Kapitel 17 - Katz und Maus

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„Guten Morgen", flüsterte Harry am nächsten Morgen gegen Louis' Lippen, während er sich auf dessen Körper rollte und ihn fest in seine Arme zog. „Bist du immer so anhänglich?", fragte Louis mit rauer Morgenstimme, nachdem er die Augen zögerlich öffnete und direkt in Harry's blickte. „Kannst du eine Situation auch einfach genießen oder kommt da immer ein dummer Spruch?", fragte Harry mit hochgezogenen Augenbrauen. „Dummer Spruch", sagte Louis zufrieden nickend. „Okay", sagte Harry und schob den Deckenberg zur Seite. „Harold, es ist kalt!", sagte Louis panisch und beugte sich hektisch zu den Decken runter, wurde jedoch von Harry zurück ins Bett gezogen.

„Dann sollte ich es dir wohl schnell wärmer machen", sagte Harry und griff nach einem Kondom, welches er mit seinem Mund über Louis' morgendliche Erektion stülpte und anschließend mit etwas Gleitgel einrieb. Louis beobachtete jeden von Harry's Schritten genau, während sein Grinsen immer breiter wurde. „Solange warst du noch nie am Stück ruhig", stellte Harry lachend fest. „Gewöhn dich nicht dran", erwiderte Louis ebenso lachend. Harry ließ sich langsam auf Louis sinken. „Okay, mir wird definitiv heißer", hauchte Louis, nachdem sich seine gesamte Länge in Harry befand. Er bohrte seine Fingernägel tief in Harry's Oberschenkel und bewegte seine Hüften nach oben. Louis' und Harry's Bewegungen waren im Einklang, als hätten sie in ihrem Leben nie etwas anderes getan.

„Ich sollte mich definitiv öfter von dir flachlegen lassen", hauchte Harry. „Kannst du eine Situation auch einfach genießen oder kommt da immer ein dummer Spruch?", erwiderte Louis lachend und stieß zunehmend härter zu. „Dummer Spruch", sagte Harry mit gebrochener Stimme, gefolgt von einem lauten Aufstöhnen. Louis zog Harry's Körper in seine Richtung und fixierte mit beiden Händen seine Hüften, während er ihn leidenschaftlich küsste. „Lou. Fuck", schrie Harry auf. „Getroffen", stellte Louis begeistert fest und behielt den Winkel bei, stieß immer fester zu, bis Harry laut aufschrie und sich zwischen ihren Körpern ergoss. „Gib mir noch kurz", hauchte Louis und stieß noch wenige weitere Male zu, bis er sich in mehreren Schüben in Harry kam.

Vorsichtig kletterte Harry von Louis' Körper runter und legte sich neben ihn. „Louis, ich spreche es jetzt aus. Mach mit dieser Information, was du willst, aber ich steh auf dich. Ich steh wirklich sehr auf dich. Du bist süß und heiß gleichermaßen. Du bist witzig, auch wenn deine Sprüche nicht so witzig sind, wie du glaubst", begann Harry. „Doch, sie sind witzig", widersprach Louis. „Halt die Klappe", sagte Harry und legte seine Hand auf Louis' Mund. „Ich mag es, wenn wir Zeit zusammen verbringen. Wir harmonieren auf eine schräge Art und Weise miteinander und auch, wenn der Sex wirklich furchtbar langweilig ist, würde ich es doch gern wiederholen. Im besten Falle täglich", sagte Harry zufrieden lächelnd. „Der Sex ist wirklich fürchterlich", bestätigte Louis nickend. „Noch eine Runde?", fragte Harry. „Definitiv", sagte Louis und platzierte sich zwischen Harry's Beinen.

Eine Stunde später packten sie ihre Sachen zusammen und sahen Arm in Arm stehend wehmütig durch die Hütte. „Das war schön", sagte Harry. Louis nickte, drehte sich zu Harry und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. „Auf dass es nicht die letzte gemeinsame Zeit war, die wir genießen konnten", sagte Harry und verließ die Hütte, um mit Louis zur nächsten und vorletzten Station zu laufen. Der Tag hätte die gemeinsame Zeit perfekt abrunden können, doch als sie an der Station ankamen, wartete Marcus bereits freudestrahlend auf Louis' Erscheinen. „Was will er hier?", fragte Harry leise. „Ich habe keine Ahnung", erwiderte Louis. „Lou!", rief Marcus und rannte mit offenen Armen auf ihn zu und presste seine Lippen auf die von Louis.

„Schatz, ich freue mich so dich zu sehen. Du hast mir so gefehlt", sagte er und küsste Louis immer wieder. „Was machst du denn hier, Marcus?", fragte Louis irritiert. „Die nächste Station ist für vier Personen. Tom und ich spielen gegen Harry und dich", sagte Marcus. Tom war ein Erstsemester, der vielleicht oder vielleicht auch nicht in Louis' Kurs war. Er hatte seinen Kommilitonen nie wirklich Beachtung geschenkt. „Was ein Spaß", kommentierte Harry zynisch und warf seine Tasche gegen einen Baum. „Ihr habt euch noch immer nicht vertragen? Ich hatte gehofft, dass der Ausflug euch etwas näher bringen könnte", sagte Marcus leise. Wenn er wüsste, wie nah der Ausflug sie zusammengebracht hat, dachte sich Louis und nahm den Zettel des Stationsbetreuers entgegen und lief mit den Spielregeln zu dem etwas entfernt wartenden Harry.

„Was will er hier? Es sollte doch unsere gemeinsame Zeit sein, warum ist er auch hier?", fragte Harry aufgebracht. „Weil wir gegen ihn und Tom spielen", sagte Louis. „Wer ist Tom?", fragte Harry. „Woher soll ich das wissen?", fragte Louis. „Was ist die Aufgabe?", fragte Harry hörbar genervt von der Gesamtsituation. „Katz und Maus. Einer ist die Katze und einer die Maus", begann Louis. „Was sind wir? Kinder?", fragte Harry dazwischen. „Kannst du jetzt die Klappe halten bitte? Sowohl die Katze, als auch die Maus haben einen Trainer. Die Trainer müssen Anweisungen geben, sodass die Maus das Mäuseloch erreicht, ohne zuvor von der Katze geschnappt zu werden. Man darf aber nicht miteinander reden, also müssen wir uns andere Signale überlegen", erklärte Louis. „Ich könnte stöhnen, zumindest ein bekanntes Geräusch für uns beide", sagte Harry mit einem Zwinkern und ging einen Schritt auf Louis zu. „Hey, was das soll das werden? Mein Freund ist hier", fuhr Louis ihn an.

Harry riss Louis den Zettel aus der Hand und gab ihm den Betreuer zurück. „Also, welche Signale?", fragte Louis, der Harry hinterherlief wie ein kleiner junge, ganz passend zum Spiel. „Husten für geradeaus, einmal klatschen für links, zweimal klatschen für rechts", sagte Harry. „Und du läufst einfach los? Ich könnte rülpsen, wenn du stehen bleiben sollst", bot Louis an. „Kannst du das auf Kommando", fragte Harry. Louis rülpste. „Okay, dann einmal für stehenbleiben und zweimal für weiterlaufen", sagte Harry und zog Louis zur Startlinie. Trotz Harry's unerwarteten Stimmungsabfalls dominierten sie das Spiel deutlich. Harry, die Maus, erreichte das Mäuseloch in allen drei Runden, noch bevor Marcus, die Katze, ihn erreichen konnte. „Sind wir jetzt endlich fertig? Ich habe keine Lust mehr auf diese dummen Spiele", fuhr Harry den Stationsbetreuer an. „Harry!", mischte Louis sich ein und zog ihn hinter sich her.

„Reiß dich jetzt zusammen, Harry. Wir haben nur noch den Abschluss - Parcours und wir sind beide schnell. Wir haben den Sieg fast sicher, aber du musst dich jetzt zusammenreißen. Es passt mir auch nicht, dass unsere Zweisamkeit gestört wurde, aber ich kann es nicht ändern", sagte Louis beinahe aufgebracht. Harry's Mundwinkel zuckten nach oben. „Was ist jetzt schon wieder?", fragte Louis. „Du bist süß, wenn du wütend bist. Ich würde dich gerne küssen", sagte Harry mit aufeinander gepressten Lippen. „Unmöglich, Styles! Du bist unmöglich!", sagte Louis lachend und zog ihn hinter sich her zur nächsten Station. „Falsche Richtung", sagte Harry. „Klugscheißer kann niemand leiden", sagte Louis und lief stattdessen in die andere Richtung.

Sie stellten sich an die Startlinie des Parcours. Marcus und Tom hatten ihn bereits absolviert und Louis war sich sicher, dass sie die Zeit locker schlagen würden. „Bist du bereit?", fragte Louis. „Mein Hintern tut weh", sagte Harry, was Louis augenblicklich in lautem Gelächter ausbrechen ließ. „Du schaffst das, mein Schatz", rief Marcus von der Ziellinie aus. „Ich glaub, ich muss mich gleich übergeben", kommentierte Harry und fing sich einen leichten Schlag gegen den Oberarm. „Zusammenreißen, Harold", sagte Louis ernst. „Guck dir die Strecke an, ich komme mir vor wie bei Ninja Warriors", sagte Harry und lenkte schnell vom Thema ab. „Machbar. Die letzte Übung müssen wir uns aber gegenseitig unterstützten", sagte Louis und zeigte auf den Baum, auf den sie zum Ende klettern mussten. „Wir haben gestern bewiesen, dass wir ein exzellentes Team sind. Da schaffen wir das mit Leichtigkeit", sagte Harry zuversichtlich.

Der Lauf begann und die beiden schlugen sich, wie zu erwarten war, absolut großartig. Es waren verschiedene Hürden zu überwinden, bei den sie entweder hindurchkrabbeln oder hinüberklettern mussten. Als sie am letzten Punkt ankamen, nahm Harry Anlauf und rannte auf den Baum zu, dicht gefolgt von Louis. Der Schwung reichte aus, dass Harry den ersten großen Ast erreichte und Louis direkt mit sich zog. Kurz darauf halfen sie sich gegenseitig die zwei verbleibenden Äste nach oben, bis sie den Schlusspfiff hörten. „Wir sind der Hammer. Hab ich nicht gesagt, dass wir der Hammer sind", rief Louis völlig euphorisch, als er den Baum wieder hinabkletterte. Die Zeit war nahezu unschlagbar und Louis war sich seiner Sache sicher. Schnell überprüfte er die Ergebnisse auf der Website.

„Zweiter? Wieso sind wir nur auf dem zweiten Platz? Wir waren unschlagbar", fragte Louis den Stationsbetreuer. „Ihr wart super, aber ich habt zwei Punkte weniger als Liam Payne und Zayn Malik", sagte er. „Wir haben gegen deinen besten Freund verloren?", fragte Harry, doch mit einem Mal freute Louis sich über den zweiten Platz. „Er hat sich den Sieg verdient", sagte Louis zufrieden und schlug mit Harry auf das dennoch sehr gute Ergebnis ein. „Die Siegerehrung ist erst in zwei Stunden. Wollen wir zurücklaufen und uns noch kurz gemeinsam in meinem Zimmer aufhalten?", fragte Harry, doch ehe Louis antworten konnte, stand Marcus bereits neben ihnen. „Du warst toll, mein Schatz", sagte er und zog Louis fest in seine Arme. Louis warf Harry einen entschuldigenden Blick zu, doch der schüttelte nur den Kopf und lief ohne Louis los.

Cambridge Apostles | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt