wütend das Trikot unter die Nase.

„Ist das die furchtbare Sache, die passiert ist?", fragte Liam. „Nein. Ich hatte Sex mit Styles", sagte Louis unbeeindruckt. „Moment. Was?", fragte Liam fassungslos und musterte seinen besten Freund, um die Ernsthaftigkeit dieser Aussage an seinen Gesichtszügen erkennen können. „Was ‚Was'? Harry Styles. Sex. Ich. So kompliziert ist das doch nicht", sagte Louis. „Okay. Was?!", rief Liam nun etwas lauter und deutlich skeptischer. „Es hat sich halt ergeben", klärte Louis ihn auf, ohne ihn wirklich aufzuklären.

„Wie zur Hölle soll sich das ergeben haben? Ich dachte, ihr hasst euch?", fragte Liam. „Tun wir auch. Jetzt noch mehr als vorher. Er hat mein Trikot versaut. Mein Trikot, Liam. Erkenne den Ernst der Lage!", sagte Louis. „Du hattest also Sex mit Harry?", fragte Liam zusammenfassend. „Was tut denn das zur Sache? Ich werde seine Existenz auslöschen. Ich werde ihm sein verdammtes Leben zur Hölle machen. Es kann sein, dass ich in absehbarer Zeit ein Alibi von dir brauche, denn es könnte sein, dass ich bald unter Mordverdacht stehe", redete Louis sich in Rage. „Sex. Mit Styles. Du", sagte Liam noch einmal. „Li! Ja. Er hat mich gevögelt. Können wir jetzt mit den wichtigen Themen weitermachen?", fragte Louis.

„Er dich?!", fragte Liam jedoch, der noch immer darauf wartete, dass Louis diese Offenbarung als Witz abtat, doch dieser verdrehte nur genervt die Augen. „Er hat mir unter der Dusche die Kehle zugedrückt", sagte Louis schulterzuckend. „Hat er dich gezwungen, Sex mit ihm zu haben?!", fragte Liam. „Nein. Es war die Situation, die einfach heiß war. Und der Sex war leider absolut großartig. Ich bin schwach geworden, er hat ihn reingesteckt und dann bin ich wieder gegangen", fasste Louis mit wenigen Worten die Vorkommnisse zusammen. Liam sah Louis mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Und jetzt? Ist das jetzt etwas Ernstes zwischen euch?", fragte Liam weiter.

Louis verdrehte erneut die Augen, denn Liam interessierte sich offensichtlich überhaupt nicht für das verwaschene Trikot. „Lieber würde ich alleine sterben, als mit ihm etwas Ernstes zu haben", sagte Louis mit vor dem Körper verschränkten Armen. „Okay, ich komme nicht mehr mit. Willst du trotzdem mit zur Party kommen heute Abend oder ist es jetzt angespannt zwischen euch?", fragte Liam. „Es war nur Sex. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich komme ich mit. Vielleicht werde ich Styles vergiften", sagte Louis. „Ich finde nicht, dass du das tun solltest", gab Liam zu bedenken. „Stimmt, es ist zu banal. Ich werde sein Leben sukzessive zerstören", sagte Louis zufrieden lächelnd. „Oder du lässt es auf sich beruhen und wir haben einfach einen schönen Abend", schlug Liam im Gegenzug vor. „Wir werden sehen", erwiderte Louis mit einem Zwinkern.

Cambridge Apostles | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt