19. Paper cups

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Pov Terushima

Irgendwas war zwischen Tsukishima und Tadashi vorgefallen, doch mein Freund sagte nichts, weshalb ich ihn natürlich nicht an das eventuell unangenehme Gespräch erinnern wollte. Wir machten einfach in unserer Beziehung weiter wie bisher. Es lief auch echt ganz gut! Wir besuchten uns oft und ich muss schon sagen, es war ziemlich vorteilhaft, dass Yamsis Eltern fast nie da waren. Versteht mich nicht falsch! Ich find sie total nett! Ich hab sie nämlich inzwischen auch endlich kennengelernt. Wir waren gemeinsam essen und haben uns super amüsiert. Die beiden sind auch ziemlich locker und absolute Engel gegenüber ihrem Sohn. Aber naja ich bin halt doch ganz gerne auch mal ungestört mit Tadashi zusammen. Bei mir zu Hause war das ja nicht möglich. Mein Paps machte jetzt bei einer neuen Studie mit und war nur noch erschöpfter, aber auch deutlich reizbarer... Ich entfloh dem Ganzen also irgendwie, da Tadashi mich nun öfters bei sich aufnahm.

Ein Problemchen gab es da jedoch, wir waren schon ziemlich wie Tag und Nacht... Also sicher, Unterschiede ziehen sich an, aber es war manchmal doof, dass ich am liebsten was unternehmen wollte und Tadashi eher zu Hause bleiben wollte. Generell hatte ich auch keinerlei Scham unsere Beziehung nach außen zu zeigen, doch Yams war es wohl manchmal etwas peinlich. Nicht weil er sich für mich schämte oder so, einfach weil er wohl nicht so der Typ dafür war. Das machte es uns natürlich auch nicht sonderlich einfach bei meiner Geburtstagsfeier. Ich hatte meine Teamkollegen, einige Klassenkameraden und sonstige Freunde eingeladen und selbstverständlich Tadashi. Ich hatte von meinem Aushilfsgeld im Salon meiner Mutter für einen Abend einen kleinen Raum mieten können und hatte ihn schön dekoriert mit Tadashi. Hierbei hatten wir auch echt großen Spaß. Es war super süß, wie er sich da solche Mühe gab. Während ich mich auf der Feier selbst prächtig amüsierte bemerkte ich aber, dass Tadashi sich sichtlich unwohl fühlte, weshalb ich mir einen ruhigen Moment mit ihm erkämpfte „Jo, ich geh nochmal ein paar Becher holen, kommst du mit Yamsi?". Ich griff einfach gleich nach seiner Hand und zog ihn von seinem Hocker runter, bevor wir nun in die kleine Küche tapsten. Dort hatten wir dann Ruhe und ich fragte ihn „Was ist los?.. Zu viele Leute?". Tadashi nickte bedrückt und sah mich aus Scham nicht an „Aber sorg dich nicht um mich, du sollst doch Spaß haben Yuji... Ich werd schon mal ein paar Stunden so klarkommen.". Ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Natürlich war mir nicht ganz wohl bei der Sache, aber was sollte ich denn tun? Das war ja meine Feier, ich konnte schlecht mit ihm verschwinden. Ich hob mit zwei Fingern seinen Kopf am Kinn an und sah ihn einfühlsam an „Halt für mich durch, ja? Ich freu mich echt, dass ich mal alle meine Freunde auf einem Haufen habe. Und natürlich bist du die Kirsche auf der Sahnehaube Baby~". Tadashi fing an zu grinsen und legte seine Hände auf meine Schultern „Ich komm klar~". Ich zog ihn nun weiter an mich ran und küsste ihn. Eigentlich wollte ich gleich wieder zurück, aber irgendwie wurde hieraus eine kleine Make-Out Session. Ich hatte ihn angehoben und auf der Arbeitsfläche in der Küche abgesetzt, wodurch ich nun zwischen seinen Beinen stand und ihn wirklich gut vernaschen konnte. Als ich allerdings meine Hand unter sein Shirt gleiten ließ, löste er sich aus dem Kuss „Yuji, nicht hier...". Ich biss mir leicht auf die Lippe „Sorry...". Nicht hier? Es war mehr so ein, nicht jetzt, nicht hier, nicht dann, nicht dort. Irgendwie war es ein nie... Das war unser Problemchen Nummer 2, ich war bereit, Tadashi nicht. Und ich bin ehrlich, ich wurde inzwischen ein wenig ungeduldig, auch wenn ich ihn unter keinen Umständen zu irgendwas zwingen wollte! Immerhin sollte er sich natürlich sicher bei mir fühlen, aber es fiel eben doch auf, dass er jünger war als ich.

Nachdem wir uns nun voneinander gelöst hatten, machten wir uns mit den Pappbechern wieder auf in den Partyraum. Meine Freunde liebten es mich zu ärgern, also zogen sie Tadashi da mit rein „Oh ihr seid ja auch mal wieder da! Na, waren die Pappbecher schwer zu finden?". Yams lief gleich knallrot an, weshalb alle anfingen zu lachen. Ich konnte sehen, wie unangenehm ihm das war, weswegen ich meinem Kumpel einen bösen Blick zuwarf „Ja, die waren alle, wir mussten runter ins Lager, deshalb hat das auch so lange gedauert!". Ich streichelte leicht über Tadashis Arm und ließ ihn sich etwas hinter mir verstecken. Meine Freunde waren nicht immer die einfühlsamsten, aber naja, mir war der Witz auch nicht unangenehm, Tadashi ist halt anders gestrickt. Der restliche Abend verlief ganz gut, ein paar der Mädels, die auch etwas schüchterner waren, hatten Yamsi für sich entdeckt. Sie quatschten in einer Sitzecke mit einander. Ich hatte großen Spaß beim Karaoke singen mit meinen Kumpels. Ob ich singen kann? Um Gottes Willen, nein!! Aber ich kannte jemanden, der es echt ganz gut draufhatte. Ich schlenderte also zu dem kleinen Grüppchen in der Ecke und schmuste mich neben meinen Freund „Naaa~ Amüsierst du dich gut?". Er lächelte breit und lehnte sich gegen mich „Jap!". Die beiden Mädels sprangen auch gleich drauf an „Wie hast du dir nur so einen süßen Typen geangelt Yuji?!". Sie kicherten und Tadashi lächelte verlegen „Hach ich hatte einfach großes Glück, dass er mich auch wollte!". Ich lächelte ihn an und nahm seine Hand „Aber du, ich hab mal ne Bitte...". Tadashi sah mich mit seinen großen Augen an und war etwas verwirrt, dann zog ich ihn vom Sofa „Wir singen jetzt ein Duett!". Er sah mich peinlich berührt an „Ach lieber nicht... Das ist mir peinlich...". Ich schüttelte mit dem Kopf „Das ist komisch, eigentlich müsste ich dir peinlich sein, hast du mich gerade nicht ‚singen' gehört?". Er musste nun doch etwas schmunzeln „Doch hab ich, aber trotzdem... Ich glaube nicht, dass-". Und Schwupps zog ich ihn mit nach vorn. Er sah mich immer noch etwas unsicher an, aber ich machte ihm Mut indem ich den Anfang übernahm. Mit meiner ‚Glanzleistung' als Einstieg, konnte Tadashi nur einen guten Eindruck machen. Und als er sich endlich traute, waren alle begeistert! Meine Teamkollegen, Klassenkameraden, ich, aber vor allem er selbst. Ich glaube das hier stärkte sein Selbstbewusstsein ungemein.


feelings² || TsukiYamaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt